Karl Lanckoroński-Brzezie

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Karl Lanckoroñski-Brzezi
Daten zur Person
Personenname Lanckoroñski-Brzezie, Karl
Abweichende Namensform Lanckoroñski-Brzezie, Karol; Lanckoronski-Brzezie, Karl
Titel Graf
Geschlecht männlich
PageID 27536
GND 115103848
Wikidata Q328245
Geburtsdatum 4. November 1848
Geburtsort Wien 4066009-6
Sterbedatum 15. Juli 1933
Sterbeort Wien 4066009-6
Beruf Schriftsteller, Kunstsammler, Mäzen, Denkmalpfleger
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Adolf Loos (Portal)
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof Hietzinger Friedhof
Grabstelle Familiengruft
Bildname Karllanckoroñskibrzezi.jpg
Bildunterschrift Karl Lanckoroñski-Brzezi
  • 3., Jacquingasse 18 (Wohnadresse)
  • 3., Jacquingasse 18 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Herrenhausmitglied (Verleihung: 1874)
  • Ehrenmitglied der Akademie der bildenden Künste (Verleihung: 1888)
  • Korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften (Verleihung: 1893)
  • Ritter vom Goldenen Vlies (Verleihung: 1903)

Karl (Karol) Lanckoroński-Brzezie, * 4. November 1848 Wien, † 15. Juli 1933 Wien, Schriftsteller, Kunstsammler, Mäzen, Denkmalpfleger.

Biografie

Sein Erzieher war der spätere Unterrichtsminister Wilhelm von Hartel. Lanckoroński-Brzezie studierte Kunstgeschichte an der Universität Wien und begann schon frühzeitig, eine Kunstsammlung aufzubauen. Seine Sammlung, zu der antike Skulpturen und Renaissancegemälde gehörten, zählte später zu den reichsten Wiens. 1882-1884 unternahm er eine archäologische Forschungsreise nach Kleinasien; mit Makart bereiste er Ägypten, später trat er eine Weltreise an.

1894/1895 ließ er sich ein Palais erbauen (Lanckoronskipalais). Nach dem Ersten Weltkrieg war Lanckoroński-Brzezie für die Rückführung der polnischen Sammlungen und Archive verantwortlich. Als Vizepräsident des Staatsdenkmalamts und Generalkonservator Galiziens erwarb er sich Verdienste um die Denkmalpflege; ihm ist die Erhaltung des Riesentors des Stephansdoms ebenso zu danken wie die Pflege Carnuntums und das Eintreten gegen Pläne zur Verbauung des Karlsplatzes. Zu seinen Freunden, die er auch finanziell förderte, gehörten neben Makart, Tilgner und Zumbusch auch Böcklin, Hofmannsthal, Rilke, Rodin u. a.

Lanckoroński-Brzezie war Präsident der Gesellschaft für Denkmalpflege, Vizepräsident des Denkmalamts, Kurator am k. k. Museum für Kunst und Industrie sowie 1915/1916 Oberstkämmerer; Herrenhausmitglied (1874), Ehrenmitglied der Akademie der bildenden Künste (1888), korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften (1893), Ritter vom Goldenen Vlies (1903).

Karl Lanckoroński-Brzezie stand in freundschaftlichem Kontakt mit dem Architekten Adolf Loos, der ebenfalls großes Interesse an der Denkmalpflege hatte. Der Graf war Loos in den 1920er Jahren mit seinen Frankreichkontakten behilflich, als sich der Architekt ab 1923 in Paris sowie an der Côte d' Azur aufhielt und nach Aufträgen Ausschau hielt.

Literatur

  • Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1851 - lfd. Band 85, 1935
  • Walter Wagner: Geschichte der Akademie der bildenden Künste in Wien. Wien: Rosenbaum 1967 (Veröffentlichungen der Akademie der Bildenden Künste in Wien, N.F. 1), S. 444
  • Hans Pemmer / Franz Englisch: Landstraßer Häuserchronik. Manuskript in 11 Bänden (WStLA). Wien: 1958 ff. Band 4, S. 15
  • Markus Kristan / Sylvia Mattl-Wurm / Gerhard Murauer [Hg.]: Adolf Loos. Schriften, Briefe, Dokumente aus der Wienbibliothek im Rathaus. Wien: Metroverlag 2018, S. 128 f.

Weblinks