Josef Noggler

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Daten zur Person

Noggler Josef, * 8. Oktober 1875 Raibl (bei Tarvisio, Italien), † 22. August 1964 Wien, Direktor des Österreichischen Apothekervereins, Pharmaziehistoriker, Gattin (12. Mai 1902) Adelheid Peege.

Als Sohn einer Südtiroler Familie wuchs er in Raibl und Roggendorf (Niederösterreich) auf, übersiedelte 1895 nach Wien, begann hier ein Jusstudium, beendete dasselbe jedoch nicht und übte verschiedene Berufe aus (Erzieher in Freistadt, Oberösterreich; Privatlehrer bei Graf Oberacker in Purkersdorf, Beamter des Niederösterreichischen Gewerbevereins). 1907 wurde Noggler Sekretär des österreichischen Apothekervereins und war von 1911 bis zu dessen Auflösung 1939 als dessen Direktor tätig (Pensionierung); er organisierte 1913 als administrativer Leiter die Dritte Internationale Pharmazeutische Ausstellung.

Neben seinem Hauptberuf war er Schriftführer des Wiener Apotheker-Hauptgremiums (wo er mit Leopold Hochberger in Kontakt kam, mit dem er 1919 den zwei Bände der "Geschichte der Apotheken und des Apothekenwesens in Wien von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart" publizierte), des Arbeitsausschusses der Wiener Gremial- und Vereinstage sowie des Pharmazeutischen Standesrats. 1911-1921 redigierte Noggler die "Zeitschrift des allgemeinen österreichischen Apothekervereins", die "Österreichischen Jahreshefte für Pharmazie und verwandte Wissenschaften" und die "Normaliensammlung für das österreichische Apothekenwesen". 1918 gehörte er dem Gründungskomitee der "Herba" (Handelsgesellschaft der österreichischen Apotheker) an, mit deren Hilfe die drohende Verknappung der Arzneimittel verhindert werden sollte; schon zuvor war Noggler für die Verteilung der Arzneimittel in Österreich zuständig gewesen. 1936-1938 gab er das "Jahrbuch des Wiener Apotheker-Hauptgremiums" heraus (das 1939-1943 den Titel "Apothekenregister der Ostmark" führte).

Nogglers besonderes Interesse galt der Wiener Pharmaziegeschichte; er veröffentlichte verschiedene kleinere Beiträge (in den 1920er Jahren unter anderem in den "Pharmazeutischen Monatsheften" [darunter 1936 "Die Verkaufsrechte der Apotheker in ihrer historischen Entwicklung"], 1936 in den "Vorträgen der Versammlung der Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie" in Stuttgart ["Die Wiener Apothekerordnungen 1564-1770"] sowie in den 1950er Jahren in der "Österreichischen Apotheker-Zeitung" [darunter "Nach Apothekern benannte Straßen und Plätze in Wien", 1950; "Der Streit um den Wiener Apothekeneid", 1951; "Das Apothekerhaus", 1954; gemeinsam mit Kurt Ganzinger "Alt-Wiener Apothekerbilder", 1951]).

Bis in die beginnenden 60er Jahre des 20. Jahrhunderts brachte Noggler sein Fachwissen in pharmaziehistorischen Sitzungen ein.

Ehrenmitglied des New Yorker Deutschen Apothekervereins, "Officier d'Académie" (Ernennung durch das französische Unterrichtsministerium).

Silbernes Verdienstzeichen Republik Österreich (1932).