Handbuch der Stadt Wien

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Handbuch der Stadt Wien
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Objektbezug Amtsdruckschrift, Quellen zu Wien
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Bildunterschrift Handbuch der Stadt Wien

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Das 1935 und 1937 erschienene, den neuen politischen Verhältnissen angepasste "Handbuch der bundesunmittelbaren Stadt Wien" ist der Nachfolger des Wiener Kommunal-Kalenders. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde das Handbuch 1941 und 1944 unter dem Titel "Handbuch Reichsgau Wien" publiziert. Das "Handbuch der bundesunmittelbaren Stadt Wien" gliederte sich in einen amtlichen und einen nicht-amtlichen Teil. Der amtliche Teil beinhaltete die Organisationsstruktur der Stadt Wien mit Stadtordnung, Ämtern, Behörden und einem Verzeichnis der städtischen Bediensteten und der Ehrengräber. Im nicht-amtlichen Teil wurden Institutionen, Auszeichnungen, die Infrastruktur, das Stadtgebiet Wiens sowie Gebühren und Vorschriften behandelt. Die beiden zur Zeit des Nationalsozialismus erschienenen Handbücher beinhalteten den Aufbau der NSDAP sowie die Ämter, Behörden und Angestellten Wiens zu dieser Zeit. Der gesonderte "nicht-amtliche" Teil enthielt unter anderem eine Stadtchronik, ein Straßenverzeichnis, Sehenswürdigkeiten, aber auch die Einteilung der Schutzpolizei und Angaben zur Infrastruktur Wiens. Nicht von der Stadt selbst, sondern von einem Mitarbeiter herausgegeben wurde das "Handbuch der Gemeinde Wien und ihrer Verwaltung", das im Mai 1933 fertiggestellt wurde und sich als Ersatz für den eingestellten, aber vor allem von der Geschäftswelt nachgefragten Kommunal-Kalender verstanden wissen wollte. Es enthielt viele Rechtstexte (Verfassung, Geschäftsordnung, Bauordnung); im Vorwort wurde betont, dass amtliche Quellen genutzt wurden.

1945 wurde das Erscheinen des Handbuches erneut ausgesetzt und erst 1953 wieder aufgenommen. Von 1953 bis 2005 erschien dann mit Ausnahme des Jahres 1956 jährlich ein Handbuch der Stadt Wien. Herausgegeben wurde es vom gemeindeeigenen Verlag für Jugend und Volk. Das Handbuch der Stadt Wien enthielt stets eine Erläuterung der Verfassung und Verwaltung der Bundeshauptstadt Wien und ihrer Institutionen. Ab 1974 gliederte es sich in einen organisatorischen Teil und einen aktuellen Teil. Ersterer listete die Landes- und Gemeindevertretungen samt AmtsinhaberInnen auf und erläuterte die Organisationsstruktur des Magistrats der Stadt Wien. Der aktuelle Teil beinhaltete die "Chronik der Stadt Wien", eine Auflistung der verliehenen Ehrungen und Auszeichnungen, sowie den Abschnitt "Der Amtsschimmel hilft", der als Nachschlagewerk für behördliche Angelegenheiten gedacht war. Des Weiteren gab es ein umfangreiches Verzeichnis der "Wiener Kultur- Sport- und Vergnügungsstätten" mit Plänen diverser Theater und Kinosäle sowie Beiträge zu aktuellen und historischen Themen.

Von 1923 bis 1937 existierte keine Stadt-Chronik in der Form, wie sie vormals im Wiener Kommunal-Kalender publiziert wurde. Sie wurde erst im "Handbuch Reichsgau Wien" von 1941 und 1944 weiter geführt: 1941: 20. Februar 1938 – 30. September 1940; 1944: 01. Oktober 1940 – 31. Dezember 1941. Von der Struktur her war sie in Tagesereignisse, Krieg, Feierlichkeiten, Tagungen, Ausstellungen, Sport, Todesfälle, Bühne und Film gegliedert.

Das "Handbuch der Stadt Wien" führte in retrospektiver Form die Stadtchronik fort und deckte in folgenden Jahrgängen folgende Zeiträume ab: 1954: 01. Jänner 1942 - 31. Dezember 1945; 1955: 01. Jänner 1946 - 31. Dezember 1949; 1957: 01. Jänner 1950 - 31. Dezember 1952, 1958: 01. Jänner 1953 -31. Dezember 1954; 1959 - 1960: keine Chronik der Stadt Wien; 1961: 01. Jänner 1955 - 31. Dezember 1956; 1962: 01. Jänner – 31. Dezember 1957; 1963: 01 Jänner 1958 - 31. Dezember 1959; 1964: 01. Jänner 1960 - 31. Dezember 1961; 1965: 01. Jänner 1962 - 31. Dezember 1963; 1966: 01. Jänner 1964 - 31. Dezember 1965. Ab 1967 wurde die Chronik der Stadt Wien dann bis 2005 konstant fortgeführt und deckte jeweils den Zeitraum 01. Jänner – 31. Dezember des vorrangegangenen Jahres ab. Ab ihrer Weiterführung im Jahr 1954 war sie rein chronologisch und nicht mehr thematisch aufgebaut.

In den Handbüchern von 1954 bis 1973 wurde jeweils eine "Sammlung Wiener Rechtsvorschriften" eingebaut, die in jedem Jahr einen anderen rechtlichen Schwerpunkt setzte und Ergänzungen zu den Vorjahren anführte. Die Berichte zum Bauwesen aus den Jahren 1957 bis 1970 verfolgten den Zweck, die Entwicklung Wiens zur "Weltstadt" zu dokumentieren. Weiters gab es verschiedene Beiträge zum Stadtgebiet (1955), so zu den Straßen, Gassen und Plätzen Wiens (1963-1965), zur Stadtverfassung und –verwaltung (1955, 1958) oder zum Wiener Gemeinderat (1963). Nach 2005 wurde das Erscheinen des Handbuches der Stadt Wien dann endgültig eingestellt. Von 2006 bis 2009 erschien das Dienststellen- und Telefonverzeichnis als "Perspektiven: Sonderheft der Stadt Wien", welches lediglich den organisatorischen Teil des vormaligen Handbuches abbildete.

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