Hermann Winkelmann

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Hermann Winkelmann, um 1890
Daten zur Person
Personenname Winkelmann, Hermann
Abweichende Namensform
Titel Kammersänger
Geschlecht männlich
PageID 11146
GND 117414840
Wikidata Q580552
Geburtsdatum 8. März 1847
Geburtsort Braunschweig
Sterbedatum 18. Jänner 1912
Sterbeort Mauer
Beruf Opernsänger (Heldentenor)
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Ehrenmitglieder der Staatsoper
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 3.02.2022 durch WIEN1.lanm09mur
Begräbnisdatum
Friedhof Maurer Friedhof
Grabstelle
Bildname Hermann Winkelmann HIN-238077 0001.jpg
Bildunterschrift Hermann Winkelmann, um 1890
  • 23., Maurer, Lange Gasse 139
  • 1., Stadiongasse 4
  • 6., Linke Wienzeile 44
  • 6., Stumpergasse 2
  • 6., Gumpendorfer Straße 12
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Ehrenmitglied der Oper

Winkelmann Hermann, * 8. März 1847 Braunschweig, † 18. Jänner 1912 Mauer (Privatvilla, damals Waldgasse 9 [23, Maurer Lange Gasse 139 [Gedenktafel]); Maurer Friedhof), Opernsänger (Heldentenor).

Biographie

Hermann Winkelmann sollte wie sein Vater Klavierbauer werden und ging zur Ausbildung nach Paris. Dort wurde im deutschen Männergesangverein "Teutonia“ seine außergewöhnliche Stimme entdeckt, worauf er ein Gesangstudium in Paris begann, das er dann in Hannover fortsetzte. Er debütierte 1875 am Hoftheater von Sondershausen gleich in einer der anspruchsvollsten Partien des Tenorrepertoires, mit dem Manrico in Verdis "Troubadour“. Seine weitere Karriere führte ihn über Altenburg in Thüringen nach Hamburg, wo er u.a. 1879 die Titelpartie in der Uraufführung der Oper "Nero“ von Anton Rubinstein oder 1883 in der deutschsprachigen Erstaufführung von Massenets "Hérodiade“ den Johannes sang.

Richard Wagner lernte Winkelmanns Stimme kennen und schätzen und so übertrug er ihm die Partie des Parsifal in der Uraufführung seiner gleichnamigen Oper bei den Bayreuther Festspielen 1882, die er dort bis zum Jahr 1888 sang. Er verblieb fünf Jahre im Ensemble des Stadttheaters Hamburgs bevor er 1883 an die Wiener Hofoper wechselte, an der er erstmals 1882 gastierte (Debüt "Prophet").

In Wien wurde Winkelmann zum gefeierten Sänger vor allem des Wagner-Fachs. Er kreierte die Partien von Wagners Tristan (1883), Verdis Othello (1888) und Smetanas Dalibor (1892) für die jeweiligen Wiener Erstaufführungen. Er wirkte 1886 in der Uraufführung von Carl Goldmarks Oper "Merlin“ mit und sang 1896 den ersten Wiener Matthias im "Evangelimann“ von Wilhelm Kienzl.

Daneben betätigte er sich auch als Lied- und Oratoriensänger im In- und im Ausland.

1903 wurde er Ehrenmitglied der Hofoper. Nach seiner letzten Wiener Vorstellung 1906 als Tannhäuser blieb er weiterhin als Gesangspädagoge tätig.

Wohnhaft 1, Stadiongasse 4 (Eisenberg), 6, Linke Wienzeile 44, Stumpergasse 2 beziehungsweise Gumpendorfer Straße 12. Winkelmannstraße.

Literatur

  • Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Band 1 Wien: Daberkow 1889 ff.
  • Hermann Clemens Kosel: Deutsch-österreichisches Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Band 1: Biographien der Wiener Künstler und Schriftsteller. Wien: Verlag der Gesellschaft für Graphische Industrie 1902
  • Franz Hadamowsky / Alexander Witeschnik: Hundert Jahre Wiener Oper am Ring [Jubiläumsausstellung]. Wien: Aktionskomitee 100 Jahr-Feier der Wiener Staatsoper 1969, S. 82
  • Marcel Prawy: Geschichte und Geschichten der Wiener Staatsoper. Wien [u.a.]: Molden 1969, S. 53 ff. und Register
  • Robert Messner: Mariahilf im Vormärz. Historisch-topographische Darstellung der westlichen Vorstädte Wiens (südliche Hälfte) auf Grund der Katastralvermessung. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1982 (Topographie von Alt-Wien, 6), S. 144
  • Felix Czeike: VI. Mariahilf. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1981 (Wiener Bezirkskulturführer, 6), S. 39
  • Karl J. Kutsch / Leo Riemens: Großes Sängerlexikon. Band 5. München: Saur 1997