Herren von Zelking

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Die Herren von Zelking

Die früheste Nennung des Namens Zelking erfolgte um 1111. Damals war Reginpreht de Celkingen Zeuge in einer Schenkungsurkunde. Reginpreht stammte aus der Familie der Hagenauer, die am Inn ihren Hauptsitz hatte. Durch seine Eheschließung kam er an Zelking und nannte sich in Folge bisweilen nach diesem neuen Besitz. Einer seiner Söhne war Bischof Reginbert von Passau, der 1147 den Stephansdom in Wien weihte.

Ob Reginpreht als Stammvater der Herren von Zelking betrachtet werden kann, ist umstritten. Möglich wäre, dass die Familie Hagenau-Zelking Mitte des 12. Jahrhunderts ausgestorben ist. Sollte dem so sein, dann müsste Wernher von Zelking als Stammvater der Herren von Zelking angesehen werden, der in der zweiten Hälfte des 12. Jhdt. mehrfach erwähnt wurde. Seine Herkunft wäre dann aber unbekannt.

Die Herren von Zelking teilten sich in mehrere Linien, wobei die zu Schallaburg (NÖ), Weinberg (OÖ) und Sierndorf (NÖ) wohl die bekanntesten sind. Obgleich häufig in hohen Ämtern anzutreffen, sind die Herren von Zelking vor allem durch ihre kulturellen Leistungen bekannt. An erster Stelle wäre wohl der gotische Flügelaltar zu Kefermarkt (OÖ) zu nennen. Ebenfalls in Kunstkreisen bekannt ist die Inneneinrichtung der Schlosskapelle zu Sierndorf, sowie die gotischen Glasfenster zu Innerochsenbach (NÖ) und Zelking (NÖ). Erwähnenswert sind auch die Schlossbauten zu Weinberg-Kefermarkt, Sierndorf und Dürnstein.

Lange Zeit hindurch hatten die Herren von Zelking ihr Erbbegräbnis bei den Minoriten in Wien. Seit Beginn des 14. Jahrhunderts lassen sich in Wien fast durchgehend auch Hausbesitz der Herren von Zelking sowie diverse Weingartenbesitzungen nachweisen. Die Lage des Hauses oder der Häuser dürfte im Bereich MinoritenplatzHerrengasseSchauflergasse zu suchen sein. Die Berg- und Vogtrechte lagen in Grinzing, Sievering und Heiligenstadt.

Mit Ludwig Wilhelm von Zelking starb die Familie der Herren von Zelking 1634 in männlicher Linie aus. Ihr Erbe fiel nach langen Erbstreitigkeiten an die Polheimer und Zinzendorfer. Über die Töchter der Herren von Zelking können Nachkommen bis in die Königshäuser Europas nachgewiesen werden.


Siehe auch Zelkinggasse.

Literatur

  • Edith Frimmel: Das Adelsgeschlecht der Herren von Zelking vom Anfang bis Weinberg. Verlag Bibliothek der Provinz (ISBN 978-3-900000-73-8)

  • Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking - eine Spurensuche. (Bildungs- und Heimatwerk NÖ 2016)

  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 2, 1. Teil. Wien ²1952 (Manuskript im WStLA), S. 146
  • Johann Georg Adam Freyherr Hoheneck, Die löblichen Herren, Herrenständ deß Ertz-Hertzogthumbs Oesterreich ob der Ennß: Erschienen in drei Bänden 1727, 1732 und 1747.
  • Friedrich Kern, Regesten, Grabschriften und Notizen zur Genealogie und Geschichte der Herren von Zelking. In: Zeitschrift des Heraldisch- genealogischen Vereines Adler in Wien (Wien 1873) 78-204
  • Schweickhard von Sickingen: Darstellung des Erzherzogtums Oesterreich unter der Enns, Seite 131 ff.
  • Franz Karl Wissgrill, Schauplatz des landsässigen Niederösterreichischen Adels vom Herren- und Ritterstande von dem XI. Jahrhundert an, bis auf jetzige Zeiten. Bd. 5 (Wien 1804)