Josef Bohatec
Josef Bohatec, * 26. Jänner 1876 Kochow, Bezirk Boskowitz, Mähren (Kochov, Tschechische Republik), † 6. Juni 1954 Weidenau an der Sieg, evangelischer Theologe. Nach Sudium der Theologie und Philosophie in Wien, Halle, Berlin und Erlangen (Dr. phil. 1903 Prag; Lizenziat der Theologie 1905 Wien) habilitierte sich Bohatec am 12. Dezember 1912 an der Evangelisch-theologischen Fakultät der Universität Bonn (Kirchengeschichte und systematische Theologie). Ab 1913 wirkte Bohatec als Professor für Reformierte Dogmatik und Symbolik an der Evangelisch-theologischen Fakultät der Universität Wien (ab 1916 ordentlicher Professor für Kirchenrecht und Religionsphilosophie; einen Ruf nach Prag lehnte er 1918 ab). Zum Abschluß seiner Lehrtätigkeit verlieh ihm die Universität Wien am 9. Jänner 1951 die Würde eines Dr. h.c. der Evangelischen Theologie; Bohatec besaß auch das Ehrendoktorat der Universitäten Bonn (1916) und Amsterdam (1950). Bohatecs wissenschaftliches Lebenswerk kreiste um die Bedeutung Kalvins für Theologie und Kirchenrecht; lange Zeit war er auch Gemeindevertreter und Presbyter in der Reformierten Pfarrgemeinde Wien-Innere Stadt.
Literatur
- Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
- Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
- Peter Karner [Hg.]: Evangelische Gemeinde H.B. in Wien. [Jubiläumsfestschrift]. Wien: Deuticke 1986, S. 183 f.
- Grete Mecenseffy: Josef Bohatec. Zu seinem Todestage am 6. 6. 1954. In: Kirchenblatt 31 (1954), S. 38 f.
- D. Egli: Josef Bohatec - der Mann und sein Werk. In: Jahrbuch der Gesellschaft für die Geschichte des Protestantismus in Österreich 71 (1955), S. 23 ff.