Hermine Kunz-Hutterstrasser

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Daten zur Person
Personenname Kunz-Hutterstrasser, Hermine
Abweichende Namensform Hutterstrasser, Hermine
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 43725
GND 1017672970
Wikidata Q59653262
Geburtsdatum 18. Mai 1873
Geburtsort
Sterbedatum 8. August 1948
Sterbeort
Beruf
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Deutsches Literaturarchiv Marbach, Wienbibliothek im Rathaus
Objektbezug
Quelle
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Recherche
Letzte Änderung am 10.08.2023 durch WIEN1.lanm09p15
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Hermine Kunz-Hutterstrasser, * 18. Mai 1873, † 8. August 1948, Wiener Sammlerin von Porträtphotographien berühmter Persönlichkeiten zwischen 1860 und 1940.


Biografie

Hermine Kunz-Hutterstrasser, Tochter des Bankiers Leopold Hutterstrasser (1837–1905) und dessen Ehefrau Karoline (1838–1922), geb. Vernay, wurde in eine erfolgreiche Unternehmersfamilie hineingeboren. Ihr Großvater Johann Michael Hutterstrasser (1809–1866) besaß seit 1835 ein kleines Kunstblumengeschäft am "Strohplatzl" (heute: Augustinerplatz) in Wien Schottenfeld, das sich zu einer Schmuckfedernfabrik auswuchs und unter der Führung seines Sohnes Eduard (1839–1910) einen Personalstand von bis zu vierhundert Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erreichte. Die prämierten Produkte konnte man auf den Weltausstellungen in Wien (1873) und Paris (1900) sowie bei Präsentationen in Melbourne (1888) und St. Petersburg (1902) bewundern. Karriere machte auch Hermines Bruder Carl (1863–1942), der zunächst gemeinsam mit dem Vater das Bankhaus "J. H. Stamez & Co." führte und 1909 die Klavierfabrik Ludwig Bösendorfer übernahm, die bis in die 1960er Jahre in Familienbesitz blieb.

Hermine Kunz-Hutterstrasser heiratete 1891 den ungarischen Kommerzialrat Heinrich Kunz (1860–1931), der ein Fachmann auf dem Gebiet der Wäscheerzeugung war. Laut Wiener Adressbuch war er im Jahr 1900 Gesellschafter der Leinen-, Baumwoll- und Damastfabrik "Firma Norbert Langer & Söhne", eines mährischen Unternehmens, von dem es seit 1822 auch in der Wiener Innenstadt eine Niederlassung gab. Aus der Ehe Kunz-Hutterstrassers gingen zwei Söhne hervor: Alfred Kunz (1894–1961) betrieb einen Modesalon und war als Bühnenbildner tätig, bevor er Direktor der Modeschule Hetzendorf wurde. Sein jüngerer Bruder Robert (1896–1919) starb vermutlich an der Spanischen Grippe, kurz nachdem er eine Kapellmeisterstelle am Stadttheater Bautzen angetreten hatte.

Hermine Kunz-Hutterstrasser trat 1912 und 1913 im alten Bösendorfer-Konzertsaal im ehemaligen Palais Liechtenstein als Sängerin auf, worüber auch die "Wiener Zeitung" berichtete. Über mehrere Jahrzehnte hinweg war sie eine passionierte Sammlerin von Widmungsphotographien und stand dank dieser Leidenschaft in Kontakt mit Künstlerinnen und Künstlern auf der ganzen Welt. Es entstand eine Sammlung von über 1600 Objekten, die rückseitig meist mit einer Widmung versehen waren und mit Zeitungsausschnitten beklebt wurden.

Alexander Demetrius Goltz (1857–1944) porträtierte die Sammlerin und entwarf zudem ein Exlibris für die Freundin. Das Gemälde befindet sich heute im Besitz des Wienmuseums. Die Wienbibliothek im Rathaus beherbergt rund 250 Briefe und Karten, insbesondere die Antwortschreiben der Künstlerinnen und Künstler auf Kunz-Hutterstrassers Anfragen. Die umfangreiche Sammlung von Widmungsphotographien wird im Deutschen Literaturarchiv Marbach aufbewahrt.

Quellen

Literatur

  • Wienbibliothek im Rathaus: "Zum Konterfei das Autogramm!" Widmungsphotographien der Wiener Sammlerin Hermine Kunz-Hutterstrasser (1873–1948). Hg. von Marcel Atze und Michael Davidis. Unter Mitarbeit von Kyra Waldner. Wien: Metroverlag 2012


Hermine Kunz-Hutterstrasser im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.