Joseph Herr

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Daten zur Person
Personenname Herr, Joseph
Abweichende Namensform Herr, Josef Philipp
Titel Dr.phil.
Geschlecht männlich
PageID 11969
GND 1011846748
Wikidata Q22238165
Geburtsdatum 18. November 1819
Geburtsort Wien 4066009-6
Sterbedatum 30. September 1884
Sterbeort Hinterbrühl bei Wien 4329466-2
Beruf Geodät, Astronom
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 7.12.2023 durch WIEN1.lanm09lue
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Rektor der Technischen Hochschule Wien

Joseph Herr, * 18. November 1819 Wien, † 30. September 1884 Hinterbrühl bei Wien, Geodät, Astronom.

Biografie

Joseph Philipp Herr war der älteste Sohn des Historienmalers Laurenz Herr. Von 1829 bis 1835 besuchte er das Piaristengymnasium in Wien, studierte danach an der Universität Wien Jus und Philosophie und promovierte 1845 zum Doktor der Philosophie. Gleichzeitig besuchte er auch Vorlesungen am Wiener Polytechnikum und war nach Abschluss des Studiums beim Bau der Ungarischen Central-Eisenbahn, bei der Vermessung der Donau und beim Bau der Semmeringbahn beschäftigt.

1850 wurde er Assistent für praktische Geometrie am Polytechnischen Institut, 1852 o. Prof. der Mathematik und praktischen Geometrie am Joanneum in Graz und 1856 o. Prof. am Polytechnischen Institut in Wien beziehungsweise 1866 o. Prof. für sphärische Astronomie und höhere Geodäsie an der Technischen Hochschule (deren erster Rektor er wurde). Herr war der Initiator der österreichischen Gradmessungskommission und Mitglied der Kommission für mitteleuropäische Gradmessung. Er war der erste Direktor der Normal-Eichungs-Kommission in Wien, die mit der Ausarbeitung der Maß- und Gewichtsordnung von 1871 betraut war und somit erheblich für die Einführung der metrischen Maße und Gewichte verantwortlich. Er beteiligte sich an der Gründung der Meterkonvention 1875 und an der Grünung des Internationalen Büros für Maß und Gewicht in Sevres bei Paris.

1858 bis 1867 redigierte er die Zeitschrift des Österreichischen Ingenieur- und Architektenvereins. Von 1866 bis 1869 war er für Wieden im Gemeinderat, aus dem er sich wegen des oben erwähnten Engagements um die Reform des Maß- und Gewichtssystems wieder zurückzog. Politisch gehörte er der Mittelpartei an, er war ab 1866 Mitglied der Wasserversorgungskommission, für die er auch ein Referat zur Finanzierung durch die Aufnahme einer Anleihe im Gemeindrat hielt. Bereits davor hatte er sich im Ingenieur- und Architektenverein für die Erste Hochquellenleitung engagiert. 1872 wurde er Ministerialrat.

Literatur

  • Juliane Mikoletzky / Sabine Plakolm-Forsthuber (Hrsg.): Eine Sammlung von außerordentlicher Geschlossenheit / A Collection of Unusual Completeness: Die Rektorengalerie der Technischen Universität Wien / The Gallery of Rectors of the TU Wien. Festschrift 200 Jahre Technische Universität Wien, Band 13. Wien: Böhlau-Verlag 2015
  • Annemarie Meixner: Der Wiener Gemeinderat in den Jahren 1864–1868. Dissertation an der Universität Wien. Wien 1975, S. 239 f.
  • Oswald Knauer: Der Wiener Gemeinderat 1861–1962. In: Handbuch der Stadt Wien 77 (1963), S. 226
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Alfred Lechner: Geschichte der Technischen Hochschule in Wien 1815-1940. Wien 1942
  • Rudolf Stadler: Die Wasserversorgung der Stadt Wien in ihrer Vergangenheit und Gegenwart. Denkschrift zur Eröffnung der Hochquellen-Wasserleitung im Jahre 1873. Wien: Gemeinderat 1873, S. 192, 291


Joseph Herr im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.