Heinrich Steinitz

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Daten zur Person
Personenname Steinitz, Heinrich
Abweichende Namensform Steinitz, Siegfried
Titel Dr. jur.
Geschlecht männlich
PageID 17264
GND 131699091
Wikidata Q246362
Geburtsdatum 30. August 1879
Geburtsort Bielitz, Preußen-Schlesien
Sterbedatum November 1942
Sterbeort Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau
Beruf Rechtsanwalt, sozialdeokratischer Schriftsteller und Dichter
Parteizugehörigkeit Sozialdemokrat
Ereignis
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 10.08.2023 durch WIEN1.lanm09p15
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 13., St.-Veit-Gasse 7 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Steinitz Heinrich (Pseudonym Siegfried), * 30. August 1879 Bielitz, Preußen-Schlesien (Bielsko, Polen), † November 1942 Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau, Rechtsanwalt, sozialdemokratischer Schriftsteller und Dichter, Gattin Meta.

Steinitz, Sohn eines assimilierten jüdischen Arztes, studierte an der Universität Wien Jus (Dr. jur.) und wurde (nach kurzer richterlicher Tätigkeit) Rechtsanwalt. Aus der russischen Kriegsgefangenschaft (während des Ersten Weltkriegs) konnte er fliehen. In Wien schloss er sich den Sozialdemokraten an, wurde Mitarbeiter im Reichsarbeiterrat und war Schriftführer der „Vereinigung Sozialistischer Schriftsteller". 1934-1938 organisierte er die Verteidigung zahlreicher Sozialisten, die im Ständestaat aus politischen Gründen vor Gericht gebracht wurden. In seiner Wohnung (im oberen Stock der Villa 13, St.-Veit-Gasse 7) fanden in diesen Jahren regelmäßig an Freitagabenden politische Zusammenkünfte statt, an denen unter anderem Käthe Leichter und Otto Leichter, Frieda Nödl, Jacques Hannak und das Ehepaar Furtmüller teilnahmen. 1936 erschien sein Roman „Tilman Riemenschneider im deutschen Bauernkrieg - Geschichte einer geistigen Haltung", der in Deutschland wegen der dortigen Rassengesetze nur unter dem Pseudonym "Karl Heinrich Stein" erscheinen konnte. Am 14. März 1938 verhaftet und im Konzentrationslager Dachau, dann im Konzentrationslager Buchenwald inhaftiert, wo er nach wenigen Tagen ermordet wurde. Steinitzhof

Quellen

Literatur

  • Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Wien 1993
  • Murray G. Hall / Gerhard Renner: Handbuch der Nachlässe und Sammlungen österreichischer Autoren. Wien [ u.a.]: Böhlau 1992 (Literatur in der Geschichte, Geschichte in der Literatur, 23)
  • Herbert Exenberger: Antifaschistischer Stadtführer. Wien: Wiener Bildungsausschuß der SPÖ 1986; S. 49
  • Kurt Stimmer [Hg.]: Die Arbeiter von Wien. Ein sozialdemokratischer Stadtführer. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 258, S. 262 f.


Heinrich Steinitz im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.