Heraldisch-Genealogische Gesellschaft Adler

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Organisation
Art der Organisation Verein
Datum von 1870
Datum bis
Benannt nach
Prominente Personen Hanns Jäger-Sunstenau
PageID 6063
GND
WikidataID Q1607793
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
  • 9., Universitätsstraße 6

Frühere Adressierung

Es wurden noch keine Bezeichnungen zu dieser Organisation erfasst!

Die Karte wird geladen …

48° 12' 52.88" N, 16° 21' 26.42" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Heraldisch-Genealogische Gesellschaft Adler (9., Universitätsstraße 6/9b), gegründet 1870. Die Gesellschaft und ihre Mitglieder befassen sich mit Familien- und Wappenforschung. Der "Adler" verfügt über eine reichhaltige Bibliothek (rund 40.000 Bänder und Separata, Tauschverkehr mit über 120 in- und ausländischen Partnern [Katalog 1913, 1931]), umfangreiche Sammlungen (Nachlässe, Wappenabbildungen, rund 500.000 Todesanzeigen, rund eine Millionen genealogische Hinweiszettel) und eigene Publikationen (Zeitschrift [früher Monatsblatt] 1871-1873, 1891 folgende; Jahrbuch "Adler" 1874 folgende; Wappen-Kalender beziehungsweise -almanach 1-10 [1957-71]).

Geschichte

Die Heraldisch-Genealogische Gesellschaft Adler wurde hauptsächlich von Adeligen und Mitglieder des aufstrebenden Bürgertums der Donaumonarchie initiiert und am 10. Mai 1870 von Géza Georg Csergheö de Nemes-Tacskánd, Alfred Grenser, Ernst Hartmann von Franzenshuld, Friedrich Heyer von Rosenfeld, Karl Krahl und Friedrich Waldbott-Bassenheim gegründet, wobei die historischen Hilfswissenschaften Genealogie, Heraldik und Sphragistik des österreichischen Adels im Zentrum der Tätigkeit des "Adler" stand. Bereits von Beginn an wurden eine Bibliothek und diverse Sammlungen aufgebaut. Zudem erschien zwischen 1905 und 1913 im Verlag Otto Maaß’ Söhne das "Genealogische Taschenbuch der adeligen Häuser Österreichs".

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wurden auch Nichtmitglieder – sowohl Wissenschaftern als auch Laien – Hilfsdienste angeboten. Während der NS-Zeit wurde die Gesellschaft 1938 dem "Verein für Sippenforschung" in Berlin unterstellt und war fast ausschließlich mit der Erstellung von Ahnenpässen für den "Ariernachweis" beschäftigt.

Am 22. Juli 1946 erfolgte die Rückbenennung unter dem ursprünglichen Namen. Von 1956 bis 2009 war der "Adler" mit seiner (stark angewachsenen und unter Denkmalschutz gestellten) Bibliothek im ehemaligen Palais Pálffy (1., Wallnerstraße 6 / Ecke Haarhof 4a) untergebracht, in dem sich auch das Allgemeine Verwaltungsarchiv befand, woraus sich wertvolle Synergien bei der genealogischen und heraldischen Forschung ergaben. Aufgrund der zunehmenden Platznot übersiedelte die Gesellschaft 2009 an ihren heutigen Standort im 9. Bezirk, Universitätsstraße 6/9b.

Der Verein Heraldisch-Genealogische Gesellschaft „Adler“ hatte 2019 rund 300 Mitglieder. Als Präsident fungiert Lorenz Mikoletzky.

Bibliothek

Die rund 40.000 Bände umfassende Bibliothek mit Fachliteratur und in- und ausländischen Fachzeitschriften, die über einen online-Katalog recherchiert werden können, kann von Forschenden und Studierenden ebenso benützt werden wie die rund 800.000 Karten umfassenden bibliographische und biographische Karteien, unveröffentlichte Manuskripte einstiger und jetziger Mitglieder des "Adler", die Sammlung der über 500.000 Parten (Todesanzeigen) sowie andere familienkundliche Dokumente. Der Fokus der Bestände liegt auf dem mitteleuropäischen Raum. Zudem kann neben Ahnentafeln und Stammbäumen eine Sammlung von Ahnenproben, Wappenbriefen und Diplomen eingesehen werden. Auch eine Sammlung von 10.000 Abgüssen geistlicher und weltlicher Urkundensiegel sowie originaler Lacksiegel sind im Bestand des "Adler".

Zeitschrift "Adler"

Der Verein gibt die Zeitschrift "Adler – Zeitschrift für Genealogie und Heraldik" heraus. Weiters erscheinen seit 1871 in unregelmäßigen Abständen Jahrbücher, von denen bisher 52 Bände publiziert werden konnten.

Weblinks