Kaisergarten (2)

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Kaisergarten mit Praterstern (um 1858)
Daten zum Objekt
Art des Objekts Grünfläche
Datum von 1775
Datum bis 1894
Name seit
Andere Bezeichnung Englischer Garten
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Bezirk
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke Riesenrad, Venedig in Wien
PageID 24509
GND
WikidataID
Objektbezug Prater
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 13.01.2023 durch WIEN1.lanm08pil
Bildname WSTLA KS Plan und Schriftenkammer P10 2 102464 002.jpg
Bildunterschrift Kaisergarten mit Praterstern (um 1858)

Kaisergarten am Stadtplan 1885

Kaisergarten (2., Prater; zwischen Hauptallee, Praterstern und Ausstellungsstraße, zum Praterstern hin heute Kaiserwiese genannter Teil unverbaut, Teile der Fläche heute zum Volksprater gehörig

Bald nachdem der Prater 1766 durch Joseph II. für die Allgemeinheit geöffnet worden war, ließ sich Fürst Gallitzin 1775 links vom Eingang der Hauptallee ein Sommerhaus erbauen (es wurde erst beim Praterbrand 1945 zerstört), das 1794 in den Besitz des Hofs überging. Bald wesentlich vergrößert, verblieb dieser als Kaisergarten bezeichnete, nicht allgemein zugängliche Teil des Praters bis 1891 im Eigentum des Hofs. Der ganze Komplex gelangte 1891 auf dem Auktionsweg um 50.000 Gulden in den Besitz der Londoner Gesellschaft "The Assets Realisation Co." über, die den nunmehrigen "Englischen Garten" im November 1894 gegen eine Jahrespacht von 26.000 Gulden auf 10 Jahre Gabor Steiner überließ.

Steiner errichtete (nach dem Vorbild von "Venice in London" in der Londoner Olympiahalle [1894]) unter Mitarbeit des Architekten Oskar Marmorek und des Malers Ferdinand Moser den Vergnügungspark "Venedig in Wien", den er am 18. Mai 1895 eröffnete. Bis 1914 fanden alljährlich wechselnde Präsentationen statt, zuletzt "Alt-Wien 1814". 1897 wurde inmitten des Parks das Riesenrad gebaut.

Nach einer Unterbrechung während des Ersten Weltkriegs (mit kriegsbezogenen Veranstaltungen) verwandelte sich der Kaisergarten 1919 wieder in einen Vergnügungspark. 1924 eröffnete Direktor Kronau den Park unter der Devise "Die bunte Stadt".

Im April 1945 wurden die Anlagen im Zuge der Schlacht um Wien fast gänzlich zerstört. In der Nachkriegszeit wurde der Kaisergarten daher wieder als Park gestaltet; die Eingänge zu unterirdischen Luftschutzbunkern und andere Kriegsrelikte wurden entfernt. Am Rand des Kaisergartens wurden 1964 nahe der Hauptallee ein neues Planetarium und das Pratermuseum eröffnet.

Der Kaisergarten im Prater (1960)

Quelle

Literatur

  • Führer durch die Ausstellung "Venedig in Wien". 1895
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 90
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1888]). Cosenza: Brenner 1967, Band 2, S. 22 f.
  • Die Leopoldstadt. Ein Heimatbuch. Wien: Lehrer-Arbeitsgemeinschaft 1937, S. 203 f. , 279, 356
  • Hans Pemmer: Schriften zur Heimatkunde Wiens. Festgabe zum 80. Geburtstag. Hg. von Hubert Kaut. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1969 (Wiener Schriften, 29), S. 29, 85 f. (Venedig in Wien)
  • Hans Pemmer / Ninni Lackner: Der Prater einst und jetzt. Leipzig / Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1935, S. 206 ff.
  • Hans Pemmer / Ninni Lackner: Der Prater. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien, München: Jugend & Volk 1974 (Wiener Heimatkunde), S. 152 ff.
  • Ursula Storch: Das Pratermuseum. Katalog, 1993, S. 34