Hertha Reisinger

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Titelblatt des Werbekatalogs "Herta Reisinger- Keramische Kunst", Wien 1948, Archiv des Volkskundemuseums Wien
Daten zur Person

Hertha Reisinger, * 20. September 1911 Linz, † 2. Jänner 1999 Wien, Keramikerin.

Biografie

Hertha Reisinger war die Tochter von Anna und Viktor Reisinger. Sie besuchte von 1922 bis 1930 die städtische Mädchenmittelschule in Linz (Lyzeum) und arbeitete ab 1940 für die Reichswerke AG für Erzbergbau und Eisenhütten Hermann Göring in Linz. Im Jahr 1944 besuchte Reisinger eine Meisterschule für Bildhauerei in Linz. Bereits ab 1943 stellte sie ihre ersten künstlerischen Werke öffentlich aus, etwa in den Ausstellungen "Laienschaffen" im Linzer Landhaus (1943), "Kunst und Aufbau" im Linzer Landhaus (1945) und in der Kunstausstellung der Traunviertler Kunstgilde (1945). Vom 15. Mai 1945 bis zum 17. September 1946 arbeitete Reisinger als Sekretärin für Major John Doane Hartigan und war als Übersetzerin (Deutsch – Englisch/Amerikanisch) für das American Military Government for Upper Austria im Landhaus Linz tätig.

Reisingers Keramik-Gewerbe "Prinzess-Keramik" entstand als sie nach Wien und in Kontakt mit dem Händler Otto Maria Weinzinger kam. Neben Gebrauchskeramiken, wie Obstteller und Kerzenständer, fertigte Reisinger hauptsächlich Figuren, die entweder aus dem Themenkreis Märchen stammten oder die das bäuerliche und ländliche Leben idealisierend darstellten. Am 25. Mai 1949 wurde die Prinzess-Keramik mit der Registerzahl 178/h/IX in das Österreichische Firmenregister (Gewerberegister) auf Reisingers Namen eintragen. Die Bezeichnung des Gewerbes lautete Töpfergewerbe, eingeschränkt auf die Erzeugung keramischer Gegenstände. Die Produktion befand sich im 9. Bezirk (Rossauer Lände 45 – Stroheckgasse 14-16). Im 1948 erschienenen Werbekatalog "Hertha Reisinger: Keramische Kunst; Otto Maria Weinzinger Keramische Werkstätten" ist Reisingers Repertoire an Märchen- und Bauernfiguren sowie Gebrauchskeramiken abgebildet. Im Jahr 1950 beschäftigte Reisinger noch sieben Angestellte, bevor am 7. Mai 1953 die Eintragung der Prinzess-Keramik im österreichischen Gewerberegister erlosch.

Von 15. Juli bis 7. November 1952 arbeitete Reisinger wieder als Übersetzerin für die amerikanische Besatzung in der Abteilung Children’s Friendship Fund. Ab 1953 arbeitete sie bis zu ihrer Pensionierung am 30. September 1971 als Dolmetscherin (Deutsch – Englisch und Deutsch – Französisch) für Siemens. In ihrer Freizeit fertigte sie noch sporadisch Keramik an, verstärkt wendete sie sich der Malerei zu.

Reisinger heiratete am 25. März 1953 den Ingenieur Oskar Hans Klingl und nahm den Doppelnamen Klingl-Reisinger an. 1956 kam die Tochter des Ehepaares zur Welt. Hertha Reisinger starb am 2. Jänner 1999 in Wien und wurde am Wiener Zentralfriedhof beigesetzt.

Literatur

Weblinks