Josef Strobach

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Daten zur Person
Personenname Strobach, Josef
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 20997
GND 1019703989
Wikidata Q975561
Geburtsdatum 24. Dezember 1852
Geburtsort Wernstadt, Böhmen
Sterbedatum 11. Mai 1905
Sterbeort Wien
Beruf Lehrmittelhändler, Bürgermeister
Parteizugehörigkeit Christlichsozialer
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Langes 19. Jahrhundert
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 11.08.2023 durch WIEN1.lanm09p15
Begräbnisdatum 13. Mai 1905
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 32A, Nummer 22
Ehrengrab Ehrengrab
  • 5., Schloßgasse 26 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Bürgermeister der Stadt Wien (06.05.1896 bis 26.04.1897)
  • Landmarschall-Stellvertreter (1896)
  • Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien (17.04.1893)
  • Mitglied des Niederösterreichischen Landtages (11.1896)
  • Reichsratsabgeordneter (1895)
  • Vizebürgermeister (27.04.1897)

Strobach Josef * 24. Dezember 1852 Wernstadt, Böhmen, † 11. Mai 1905 Wien 5, Schloßgasse 26 (Zentralfriedhof, Ehrengrab, Grab 32A, Nummer 22 [Stadtrats-Beschluss vom 11. Mai 1905]; Grabdenkmal mit Bronzerelief von Kühnelt), Lehrmittelhändler, Bürgermeister, Gattin (5. Februar 1878) Theresia Anna (* 21. September 1858 Zettelsdorf, Niederösterreich). Strobach kam (nachdem er im Postdienst in Prag tätig gewesen war und anschließend Reisen unternommen hatte) 1872 nach Wien, wandte sich hier der christlichsozialen Bewegung zu, erwarb ein eigenes Haus und kandidierte für den Gemeinderat. Strobach war Obmann des Hausherren-Vereins in Margareten, erster stellvertretender Präsident des Central-Verbands der Wiener Hausbesitzervereine und Obmann des Wählervereins der Vereinigten Christen im 5. Bezirk. Er war 1893-1905 Gemeinderat, 1895 Stadtrat, während des Gemeinderat-Provisoriums 1895/1896 Beirat und 1896/1897 Bürgermeister. Die Wahl Strobachs zum Bürgermeister (Gemeinderats-Sitzung vom 6. Mai 1896) bildete eine Übergangslösung, weil der mehrmals gewählte Karl Lueger vom Kaiser nicht bestätigt wurde; als Lueger schließlich, doch die kaiserliche Bestätigung erhielt, trat Strobach am 31. März 1897 zurück. Seine Amtszeit wurde zeitgenössisch als "Dermalium" bezeichnet, weil der Kaiser 1896 dem ihm zur Bestätigung vorgeschlagenen Lueger "dermalen" die Bestätigung nicht erteilt hatte. Strobach blieb bis zu seinem Tod Vizebürgermeister.

Im Auftrag der Stadt Wien hat eine HistorikerInnen-Kommission die historische Bedeutung jener Persönlichkeiten, nach denen Wiener Straßen benannt sind, von 2011 bis 2013 untersucht sowie eine zeithistorische Kontextualisierung vorgenommen. Laut Abschlussbericht dieser Forschungsgruppe war Josef Strobach ein enger Vertrauter Karl Luegers und christlich-soziales Mitglied im antiliberalen (und teils deutschradikalen) Bürgerklub. Weitere Forschungen, so die Kommission, seien jedoch noch zur umfassenden Beurteilung der Person Strobachs nötig.

Strobachgasse

Literatur

  • Handbuch der Stadt Wien. Wien: Verlag für Jugend und Volk 99 (1984/1985), II/235
  • Felix Czeike: Wien und seine Bürgermeister. Sieben Jahrhunderte Wiener Stadtgeschichte. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1974, S. 399 ff, S. 357 f.
  • Robert S. Budig / Gertrude Enderle-Burcel / Peter Enderle: Ehrengräber am Wiener Zentralfriedhof. Wien: Compress Verlag 1995, S. 57
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Umstrittene Wiener Straßennamen. Ein kritisches Lesebuch. Wien: Pichler Verlag 2014, S. 168
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Forschungsprojektendbericht "Straßennamen Wiens seit 1860 als 'Politische Erinnerungsorte'". Wien 2013