Jüdischer Frauen-Wohltätigkeitsverein für den X. Bezirk

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Daten zur Organisation
Art der Organisation Verein
Datum von 1925
Datum bis 1938
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 358351
GND
WikidataID
Objektbezug Jüdische Geschichte, Frauenbewegung
Quelle
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Letzte Änderung am 22.06.2021 durch WIEN1.lanm08jen
  • 10., Humboldtplatz 27
  • 10., Humboldtgasse 7

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Vereinsgeschichte

Der „Jüdische Frauen-Wohltätigkeitsverein für den X. Bezirk“, zuletzt 1938 mit dem Sitz in Wien 10., Humboldtgasse 7, Humboldtplatz 27 gleichenorts mit der Vereinssynagoge des Israelitischen Tempel- und Schulvereins für den 10. Gemeindebezirk Favoriten, wurde im Jahr 1925 in Wien gegründet und bestand bis zum Jahr 1938. Die Proponentinnen Anna Mandel, 1925 wohnhaft in 10., Gudrunstraße 142/15 und Frieda Jetter, 10., Gellertplatz 10, reichten die Statuten im Juni April 1925 bei der Vereinsbehörde ein. Der Vereinszweck lautete: “bedürftigen Säuglingen, Kindern, Kranken und Wöchnerinnen Hilfe zu bringen, in welcher Form sie immer geboten erscheint. Dieser Zweck soll erreicht werden: 1. durch materielle Unterstützungen; 2. durch Übernahme von Pflegschaften; 3. durch Erteilung von Rat und Beistand in jeglicher Art; 4. durch Anschluß an alle jüdischen Wohltätigkeitsvereine“ (Statut 1925, § 2). Vornehmlich im 10. Bezirk wohnhafte Personen sollten in den Genuss dieser „Zuwendungen“ kommen (§ 3). „Ordentliche Mitglieder“ waren „Personen im Alter von über 18 Jahren, welche den Jahresbeitrag leisteten“ (§ 5). Es konnte dem Verein eine Jugendgruppe „angegliedert werden“, über deren Tätigkeit und Mittel der Vereinsvorstand des „Jüdischen Frauen-Wohltätigkeitsvereins für den X. Bezirk“ entschied, die Mitgliedsbeiträge sollten „1. zu Unterrichtszwecken für arme Mädchen und 2. zur Aushilfe armer Bräute“ verwendet werden (§ 13). Ob diese Jugendgruppe tatsächlich bestanden hat, geht aus dem Vereinsakt nicht hervor. Aus dem im Vereinsakt einliegenden Bericht der „III. General-Versammlung“ am 19. Mai 1930“ ist zu ersehen, dass der Verein in vielfältiger Form tätig war, die Vereinsdamen veranstalteten etwa regelmäßig Spendensammlungen und unterstützte jüdische Familien besonders an jüdischen Feiertagen mit Kleidung, Schuhen, Wäsche und Lebensmittelpaketen und ermöglichte Landaufenthalte für Frauen und deren Kinder. Die Vereinsversammlungen wurden in den Räumlichkeiten des "Israelitischen Tempel- und Schulvereins für den 10. Bezirk", 10., Humboldtplatz 27 abgehalten[1] Der Verein wurde nach 1945 nicht wieder begründet.

Arisierung und Vereinsauflösung 1938

Die Auflösung des „Jüdischen Frauenvereins III. Bezirk Landstraße“ und Aufhebung seiner Rechtspersönlichkeit erfolgten aufgrund eines Bescheides des Stillhaltekommissars für Vereine, Organisationen und Verbände im Verlauf des Jahres 1938. Der Verein hatte im Jahr 1938 finanzielle Mittel in der Höhe von 104,26 Reichsmark, die unter Abzug von 20% Aufbauumlage und 5% Verwaltungsgebühr (26,06 Reichsmark) an die Fürsorgezentrale der Israelitischen Kultusgemeinde ergingen.[2]

Vereinsvorstand 1925

  • Präsidentin: Anna Mandel
  • Schriftführerin: Frieda Jetter,*2. November 1887 Hamburg, † ermordet im Konzentrationslager Auschwitz, letzte Adresse Wien 2., Lilienbrunngasse 21/9, 1. Oktober 1942 deportiert in das Ghetto Theresienstadt, 10. Oktober 1944 deportiert nach Auschwitz [3]

Vereinsvorstand 1930

  • Präsidentin: Anna Mandel
  • Vizepräsidentin: Louise Pollatschek
  • Erste Schriftführerin: Frieda Jetter
  • Zweite Schriftführerin: Beatrix Scher
  • Erste Kassierin: Sophie Schlesinger
  • Zweite Kassierin: Fanny (Franziska) Grünspan,*22. Jänner 1875 Kamaik, † 5. November 1943 Ghetto Theresienstadt, letzte Adresse Wien 2., Novaragasse 32/41, 27. August 1942 deportiert in das Ghetto Theresienstadt[4]
  • Vorstandsmitglieder: Regine Axelrad, Claire Behr, Katharine Berger, Martha Brandweiner, Sophie Bürger, Sophie Ellinger, Grete Fiala, Marie Herman, Elise Hochermann, Gisela Kirschenbaum, Laura Knie, Ernestine Laufer, Rebekka Makijewsky, Martha Polatschek, Irene Plaschkes, Malwine Rosenzweig, Paula Rosenfeld, Gisela Spira, Jenny Subak, Helene Schwarz, Renée Schwarz, Ida Weiss, Irma Weiß, Paula Weiss
  • Beiräte: Max Berger, Obmann des „Israelitischen Tempel- und Schulvereins für den 10. Gemeindebezirk Favoriten“, Leopold Grünspan, Kaufmann, *23. April 1877 Bisenz, † Ghetto Theresienstadt, letzte Adresse Wien 2., Novaragasse 32/41, 27. August 1942 deportiert in das Ghetto Theresienstadt[5]

Vereinsvorstand 1938

  • Präsidentin: Anna Mandel[6]

Quellen

Einzelnachweise