Helmut Otto Antonius

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Daten zur Person
Personenname Antonius, Helmut Otto
Abweichende Namensform Antonius, Otto
Titel o. Univ.-Prof., Dr.phil.
Geschlecht männlich
PageID 25928
GND 131701908
Wikidata Q89251
Geburtsdatum 21. Mai 1885
Geburtsort Wien
Sterbedatum 9. April 1945
Sterbeort Wien
Beruf Biologe, Paläontologe
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 10.08.2023 durch WIEN1.lanm09p15
Begräbnisdatum
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle
  • 13., Tiergarten Schönbrunn (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Direktor des Tiergartens Schönbrunn

Helmut Otto Antonius, * 21. Mai 1885 Wien, † 9. April 1945 Wien, Zoologe, Paläontologe.

Biografie

Helmut Otto Antonius promovierte 1910 an der Universität Wien und war ab 1913 Assistent von Othenio Abel. Er habilitierte sich 1919 an der Universität Wien und 1921 an der Hochschule für Bodenkultur. Von 1924 bis 1945 war er Leiter des Schönbrunner Tiergartens. Zu seinen wissenschaftlichen Verdiensten zählt die Umwandlung desselben von einer "Hofmenagerie" in ein Forschungsinstitut, wobei er Belangen der Pferdezucht und Pferdekunde besondere Aufmerksamkeit schenkte. Studienreisen führten Antonius in verschiedene Länder des Vorderen Orients. Zu seinen rund 200 wissenschaftlichen Arbeiten zählen "Stammesgeschichte der Haustiere" (1922), "Gefangene Tiere" (1933) und "Die Tigerpferde" (1951).

Antonius war einer der Pioniere der modernen Tiergartenbiologie, auch setzte er sich schon früh für den Artenschutz ein. Moderne Vorstellungen ließ er auch in die Planung der Gehege im Tiergarten einfließen, die sowohl funktionell und als auch artgemäß sein sollten. Antonius, der sich während seines Studiums der Burschenschaft "Silesia" anschloss, wurde im März 1934 aufgrund des Vorwurfs, der illegalen NSDAP anzugehören, von der Leitung des Schönbrunner Tiergartens enthoben. Nach einem erfolgreichen Prozess gegen seine Amtsenthebung durfte er seinen Posten im Jänner 1937 wieder antreten. Am 9. April 1945 begingen er und seine Frau in seiner Dienstwohnung in Schönbrunn Suizid durch Erhängen.

Quellen


Literatur

  • Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hrsg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd.
  • Julius Brachetka: Schönbrunn und sein Tiergarten. Wien: [Selbstverlag] 1947
  • Dagmar Schratter / Gerhard Heindl [Hg.]: Otto Antonius - Wegbereiter der Tiergartenbiologie. Wien: Braumüller Verlag 2010