Heinrich Lefnär

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Heinrich Lefnaer 1911 in Gablitz
Daten zur Person
Personenname Lefnär, Heinrich
Abweichende Namensform Lefnaer Heinrich Peter
Titel
Geschlecht männlich
PageID 50582
GND
Wikidata
Geburtsdatum 28. August 1871
Geburtsort Bundesland Wien
Sterbedatum 17. November 1939
Sterbeort Bundesland Wien
Beruf Komponist, Fabrikant, Spenglermeister
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle
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Letzte Änderung am 16.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum 17. November 1939
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle 35A G1 1
Bildname 1911 Heinr Lefnaer.JPG
Bildunterschrift Heinrich Lefnaer 1911 in Gablitz
  • 7., Westbahnstraße 8 (Wirkungsadresse)
  • 7., Westbahnstraße 10 (Wohnadresse)
  • 7., Hermanngasse 18 (Wirkungsadresse)
  • 6., Mollardgasse 34/1/25 (Letzte Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Metallwarenfabrikant (1910 bis 1928)
  • k.k. Spenglermeister (1910 bis 1929)
  • Obmann Verschönerungsverein Gablitz (1911 bis 1928)

  • Verleihung des Titels k.k. Spenglermeister (Verleihung: 26. Oktober 1910)


Heinrich Lefnär, *28.Oktober 1871 in Wien, †17. November 1939 in Wien.

Heinrich Lefnär 1911

Komponist, Metallwarenfabrikant, k.k.Spenglermeister in Wien 7.

Heinrich Lefnär 1911

Obmann des Gablitzer Verschönerungsvereins.

Gruft Lefnär
Schild im Hause der Handelskammer (Wirtschaftskammer) Wien, Stubenring.
Schottenfelder Kinder

Heinrich Peter Lefnaer stammte aus einer sehr wohlhabenden und erfolgreichen Familie aus Wien-Schottenfeld. Sein Vater, Heinrich Karl Lefnaer (*1841 †1910) konnte mit der Bauspenglerei und einer Zinnornamente-Fabrik während des Baubooms der Gründerzeit großes Vermögen erwirtschaften. So war Firma Lefnär bei zahlreichen Bauten wie die Stadtbahnstationen von Otto Wagner, Kirchen, Synagoge Wien 9, Müllnergasse 21 von Max Fleischer (Architekt), Theater, Botschaftsgebäude, Handelskammer am Stubenring, Schulen und zahlreichen Wohnbauten eingebunden. Damals war es nicht ungewöhnlich, dass Heinrich Lefnär jun. Spengler lernte und gleichzeitig eine gründliche musikalische Ausbildung erhielt. Er studierte 1888-1893 am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien Klavier im Hauptfach. Schon während seiner Ausbildung am Konservatorium konnte der 21jährige große Erfolge feiern. Am 17.11.1892 wurde seine Komposition, der Walzer "D´Schottenfelder Kinder" von der k.k. Regiments Capelle Hoch- und Deutschmeister Nr. 4 unter persönlicher Leitung ihres Capellmeisters Carl Michael Ziehrer" aufgeführt. • Am 21.1.1894 wird seine nächste Walzer-Komposition "Wiener Frauen" von der k.u.k. Regiments Musik Freiherr von Hess Nr. 49 im Kursalon Stadtpark aufgeführt. • Stephanie-Klänge (1895) • Mir san vom Schottenfeld. Marsch (1905) • Jubiläumswalzer (1908) • Bautechnikerheim-Walzer (1909), auch: Gablitzer Engerln" Walzer Neubauer Radfahr Club-Marsch (1909) • Patronatswalzer (1910) •Arion Polka (1912) • Trabersport-Club Marsch (1913) • Ouvertüre zur Operette Der gute Freund (1916), Text von Carl Lindau • Musik zur Operette Artistenblut (1916) • Gablitzer Verjüngungsg´schichten Walzer (1928) • "Wetterkogler-Walzer" (1928) • Gebirgsvereins (Wetterkogler- auch Dr. Schutovits)-Marsch (1934) • Alt Bürgerschul-Marsch (1938) • Walzer aus Wien (1938) • In ein fesches Wiener Mädel ist gleich jeder Mann verliebt. Musik: Heinrich Lefnär. Text Franz Allmeder. Phöbus Verlag • Der Liebeskuss im Menschenleben. Lied aus dem Charakterbild Der Frauenkopf von Gilbert Anger. Musik von Heinrich Lefnär

Familie Lefnaer hatte ab 1878 den Sommersitz in Gablitz, in dem weitläufigen Park fanden viele private Sommerfeste statt: Carl Michael Ziehrer, Franz Lehar und Edmund Eysler waren Gäste des Komponisten. Gablitz war um die Jahrhundertwende eine beliebte Sommerfrische, Künstler wie Fritz Grünbaum und seine erste Frau Carli Nagelmüller, Josef Koller sowie Kunstsammler wie Dr. Heinrich Rieger und Antonin Juritzky-Warberg hatten sich hier angesiedelt. Ab 1908 engagierte sich Heinrich Lefnär im Verschönerungsverein Gablitz. Auf seine Initiative wurde eine Kaiserbüste von Johannes Benk gestaltet, die am 13.8.1911 von Erzherzog Karl Albrecht enthüllt wurde.

Heinrich Lefnär jun., der ab 1900 mit Helene Stephan, Tochter des Architekten Carl Stephann verheiratet war, organisierte zahlreiche Bälle und fuhr bei Autorennen mit, z.B. 1912 mit einem R.A.F. Tourenwagen bei der Internationalen Sternfahrt nach Abbazia, 1913 mit einem Audi bei der Herbstwertungsfahrt des Wiener Automobilclubs. Er war als Fabrikant und k.k. Spenglermeister tätig. Das Wohn- und Fabrikgebäude in Wien 7, Hermanngasse 18, wurde 1910/11 nach dem Entwurf von Carl Stephann errichtet. Während und nach dem 1. Weltkrieg brach das Firmenvermögen weg, 1925 investierte er in die Entwicklung eines "Waschapparates". 1928 ging die Firma in Konkurs und das Fabrikgebäude wurde versteigert. Bis 1928 organisierte er "Gablitzer Kirtage" in Wien. Die letzten Lebensjahre verbrachten Heinrich und Helene Lefnaer in Wien 6, Mollardgasse 34, wo er auch starb. Er ist in der Familiengruft am Wiener Zentralfriedhof beigesetzt.

Quellen

  • Willi Weinmann: Bilder aus Gablitz. Frau Helene Lefnär in dankbarer Erinnerung an den Sommer 1902 gewidmet. Original (Zeichnungen und Text) im Archiv des Heimatmuseums Gablitz
  • Album, Noten und Fotos von Heinrich Lefnär im Archiv des Heimatmuseums Gablitz.
  • Zeitungsartikel über Heinrich Lefnaer/Lefnär im Archiv des Heimatmuseums Gablitz.
  • Grundbuch des Bezirksgerichts Purkersdorf, Gablitz EZ 1und 4.
  • Illustrirtes Wiener Extrablatt Nr. 223 vom 15. August 1911, Titelseite und Seite 3: Die Enthüllung des Kaiserdenkmales in Gablitz. Szenen von der Feierlichkeit.


Literatur