Günther Hamann

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Günther Hamann nach seiner Ernennung zum ordentlichen Professor für die Geschichte der Neuzeit
Daten zur Person
Personenname Hamann, Günther
Abweichende Namensform
Titel Dr. phil., o. Prof
Geschlecht männlich
PageID 30940
GND 119556758
Wikidata Q1561499
Geburtsdatum 12. Oktober 1924
Geburtsort Wien
Sterbedatum 13. Oktober 1994
Sterbeort Wien
Beruf Historiker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage, Gedenktage-GW
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Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
Bildname Güntherhamann.jpg
Bildunterschrift Günther Hamann nach seiner Ernennung zum ordentlichen Professor für die Geschichte der Neuzeit

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Förderungspreis der Stadt Wien für Geisteswissenschaften (Verleihung: 1957)
  • Camões-Preis (Verleihung: 1969)
  • Ehrenmedaille in Gold (Verleihung: 1985)
  • Großer Kardinal-Innitzer-Preis für Geisteswissenschaften (Verleihung: 1989)


Günther Hamann, * 12. Oktober 1924 Wien, † 13. Oktober 1994 Wien, Historiker.

Biografie

Günther Hamann kam als Sohn des Diplom-Ingenieurs Walther Hamann (1889–1961) und dessen Frau Friederike (geborene Stangl, 1898–1993) in Wien zur Welt. Er wurde nach erfolgreicher Matura im April 1942 zum Reichsarbeitsdienst eingezogen. Diesen absolvierte er in Manching und Lagerlechfeld, wo er darüber hinaus eine militärische Ausbildung erhielt. Im Oktober 1942 kam er zu einer Panzergrenadiereinheit ins märkische Küstrin. Einer schweren Erkrankung wegen zeitweilig aus der Wehrmacht entlassen, konnte sich Hamann 1943 an der Universität Wien für Geschichte und Germanistik inskribieren und auch einige Kurse belegen, bevor er im Frühjahr 1944 erneut eingezogen wurde. Bei Kriegsende geriet er in US-Gefangenschaft, aus der er im August 1945 entlassen wurde.

Nach Wien zurückgekehrt, nahm er sein Studium wieder auf, allerdings konnte er bei Heinrich von Srbik nicht weiterstudieren, weil dieser aus politischen Gründen aus dem Hochschuldienst entlassen worden war. Im Jahr 1949 promovierte Hamann bei Hugo Hantsch, dessen langjähriger Assistent er wurde, mit der Arbeit "Erasmus und das Christentum". Von 1948 bis 1950 war er am Institut für österreichische Geschichtsforschung tätig und legte im Jahr 1950 zudem die Staatsprüfung für den Archiv-, Bibliotheks- und Museumsdienst ab.

Nach Studienaufenthalten in Frankreich, England, Belgien, in der Schweiz und in Schweden wurde er wissenschaftliche Hilfskraft am Historischen Institut der Universität Wien (1954–1962) und habilitierte sich 1961 ebenfalls bei Hugo Hantsch mit der Arbeit "Der Eintritt der südlichen Hemisphäre in die europäische Geschichte. Die Erschließung des Afrikaweges nach Asien vom Zeitalter Heinrichs des Seefahrers bis zu Vasco da Gama" (erschienen Wien 1968) für Geschichte der Neuzeit.

1964 wurde er außerplanmäßiger Professor, 1970 Vorstand am Historischen Institut, und im Jahr darauf erhielt er eine ordentliche Professur für die Geschichte der Neuzeit, die Hamann mit seinen Schwerpunkten Wissenschaftsgeschichte, Historische Geographie und Entdeckungsgeschichte ausfüllte. Als Ordinarius entwickelte er sich zum führenden, schulgründenden Vertreter der Entdeckungs- und Wissenschaftsgeschichte, vor allem der Geschichte der Naturwissenschaften. 1993 erschien zu seiner Emeritierung die Festschrift "Die Welt begreifen und erfahren", in der Aufsätze zur Wissenschafts- und Entdeckungsgeschichte versammelt sind.

Als Lehrer und Vortragender sicherte sich Hamann – durch die Lebendigkeit und Dichte seiner ästhetisch wie moralisch beeindruckenden Charakter- und Persönlichkeitsschilderungen – einen besonderen Ruf.

Günther Hamann heiratete 1965 die Historikerin und Autorin Brigitte Hamann. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor, Sibylle Hamann (*1966), Bettina (*1968) und Georg (*1972).

2015 übernahm die Wienbibliothek im Rathaus Günther Hamanns Nachlass aus Familienbesitz.

Quellen

Literatur

Günther Hamann im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks