Hochwasser 1954

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Hochwasser beim Städtischen Lagerhaus (2., Engerthstraße 257), 14. Juli 1954
Daten zum Ereignis

Im Juli 1954 kam es in Wien, Niederösterreich und Oberösterreich entlang der Donau zu schweren Überschwemmungen. Besonders betroffen waren in Wien der 2., 3. und 11. Bezirk sowie die Bezirke 21, 22, 23 (Schwechat) und 26 (Klosterneuburg). Neben zahlreichen Wohnhäusern wurden auch sämtliche Häfen, das Hebewerk Stadlau und einige Lagerhäuser in Mitleidenschaft gezogen, Industriebetriebe in Donaunähe und ein Kindergarten standen unter Wasser, der Damm der Lobauer Hafenbahn rutschte ab.

Die Feuerwehr, unterstützt durch die Besatzungsmächte (u.a. eine sowjetische Pioniereinheit), war tagelang im Einsatz, auch Angestellte der Magistratsabteilung 29 (Brücken- und Wasserbau) leisteten Beistand. Zunächst galt es vor allem, Dämme abzudichten und Wasser abzupumpen. Für Bergungsarbeiten wurden 250 Zillen herangezogen. In den genannten Bezirken mussten außerdem Evakuierungen vorgenommen werden, die Betroffenen wurden vorübergehend in Schulen einquartiert. Das Hochwasser beeinträchtigte die Trinkwasserversorgung, einige Brunnen wurden verunreinigt und mussten gesperrt werden, die Bevölkerung wurde mittels Tankwagen versorgt. In den Wiener Donaugebieten erfolgte die Ausgabe von Lebensmittelkonserven. Vorsorglich bot das Gesundheitsamt unentgeltlich Typhusimpfungen an.

Der Magistrat stellte Gelder für den Ersatz von zerstörtem Hausrat bereit, die Gemeinde beteiligte sich mit einer Million Schilling an einer gemeinsamen Spendenaktion der Bundesregierung. Außerdem unterstützte die Stadt Wien die Bundesländer Nieder- und Oberösterreich bei der Bewältigung des Hochwassers. Hilfsmannschaften wurden nach Krems, Korneuburg, Linz und Ybbs entsandt, nach Pöchlarn gingen zwei Motorschiffe ab, die dort bei Evakuierungen aushalfen.

Quellen