Hans Rauscher

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Hans Rauscher bei der Verleihung des Goldenen Verdienstzeichens (2018)
Daten zur Person
Personenname Rauscher, Hans
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 44664
GND 122229770
Wikidata Q1581919
Geburtsdatum 11. Dezember 1944
Geburtsort Wien
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Journalist
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage, Gedenktage-GW
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Bildname HansRauscher.jpg
Bildunterschrift Hans Rauscher bei der Verleihung des Goldenen Verdienstzeichens (2018)

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Dr.-Karl-Renner-Publizistikpreis des Österreichischen Journalisten Clubs (Verleihung: 1990)
  • Österreichischer Staatspreis für publizistische Leistungen im Interesse der Geistigen Landesverteidigung (Verleihung: 1992)
  • Concordia-Preis in der Kategorie Pressefreiheit (Verleihung: 2000)
  • Friedrich Torberg-Medaille der Israelitischen Kultusgemeinde Wiens (Verleihung: 2001)
  • Kurt-Vorhofer-Preis der Journalistengewerkschaft für Politikjournalismus (Verleihung: 2004)
  • Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien (Übernahme: 10. Jänner 2018)


Hans Rauscher, * 11. Dezember 1944 Wien, Journalist.

Biografie

Hans Rauscher studierte nach der Matura (1963) Zeitungswissenschaft und Geschichte an der Universität Wien. Seine Journalisten-Karriere begann er 1965 als Mitarbeiter der Zeitschrift "Der Österreichische Volkswirt". 1970 wechselte Rauscher in die Redaktion des neu gegründeten Wirtschaftsmagazins "Trend", das Oscar Bronner und Jens Tschebull bewusst im Gegensatz zum bisher strukturell machtnahen Wirtschaftsjournalismus positionierten. Rauscher schrieb etwa gleich zu Beginn eine kritische Geschichte über die Schoellerbank, die die Zeitschrift prompt in einen Konflikt mit der Wiener Handelskammer brachte. 1974/1975 arbeitete Hans Rauscher in der Chefredaktion des Wirtschaftsmagazins "Ecco", das 1975 im Nachrichtenmagazin "Profil" aufgegangen ist.

Danach wechselte der Journalist zum "Kurier". Er schrieb Kolumnen und Leitartikel und leitete von 1977 bis 1980 den "Sonntagskurier". 1980 wurde er stellvertretender Chefredakteur sowie Leiter des Innenpolitischen Ressorts. Über Reaktionen auf die Berichterstattung des "Kurier" zur Debatte um die Wahl Kurt Waldheims zum Bundespräsidenten sagt Rauscher 2017 zum Falter: "Der Kurier war in der Causa Waldheim mutig, so mutig möchte ich nie wieder sein müssen. Da habe ich noch Leserbriefe zu Hause − frage nicht. Zum Teil mit vollem Namen und voller antisemitischer Ausfälle. Aber der Herausgeber und die Eigentümervertreter haben gehalten." Von 1992 bis 1996 war Rauscher Chefredakteur des "Kurier". Außerdem schrieb er in den 1980er Jahren Gastkommentare für "Profil" und "Wirtschaftswoche/Wochenpresse".

1997 wechselte Rauscher als Kolumnist zur Tageszeitung "Der Standard" und zum Wochenmagazin "Format" (die Zeitschrift wurde 2016 mit "Trend" fusioniert). Zu Rauschers Schwerpunkten gehören unter anderem Rechtspopulismus und Rechtsextremismus, sein Einsatz für die liberale Demokratie, Probleme der Zuwanderung und Integration sowie europäische Zeitgeschichte.

Rauscher selbst betrachtet sich "als Mitglied der Zivilgesellschaft, die in einem Land mit starkem autoritärem Denken versucht, dafür zu sorgen, dass dieses autoritäre Denken nicht die Oberhand gewinnt." Dafür setzt Rauscher vermehrt auf die sogenannten neuen Medien und tritt konsequenterweise für einen kostenlosen Zugang zur Online-Ausgabe des "Standard" ein, weil man dadurch neues Publikum erreichen könne. Er selbst bittet in unregelmäßigen Abständen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Künstlerinnen und Künstler sowie Meinungsbildner wie etwa Manfried Rauchensteiner, André Heller oder Hugo Portisch für seinen auf der Seite des "Standard" erscheinenden Videoblog "RAU-TV" vor die Kamera. Rauscher ist als Experte auch häufiger Gast von Diskussionsveranstaltungen.

Neben seiner journalistischen Tätigkeit veröffentlichte Hans Rauscher Monografien zur Zeitgeschichte. Im zuletzt erschienenen Buch "Was gesagt werden muss, aber nicht gesagt werden darf" greift er heiße Eisen wie etwa die Flüchtlingsdebatte, Populismus und die Rolle des Journalismus auf.

Fallweise schreibt der Journalist auch literarische Texte, darunter ein Couplet für die Aufführung von Nestroys "Zu ebener Erde und erster Stock" am Wiener Volkstheater (2015).


Werke (Auswahl)

  • Hans Rauscher: Vranitzky. Eine Chance. Wien: Ueberreuter 1987
  • Hans Rauscher: 1945: Die Wiedergeburt Österreichs. Wien: Böhlau 1995
  • Hans Rauscher: Franz Fischler − Provokationen eines österreichischen Europäers. Wien: Signum 1998
  • Hans Rauscher: Waltraud Klasnic. Eine Frau neuen Stils an der Spitze der Steiermark. Wien: Molden 2000
  • Hans Rauscher: Israel und der neue Antisemitismus. Wien: Molden 2004
  • Hans Rauscher: Das Buch Österreich. Wien: Brandstätter 2005
  • Hans Rauscher: Die Bilder Österreichs. Wien: Brandstätter 2005
  • Hans Rauscher: Was gesagt werden muss, aber nicht gesagt werden darf. Salzburg / München: Ecowin 2017

Literatur

Weblinks