Herma Bauma

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
Personenname Bauma, Herma
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 36331
GND 1088765556
Wikidata Q260805
Geburtsdatum 23. Jänner 1915
Geburtsort Wien
Sterbedatum 9. Februar 2003
Sterbeort Wien
Beruf Sportlerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum 3. März 2003
Friedhof Südwestfriedhof
Grabstelle Gruppe 3, Grab 19
Ehrengrab ehrenhalber gewidmetes Grab

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 1996)
  • Goldmedaille Olympische Spiele (Verleihung: 1948)

Herma Bauma, * 23. Jänner 1915 Wien, † 9. Februar 2003 Wien, Sportlerin (Speerwurf).

Biographie

Herma Bauma stammte aus einer Ottakringer Arbeiterfamilie, ihr Vater war bis zum Februar 1934 Mitglied des Republikanischen Schutzbundes. Herma Bauma wurde von Friedrike "Fritzi" Ceranke, ihrer Turnlehrerin am Gymnasium Maroltingergasse in Ottakring, entdeckt. Baumas sportliche Karriere war in vielerlei Hinsicht außergewöhnlich. Sie feierte über einen sehr langen Zeitraum große Erfolge. Bereits 1931 gewann sie mit 16 Jahren bei den österreichischen Meisterschaften den ersten Meistertitel im Speerwerfen. Ihren letzten Meistertitel errang sie nach insgesamt 15 Siegen im Jahr 1952. Dreimal errang sie den Meistertitel im Fünfkampf. 14mal verbesserte sie den Österreichischen Rekord. 1942 errang sie im Berliner Olympiastadion den Sieg bei den Deutschen Meisterschaften. Ihre internationale Karriere erstreckte sich über fast zwei Jahrzehnte: 1934 erhielt sie die Silbermedaille bei den Frauenweltspielen in London, 1936 stellte sie zwei Europarekorde auf. Bei den Olympischen Spielen in Berlin wurde sie als Mitfavoritin unglückliche Vierte. Die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in London 1948 war ihr größter Erfolg. Es folgten zwei Weltrekordweiten im gleichen Jahr. Bei der Olympiade von Helsinki 1952 wurde sie immerhin noch Neunte im Speerwerfen.

Die Leidenschaft für die Leichtathletik stand immer im Vordergrund, ihre berufliche Karriere war von wechselndem Glück begleitet. Sie war in den 1930er Jahren zeitweise arbeitslos, arbeitete als Nachtkellnerin, als kaufmännische Angestellte, wurde 1937 bei der Gemeinde Wien angestellt (bis 30. November 1942). Die Mitgliedschaft bei NS-Vorfeldorganisationen und schließlich die NS-Parteimitgliedschaft (10.11.1943) ermöglichten ihr, dass sie als Sportlehrerin bei Kinderlandverschickungen engagiert wurde. Nach 1945 wurde der Grad ihrer NS-Belastung als gering veranschlagt. Sie war von 1948 bis 1952 im Umkreis der KPÖ tätig, arbeitete in der Sportredaktion bei diversen KPÖ-nahen Blättern, engagierte sich in der Öffentlichkeit für die (von der KPÖ geführten) Friedensbewegung und war im Sinn der KPÖ als Sportfunktionärin im Allgemeinen Sport-Verband Österreichs (ASVÖ) aktiv. Ihre Lebensgefährtin Alice Kaufmann wurde 1953 von der KPÖ ausgeschlosssen, auch Herma Bauma zog sich aus der Sportpolitik zurück. Von 1967 bis 1977 war sie Leiterin des Sportzentrums Südstadt.

Herma-Bauma-Gasse.

Quellen


Literatur

  • Peter Autengruber: Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, Hintergrundinformation frühere Bezeichnung(en). 9. Auflage. Wien Pichler-Verlag 2014, S. 130
  • Manfred Mugrauer: "Steht vollkommen auf unserer Seite..." Die Speerwurf-Olympiasiegerin Herma Bauma und die Kommunistische Partei Österreichs. In: Mitteilungen der Alfred Klahr Gesellschaft 21 (2014) 4, S. 17-26. URL: http://www.klahrgesellschaft.at/Mitteilungen/Mugrauer_4_14.pdf [Stand 13.03.2015]
  • Manfred Mugrauer: Ein "Arbeitermädel aus Ottakring" zwischen Sport und Politik. Die Speer-Olympiasiegerin Herma Bauma (1915-2003), in: Wiener Geschichtsblätter 70 (2015), Heft 4, S. 309-327.

Weblinks