Josef Schöner

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Daten zur Person
Personenname Schöner, Josef
Abweichende Namensform
Titel Dr. iur.
Geschlecht männlich
PageID 55944
GND 119072610
Wikidata Q1705726
Geburtsdatum 18. Februar 1904
Geburtsort Wien
Sterbedatum 9. März 1978
Sterbeort Wien
Beruf Diplomat
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Österreichisches Staatsarchiv
Objektbezug
Quelle
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Recherche
Letzte Änderung am 11.08.2023 durch WIEN1.lanm09p15
Begräbnisdatum 17. März 1978
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 30B, Reihe 14, Nummer 19
  • 7., Siebensterngasse 19 (Geburtsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Österreichischer Botschafter in Bonn (18.04.1958 bis 31.01.1966)
  • Österreichischer Botschafter in London (25.02.1966 bis 31.03.1970)

Josef Andreas Carl Schöner, * 18. Februar 1904 Wien, † 9. März 1978 Wien, Diplomat.

Biografie

Josef Schöner war der einzige Sohn des Gastwirte-Ehepaares Caroline Leopoldine Schöner und Andreas Carl Schöner. Er studierte Rechtswissenschaften und absolvierte im Anschluss seine Gerichtspraxis (1932 bis 1933). Nach knapp zwei Jahren im Auswärtigen Dienst wurde Josef Schöner der Gesandtschaft in Washington D.C. und dem Generalkonsulat in New York City zugeteilt. Nach dem "Anschluss" Österreichs wurde er 1939 vom NS-Regime in den vorzeitigen Ruhestand versetzt.

Schöner, der ab 1939 als Teilhaber im Dienst der Gastronomiebetriebe seiner Eltern stand, wurde 1945 als Legationsrat wieder in den Auswärtigen Dienst einberufen. Von 1947 bis 1948 war er an der Gesandtschaft in London und von 1948 bis 1950 in Washington D.C. beschäftigt. Von 1950 bis 1953 leitete er die Verbindungsstelle der österreichischen Regierung zur Regierung der Bundesrepublik Deutschland in Bonn. 1952 wurde er zum Gesandten befördert. 1953 avancierte er zum Leiter der Politischen Abteilung für Auswärtige Angelegenheiten. Von 1955 bis 1958 war er Generalsekretär für Auswärtige Angelegenheiten im Rang eines Botschafters. In dieser Funktion gehörte er auch der österreichischen Delegation rund um Bruno Kreisky, Leopold Figl und anderen bei den Verhandlungen zum Österreichischen Staatsvertrag an. Im April 1958 wurde Josef Schöner zum Botschafter in Bonn ernannt, wo er bis 1966 akkreditiert war. Während seines Aufenthaltes in der Bundesrepublik Deutschland schuf sein Engagement wichtige Vorarbeiten für eine deutsch-österreichische Wiederannäherung. Von Februar 1966 bis März 1970 fungierte er als Botschafter in London.

Josef Schöner erlag am 9. März 1978 einer kurzen schweren Erkrankung und wurde im Grab seiner Familie am Wiener Zentralfriedhof unter Teilnahme zahlreicher Vertreter der Republik beerdigt. Sein Nachlass, das "Wiener Tagebuch 1944/1945" bietet dem Leser einen Einblick in die Tage vor und auch nach Kriegsende in Wien.

Literatur

  • Josef Schöner: Wiener Tagebuch 1944/1945. Hg. von Eva-Marie Csaky. Wien [u.a.]: Böhlau 1992