Friedrich Kilian Schlögl

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Friedrich Kilian Schlögl
Daten zur Person
Personenname Schlögl, Friedrich Kilian
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 9375
GND 119481960
Wikidata Q1461974
Geburtsdatum 7. Dezember 1821
Geburtsort Wien 4066009-6
Sterbedatum 7. Oktober 1892
Sterbeort Wien 4066009-6
Beruf Schriftsteller
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof Friedhof Purkersdorf
Grabstelle
Bildname Friedrich Kilian Schlögl.jpg
Bildunterschrift Friedrich Kilian Schlögl
  • 6., Fillgradergasse 4 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Friedrich Kilian Schlögl, * 7. Dezember 1821 Laimgrube 143 "Zum Auhahn" (6., Gumpendorfer Straße 40, nicht mehr bestehend), † 7. Oktober 1892 Wien 6., Fillgradergasse 4 (Gedenktafel [Wohnhaus 1882-1892] mit Marmorrelief von Emanuel Pendl [enthüllt 1892, auf den Neubau übertragen 1928]; Friedhof Purkersdorf [Grabdenkmal von Emanuel Pendl]), Schriftsteller, Gattin (16. September 1848) Anna Wild (* 30. März 1818 Stadt, † 5. Februar 1903 Wien 6). Sohn des Hutmachergesellen Johann Georg Schlögl (* 16. Oktober 1793 Laimgrube 158 [6., Laimgrubengasse 25], † 10. März 1878 Wien 6, Gumpendorfer Straße 10) und dessen Gattin (19. November 1821) Magdalena, geborene Forst.

Biografie

Schlögl, ein Vorläufer von Eduard Pötzl und Vinzenz Chiavacci, hat als Sittenschilderer, Feuilletonist und Humorist Bedeutung erlangt. 1840-1849 war er Militärrechnungskanzlist, dann Beamter in der Hofkriegsbuchhaltung, 1870 trat er in den Ruhestand. Er schrieb für zahlreiche Zeitschriften, Sammelwerke, Kalender und so weiter Gedichte, Humoresken und Aufsätze biographischen, topographischen und kulturhistorischen Inhalts (darunter auch für die "Deutsche Zeitung" und Peter Roseggers "Heimgarten").

Von 1857 bis Ende der siebziger Jahre war er Mitarbeiter des von Karl Sitter begründeten "Der Figaro", ab 1867 schrieb er auch für das Neue Wiener Tagblatt, weiters für die Morgenpost. 1873 erschien seine erste Sammlung seiner kulturhistorischen Wiener Skizzen ("Wiener Blut"), die äußerst wohlwollende Aufnahme fanden; viele weitere folgten. Gemeinsam mit Karl Sitter (* 29. Jänner 1825 Wien, † 21. Mai 1884 Wien) gründete Schlögl 1876 die "Wiener Luft", eine Beilage zum "Figaro", im selben Jahr erschien sein gleichnamiges Buch. Zu nennen sind ferner: Alte und neue Historien von Wiener Weinkellern (1875), Aus Alt- und Neuwien (1882), Ferdinand Sauter (1882), Wienerisches (1883), Vom Wiener Volkstheater (1884), Wien samt Führer (1886), Aus meinem Felleisen (1893) und Gesammelte Schriften (3 Bände, 1893). 1891 verlieh ihm die Stadt Wien taxfrei das Bürgerrecht. Schlögl besaß die letzte Alt-Wiener Büchersammlung (Versteigerung 1921). Sgraffito "Wiener Spaziergänge von Schlögl" (von Maximilian Florian) am Haus 12., Schlöglgasse 17.

Quellen

Literatur

  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Band 2. Wien: Daberkow Band 1892
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Peter Ernst: Wiener Literaturgedenkstätten. Hg. von Felix Czeike. Wien: J & V-Edition Wien-Verlag 1990
  • Murray G. Hall / Gerhard Renner: Handbuch der Nachlässe und Sammlungen österreichischer Autoren. Wien [u.a.]: Böhlau 1992 (Literatur in der Geschichte, Geschichte in der Literatur, 23)
  • Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Wien 1993
  • Reinhold Hackel: Der Wiener Schriftsteller Friedrich Schlögl. In: Adler 3 (1954), S. 85-89
  • Otto Hipp: Alt-Wiener Porträts. Lebensbilder mit einer kulturgeschichtlichen Schilderg Wiens während des 19. Jahrhunderts. Graz: Styria 1927, S. 199 ff.
  • Ernest Blaschek [Hg.]: Mariahilf einst und jetzt. Wien [u.a.]: Gerlach & Wiedling 1926 (Wiener Heimatbücher), S. 252 ff.
  • Felix Czeike: VI. Mariahilf. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1981 (Wiener Bezirkskulturführer, 6), S. 8
  • Karl Hilscher: Meidling. Wiens 12. Gemeindebezirk. Wien: Jugend & Volk 1923, S. 267
  • Hietzing. Ein Heimatbuch für den 13. Wiener Gemeindebezirkes. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde in Hietzing. Wien: Österr. Bundesverlag 1925, S. 385
  • Fritz Negrini: Friedrich Schlögl als Tagesschriftsteller. Diss. Univ. Wien. Wien 1957
  • Moriz Schlesinger: Das verlorene Paradies. Ein improvisiertes Leben in Wien um 1900. Wien: Picus-Verl. 1993, S. 234

Weblinks