Hans Eppinger junior

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Daten zur Person
Personenname Eppinger, Hans junior
Abweichende Namensform
Titel Dr. med. univ., Univ.-Prof.
Geschlecht männlich
PageID 14316
GND 102642478
Wikidata Q84766
Geburtsdatum 5. Jänner 1879
Geburtsort Prag
Sterbedatum 25. September 1946
Sterbeort Wien
Beruf Internist
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage-NG
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Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof Heiligenstädter Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Hans Eppinger junior, * 5. Jänner 1879, † 25. September 1946 Wien (Heiligenstädter Friedhof), Internist.

Biographie

Eppingers Vater (Hans Eppiner senior) wurde 1882 als Pathologe an die Universität Graz berufen, an der Eppinger studierte (Dr. med. univ. 1902). Seine internistische Ausbildung erhielt er in Graz bei Friedrich Kraus und später bei Ludolf Krehl, doch war er auch Schüler des Wiener Experimentalpathologen Richard Paltauf. 1908 wurde Eppinger Assistent an der Ersten Medizinischen Universitäts-Klinik unter Carl von Noorden, später auch bei Karel Frederik Wenckebach. Habilitation für innere Medizin in Graz 1907, in Wien 1908 (tit. ao. Prof. 1913, ao. Prof. 1919); Berufungen nach Straßburg, Halle, Königsberg, Leipzig, Frankfurt und Berlin lehnte er ab, folgte jedoch 1926 einer solchen nach Freiburg/Breisgau; von dort ging Eppinger 1930 nach Köln. 1933 wurde er Nachfolger Wenckebachs an der Universität Wien.

Eppinger, seit 1938 Mitglied der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei, war im KZ Dachau zusammen mit Wilhelm Beiglböck maßgeblich an Experimenten mit Insassen beteiligt. So wurden zum Beispiel Sinti und Roma zu qualvollen Experimenten, bei denen die Trinkbarkeit von Meerwasser erforscht werden sollte, herangezogen.

1945 wurde Eppinger, obwohl er als Vorstand der Wiener Klinik entlassen wurde, Vertrauensarzt des sowjetischen Oberkommandos in Österreich. Einen Monat bevor er im Nürnberger Ärzteprozess aussagen sollte, nahm er sich mit Gift das Leben; sein Kollege Beiglböck wurde rechtskräftig vom Gericht verurteilt.

Seine Hauptarbeitsgebiete waren die Leberpathologie sowie gemeinsam mit Julius Rothberger die experimentelle Analyse des EKG (Schenkelblock 1910). Mit Leo Hess veröffentlichte Eppinger klinische Studien über den Begriff der „Vagotonie" (1910). Seine Vorstellung über eine Funktionsstörung des menschlichen Flüssigkeitshaushalts, der grundsätzliche Bedeutung bei entzündlichen Krankheiten zukäme („die Permeabilitätspathologie"), wurde erst 1949 von Ernest Rissel publiziert.

Quellen


Literatur

  • Wiener klinische Wochenschrift 78 (1966), S. 674 f.
  • Wiener medizinische Wochenschrift 116 (1966), S. 809 ff.

Weblinks