HS Embelgasse 48

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Organisation
Art der Organisation Bildungseinrichtung Hauptschule
Datum von 1. Oktober 1988
Datum bis unbekannt
Benannt nach Embelgasse
Prominente Personen
PageID 70073
GND
WikidataID
Objektbezug Wiener Schulen, HS Embelgasse 46
Quelle
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 26.01.2024 durch DYN.krabina
  • 5., Embelgasse 48

Es wurden noch keine Bezeichnungen erfasst.

Es wurden noch keine Personen erfasst.

Die Karte wird geladen …

48° 10' 54.66" N, 16° 20' 54.20" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Hauptschule für Mädchen, 5., Embelgasse 48

Schulgründung

Als die bisher einzige Bürgerschule im 5. Bezirk in der ehemaligen 5., Koflergasse 1 an seine Grenzen kam und der Schulandrang derartig groß blieb, beschloss man am 14. September 1888 vier erste Knaben-Klassen und drei erste Mädchen-Klassen in dem neu errichteten Volksschulgebäude Stolberggasse 53/Heinegasse 36 unterzubringen. Nach der Adaptierung der Räumlichkeiten wurde am 1. Oktober 1888 eine zweite Doppelbürgerschule im 5. Bezirk eröffnet. Mit Schuljahr 1891/1892 konnte die Bürgerschule für Knaben und Mädchen in zwei selbstständige Anstalten getrennt werden und jede in ihr neues Heim, Embelgasse 48 als Bürgerschule für Mädchen und Embelgasse 46 als Bürgerschule für Knaben, ziehen.[1]

Erster Weltkrieg

Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs kamen auch Änderungen in das Schulhaus. Bereits vom 1. bis 16. August 1914 wurden rund 240 Mann im Schulhaus untergebracht. Mit 18. September 1914 übersiedelte die Mädchenschule in die benachbarte Bürgerschule für Knaben und erhielt dort Wechselunterricht. In den nächsten Monaten quartierten sich immer wieder für einige Zeit Soldaten im Schulhaus ein. Seit Mai 1915 diente das Schulhaus als Erweiterung der Rekonvaleszenzabteilung des k. k. Landwehr-Infanterieregiments Nr. 24. Eine tabellarische Übersicht der Schulverhältnisse in Wien ergab, dass die Behinderung des Unterrichts durch militärische Einquartierung in Margareten sehr hoch war. So hoch wie in keinem anderen Bezirk in Wien. Am 15. August 1917 wurde das Gebäude von der Rekonvaleszenzabteilung geräumt und in verhältnismäßig gutem Zustand ihrem eigentlichen Zweck wieder übergeben.[2]

NS-Zeit

Der Anschluss Österreichs im März 1938 brachte Veränderung. Am 24. März 1938 wurde die Hauptschule für Mädchen 12., Steinbauergasse vorübergehend im Schulhaus untergebracht, wodurch Wechselunterricht eingeführt wurde. Mit 11. Oktober 1943 wurden die Unterrichtszeiten so gekürzt, dass spätestens um 12 Uhr 20 alle Schülerinnen außer Haus waren. Anlass dafür waren Luftangriffe. Die stillgelegte Hauptschule Castelligasse 25 wurde am 22. März 1944 in der hiesigen Schule aufgenommen.[3]

Das nächste Schuljahr 1944/1945 brachte große Herausforderungen. Bei einem ersten Großangriff auf Wien am 10. September 1944 wurde das Schulgebäude beschädigt. Sechs Tage dauerten die Aufräumarbeiten durch den Lehrkörper. Im ersten Stock des Hauses fand nach jedem Bombenangriff die Aufnahme und die Fürsorge der Bombenbeschädigten statt. Fast täglich gab es nachmittags Fliegeralarm. Am 5. November 1944 traf der nächste Großangriff in der Umgebung der Schule ein, wobei alle inneren Fenster zerbrachen. Am 21. Jänner 1945 erlitt die Schule einen Volltreffer mit 72 Toten, darunter auch eine Schülerin. Drei Stockwerke hindurch brach je eine Klasse zusammen und auch die Wohnung des Schulwarts wurde komplett vernichtet. Auch sonst gab es schwere Schäden.

Nach dem Einzug der Russen im April 1945 kam es zu Kämpfen in der Umgebung der Schule. Außerdem wurde die Schule durch Einheimische geplündert. Vom 23. bis 29. April 1945 wurden Aufräum- und Instandsetzungsarbeiten durch Lehrpersonal, Schulwart und Hilfskräften durchgeführt, sodass einzelne Klassen - trotz Bomben- und Beschussschäden - mit 15. Mai wieder ihren regelmäßigen Unterricht aufnehmen konnten.

Nachkriegszeit

Im ersten Schuljahr nach dem Krieg war man noch Wochen hindurch mit Ausbesserungsarbeiten beschäfitgt und Klassen waren anfangs schwach besetzt. Am 6. Dezember 1945 wurde auf Befehl der Alliierten die Schule Bachergasse 24 für die Wintermonate im Schulhaus untergebracht. Leider bestand nach dem Krieg Mangel an Brennmaterial, sodass die Temperatur in den Klassen auf -2°C, im Turnsaal sogar auf -5°C, sank. Trotz der schwierigen Verhältnisse waren täglich fast 90 Prozent der Kinder anwesend. Die Unterrichtseinheit war dabei aber nie länger als 20 Minuten. In den Sommermonaten 1947 konnte mit dem Aufbau des Schultraktes Embelgasse 48 begonnen werden und mit deren Fertigstellung im April 1949 der Unterricht in das wiederhergestellte und neu eingerichtete Haus verlegt werden.

20. Jahrhundert

Mit der Eröffnung der neuen Schule in der Gassergasse 44 im Jahr 1955 wechselten drei Klassen an diese neue Schule. Zu Beginn der 1960er Jahren wurde die Schule erneut renoviert. Die mit Schulschluss 1966/1967 aufgelöste Hauptschule für Knaben Embelgasse 46 wurde mit Beginn des neuen Schuljahres mit der Hauptschule für Mädchen zusammengelegt. Ihre Bezeichnung lautete nun: "Öffentliche Hauptschule für Knaben und Mädchen 5., Embelgasse 46-48“.[4] Am 4. Juni 1987 erhielt die Schule in der Früh eine Bombendrohung. Nach Evakuierung und ergebnisloser Durchsuchung des Gebäudes, wurde das Haus wieder freigegeben.[5]

Seit Jänner 2015 befindet sich an Stelle der ehemaligen Hauptschule Embelgasse 48 die Berufsschule für Verwaltungsberufe der Stadt Wien.[6]

Quellen

Einzelnachweise