Jüdischer Bildungs- und Unterstützungsverein Schomre Habrith

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Daten zur Organisation
Art der Organisation Verein
Datum von 1925
Datum bis 1938
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 67627
GND
WikidataID
Objektbezug Jüdisches Bethaus, Jüdische Geschichte
Quelle
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Letzte Änderung am 13.04.2021 durch DYN.krabina
  • 20., Heinzelmanngasse 20

Frühere Adressierung

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48° 13' 42.80" N, 16° 22' 17.94" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Vereinsgeschichte

Der Jüdische Bildungs- und Unterstützungsverein Schomre Habrith (=Hüter des Bundes) wurde 1925 in Wien gegründet und unterhielt zunächst in 20., Hannovergasse 4[1] und bis 1938 in 20., Heinzelmanngasse 20 ein jüdisches Bethaus und Vereinslokal. Die Proponenten Josef Noskes, *3. August 1904, deportiert 10. Jänner 1942 in das Ghetto Riga, † im Holocaust, Handelsangestellter, 1925 bis 1942 wohnhaft 20., Klosterneuburger Straße 62, Osias Sendrowitsch, Kaufmann, 20., Hannovergasse 10, Lasar Kruh, Kultusbeamter, 20., Leipziger Straße 16, Jakob Thier, Kaufmann, 20., Kluckygasse 8, Leibich Awner, Kaufmann, 20., Wintergasse 42 und Moses Aron Tauber, *17. April 1881, Auschwitz, deportiert am 12. Mai 1942 nach Izbica, † Kaufmann, 20., Klosterneuburger Straße 56, letzte Wohnadresse 2., Malzgasse 2/4[2] reichten die Statuten im Dezember 1925 bei der Vereinsbehörde ein. Der Vereinszweck war die „Pflege der Religiosität durch tägliche Abhaltung des Morgen- und Abendgebetes nach Ritus Sphard, die Gründung einer Bibliothek und Abhaltung religiöser und belebender Vorträge (…), die Pflege der hebräischen Sprache durch systematischen Unterricht in Grammatik, Lektüre, Konversation und stilistischen Übungen, die Unterstützung hilfsbedürftiger Mitglieder, Errichtung eines Lesezirkels , beziehungsweise eine Lesehalle (Statut 1922, § 2). „Ordentliche Mitglieder“ konnten alle Personen „mosaischer Konfession ohne Unterschied des Geschlechts“ werden (§ 3) [3] Der Verein wurde nach 1945 nicht wieder begründet.

Vereinsauflösung 1938-1940

Das Bethaus des Jüdischen Bildungs- und Unterstützungsvereins Schomre Habrith wurde nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten geschlossen, Bücher, Tische, Bänke und ein Kasten wurden beschlagnahmt. Der Verein hatte zu diesem Zeitpunkt kein Vermögen mehr. Die amtliche Auflösung sowie dessen Löschung aus dem Vereinsregister durch den Stillhaltekommissar für Vereine, Organisationen und Verbände erfolgte im Verlauf der Jahre 1938 und 1940. [4]

Vereinsmitglieder 1925

  • Juda Thier, Kaufmann, 20., Kluckygasse 8
  • Isack Kruh, Kaufmann, 20., Leipziger Straße 16
  • Samuel Müller, Agent, 20., Rauscherstraße 15
  • Juda Leiser, Kaufmann, 20., Romanogasse 22
  • David Tauber, Kaufmann, 20., Staudingergasse 9
  • Markus Großmann, Kaufmann, 20., Raffaelgasse 13
  • Mendel Segall, Kaufmann, Handelsangestellter, 20., Webergasse 23
  • Luis Juda, Handelsangestellter, 20., Wolfsaugasse 11
  • Bernhard Katz, Kaufmann, Denisgasse 18
  • Aron Wassermann, Kaufmann, 20., Othmargasse 15
  • Moritz Taubes, Kaufmann, 20., Klosterneuburgergasse 52
  • Max Neuhof, Agent, 20., Romanogasse 21
  • Josef Tauber, Agent, 20., Spanngasse 19
  • Adolf Mütz, Kaufmann, 20., Klosterneuburger Straße 62
  • Siegmund Mütz, Beamter, 20., Klosterneuburger Straße 62
  • Markus Sperling, Handelsangestellter, 20., Klosterneuburger Straße 62
  • Abraham Kalischer, Kaufmann, 20., Klosterneuburger Straße 62
  • Leo Blassberg, Handelsangestellter, 20., Klosterneuburger Straße 60

Vereinsvorstand 1938

  • Letzter Obmann: Isaak Blatt, *31. Jänner 1896 Jazlowitz, deportiert 1. Oktober 1942 Ghetto Theresienstadt, † Konzentrationslager Auschwitz, 1938 wohnhaft 20., Bäuerlegasse 26/4, zuletzt wohnhaft 2., Zirkusgasse 27/5.[5]

Quellen

Literatur

  • David Jüdische Kulturzeitschrift
  • Jahresbericht der Israelitischen Kultusgemeinde Wien 1932.
  • Jüdisches Jahrbuch 1932
  • Krakauer Kalender vom Jahre 1937.
  • Elisheva Shirion: Gedenkbuch der Synagogen und Jüdischen Gemeinden Österreichs. Hg. Vom Synagogen Memorial, Jerusalem. Wien: Berger-Horn 2012 (Synagogen Gedenkbücher Deutschland und Deutschsprachige Gebiete, 5 Österreich), S. 101.

Einzelnachweise

  1. Elisheva Shirion: Gedenkbuch der Synagogen und Jüdischen Gemeinden Österreichs. Hg. Vom Synagogen Memorial, Jerusalem. Wien: Berger-Horn 2012 (Synagogen Gedenkbücher Deutschland und Deutschsprachige Gebiete, 5 Österreich), S. 101.
  2. DÖW Personendatenbanken Shoa-Opfer
  3. Wiener Stadt- und Landesarchiv, M. Abt. 119, A 32: Zl. 2576/1925.
  4. Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac 31 A 20/5, Schachtel 557.
  5. Wiener Stadt- und Landesarchiv, M. Abt. 119, A 32: Zl. 2576/1925 und Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger : nebst Handels- u. Gewerbe-Adressbuch für d. k.k. Reichshaupt- u. Residenzstadt [...] und DÖW Personendatenbanken Shoa-Opfer .