Gedenktafel für jüdische HausbewohnerInnen

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Gedenktafel für jüdische HausbewohnerInnen, 9., Servitengasse 6
Daten zur Erinnerung
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48° 13' 11.56" N, 16° 21' 51.97" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Am 20. September 2005 wurde vor dem Haus in 9., Servitengasse 6 eine Gedenktafel enthüllt, die an jene jüdischen HausbewohnerInnen erinnert, die während der nationalsozialistischen Herrschaft deportiert und ermordet oder vertrieben wurden. Die Errichtung der Gedenktafel geht auf eine Privatinitiative von HausbewohnerInnen zurück, die die Schicksale der ehemaligen jüdischen BewohnerInnen recherchierten. Die Tafel sollte ursprünglich direkt am Haus angebracht werden, was jedoch nicht umgesetzt werden konnte, daher wurde die Tafel wenige Zentimeter vor der Fassade auf öffentlichem Grund der Stadt Wien errichtet.

Die Inschrift lautet:

"In diesem typischen Rossauer Mietshaus war
im Jahr 1938 die Hälfte der Bewohner jüdischer Herkunft.
Sie wurden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft
Beraubt, deportiert und ermordet oder vertrieben.

Wilhelmine Abraham geb. Teitelbaum
Emanuel Abraham
Ilse Abraham
Olga Deutsch geb. Kann
Julius Deutsch
Josef Deutsch
Melanie Goldschmidt geb. Lemberger
Ing. Emil Goldschmidt
Rosa Goldschmidt geb. Friedmann
Paul Goldschmidt
Ignaz Hertz
Auguste Hüscher geb. Schick
Dr. Heinrich Hüscher
Marie Anna Jarosch geb. Schick
Eva Jarosch
Ella Krishaber geb. Antscherl
Carl Krishaber
Mathilde Lichtmann geb. Neumann
Moritz Lichtmann
Paul Lichtmann
Gisela Reichsfeld geb. Goldberger
Dr. Siegfried Schick
Valerie Schubauer geb. Roubitschek
Theodor Schubauer
Berta Steiner
Anna Weil geb. Gründwald
Felice Weil

Eine Hausgemeinschaft wurde auseinander gerissen.
Die Opfer sollen niemals vergessen werden.

Diese Gedenktafel kam durch die Unterstützung
von
Agenda 21 am Alsergrund
Bezirksvertretung Alsergrund
FSG der MitarbeiterInnen der Arbeiterkammer Wien
Die Grünen Alsergrund
Kulturverein Alsergrund
Österreichische Beamtenversicherung
und privaten Spenden zustande

2005"

Die Enthüllung der Tafel erfolgte durch Bezirksvorsteherin Martina Malyar im Beisein des Überlebenden Paul Lichtman. Umgesetzt werden konnte das Gedenksymbol durch die Unterstützung der Agenda 21 am Alsergrund, der Bezirksvertretung Alsergrund, der Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen (FSG) der MitarbeiterInnen der Arbeiterkammer Wien, der Grünen Alsergrund, des Kulturvereins Alsergrund, der Österreichischen Beamtenversicherung, sowie durch private Spenden.

Die InitiatorInnen gründeten in der Folge den Verein Servitengasse 1938, der unter anderem im Jahr 2008 das viel beachtete Gedenksymbol Schlüssel gegen das Vergessen realisierte.

Literatur