Joseph Urban

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Daten zur Person
Personenname Urban, Joseph
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 2306
GND 119135507
Wikidata Q85017
Geburtsdatum 26. Mai 1872
Geburtsort Wien
Sterbedatum 10. Juli 1933
Sterbeort New York
Beruf Architekt, Bühnenbildner, Maler
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 11.08.2023 durch WIEN1.lanm09p15
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Ausstattungschef der Oper Boston (1911)
  • Ausstattungschef der Metropolitan Opera New York
  • Leiter der Wiener Werkstätte New York (1922)
  • Präsident des Hagenbundes (1906 bis 1908)

Urban Joseph, * 26. Mai 1872 Wien, † 10. Juli 1933 New York, Architekt, Bühnenbildner, erste Gattin (1896) Mizzi Lefler (Schwester von Heinrich Lefler), zweite Gattin (1919) Mary Porter Beegle, Sohn des gleichnamigen Pädagogen und dessen Gattin Helena Weber.

Studierte auf Wunsch des Vaters Jus, besuchte jedoch auf Veranlassung des Architekten Carl Stöger 1890 einen Kurs für Bautechnik an der Technischen Hochschule und wandte sich danach heimlich dem Architekturstudium bei Carl Hasenauer zu, der ihm ein Stipendium verschaffte (Studienabschluss [nach achtmonatiger Tätigkeit in Kairo] 1893, danach Eintritt ins Büro von Ludwig Baumann). Mit seinem Schwager Lefler illustrierte er Bücher, war an der Ausstattung des Rathauskellers (1898/1899) beteiligt und schuf den bosnischen Pavillon der Jubiläumsausstellung 1898. 1900 war Urban Gründungsmitglied des Hagenbunds. Er errichtete unter anderem das Wohn- und Bürohaus 8, Buchfeldgasse 6 und die Kaiserin-Elisabeth-Kapelle (1901) und baute die Zedlitzhalle um (Atelier 4, Argentinierstraße 66). Nach Tätigkeit bei der Weltausstellung in Saint Louis (1904) gestaltete er in Wien das Kabarett "Die Hölle" (1907) und baute eine Villa für den Eisenbahnbauunternehmer Carl Redlich (1860-1918; 19, Kreindlgasse 11; 1907); 1908 baute er (gegen Josef Hoffmanns Projekt erfolgreich) den Kaiserpavillon vor dem Burgtor (Jubiläumsfestzug 1908) und illustrierte mit Lefler den Festband "An Ehren und Siegen reich". Während eines Aufenthalts in Paris (Bühnenbildverhandlungen mit Claude Debussy, 1911) nahm er ein Angebot der Boston Opera als Chefbühnenbildner an (1912 Steckbrief des Wiener Landesgerichts wegen Krida; 1917 US-Staatsbürger), 1918 arbeitete er für die Metropolitan Opera, 1922 führte er eine Zweigstelle der Wiener Werkstätte in New York. Seine weitere Tätigkeit beschränkte sich auf die USA.

Literatur

  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
  • Gretl Urban: My father Joseph Urban. In: Columbia Library Columns XXXVII (1988) 3, S. 3 ff.
  • Josef Hoffmann: Der Wiener Amerikaner Joseph Urban. In: Die Stunde, 12.07.1933
  • Profil 2 (1934), S. 16 ff.
  • Die verlorene Moderne. Der Künstlerbund Hagen 1900-1938. Eine Ausstellung der Österreichischen Galerie im Schloss Halbturn. Wien: Österreichische Galerie 1993 (Wechselausstellung der Österreichischen Galerie Belvedere, 172), S. 53 ff., 223 ff., 269
  • Matthias Boeckl [Hg.]: Visionäre & Vertriebene. Österreichische Spuren in der modernen amerikanischen Architektur. Ausstellung in der Kunsthalle Wien. Berlin: Ernst 1995