Friedrich Gauermann

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Daten zur Person
Personenname Gauermann, Friedrich
Abweichende Namensform Gauermann, Friedrich August Matthias
Titel
Geschlecht männlich
PageID 10333
GND 118689789
Wikidata Q669760
Geburtsdatum 20. September 1807
Geburtsort Miesenbach
Sterbedatum 7. Juli 1862
Sterbeort Laimgrube
Beruf Maler, Graphiker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 9.08.2023 durch WIEN1.lanm09p15
Begräbnisdatum
Friedhof Friedhof Scheuchenstein-Miesenbach
Grabstelle
  • 6., Linke Wienzeile 4 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Gauermann Friedrich August Matthias, * 20. September 1807 Miesenbach 47 (jetzt Scheuchenstein 71, Bezirk Wiener Neustadt), † 7. Juli 1862 Laimgrube 24 (6, Linke Wienzeile 4; Friedhof Scheuchenstein-Miesenbach), Maler, Graphiker, Sohn des Jakob Gauermann, Gattin (25. November 1838 Laimgrube) Elisabeth Kurtz (1818-1864).


Biografie

Nach Besuch der Wiener Akademie der bildenden Künste (1822-1827) bildete Gauermann sich autodidaktisch weiter. Er wollte sich von der durch Staffage belebten Vedute lösen, die Formen der alten Holländer mit neuem Leben durchdringen und gilt als Bahnbrecher des Wiener Landschaftsnaturalismus. Er präsentierte seine Gemälde, die durch geschickte Wiedergabe atmosphärischer Stimmungs- und Lichteffekte eine neue künstlerischen Richtung begründeten, erstmalig 1826 einer breiteren Öffentlichkeit. Nach seinem großen Ausstellungserfolg 1830 begann er die Wald- und Berglandschaften mit Jagd- und Raubwild aller Art zu bevölkern. Zahlreiche Reisen (Salzkammergut 1824, 1831, Dresden 1827, München 1829, 1834, 1840, Venedig 1838, 1843). 1836 wurde er zum Mitglied der Wiener Akademie ernannt. Um diese Zeit und in den 1840er Jahren wurde er von der Wiener Aristokratie und Finanzwelt mit Aufträgen überhäuft (Metternich, Schwarzenberg, Liechtenstein). Gauermann hatte auch Kontakte mit Nestroy und Raimund. Nach der Revolution 1848 verlor Gauermann, da die vormärzlich-romantische Zeitströmung einer neuen Stilrichtung wich, die Gunst des Publikums und war ab dieser Zeit auf einen wesentlich kleineren Kreis von Wiener Gönnern angewiesen. Trotz guten Absatzes seiner Bilder (sein "Einnahme-Buch 1822-1859" gibt darüber Auskunft) wies der Versteigerungskatalog des Kunstnachlasses dieses "Modelandschafters der Romantik" neben 569 Zeichnungen 1.034 Ölgemälde auf. Viele seiner Werke kamen 1887 bei der Versteigerung der Wiener Sammlung Bühlmeyer auf den Markt und befinden sich heute in allen namhaften Wiener Sammlungen.

Gauermanngasse.

Quelle

Literatur

  • Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Band 16. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1965
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923 [Gesamtaufnahme]
  • Heinz Schöny: Wiener Künstler-Ahnen. Genealogische Daten und Ahnenlisten. Wiener Maler. Band 2: Biedermeier, Historismus, Impressionismus. Wien: Selbstverlag der Heraldisch-Genealogischen Gesellschaft "Adler" 1975, S. 95
  • Rupert Feuchtmüller: Friedrich Gauermann 1807-1862. Der Tier- und Landschaftsmaler des Biedermeier. Wien: Verlag der österreichischen Staatsdruckerei 1962
  • Rupert Feuchtmüller: Friedrich Gauermann. Rosenheim: Rosenheimer Verlagshaus 1987
  • Gerbert Frodl: Wiener Malerei der Biedermeierzeit. Rosenheim: A. Förg 1987 (Rosenheimer Raritäten), Register
  • Günther Berger, Friedrich Gauermann. In: Wiener Kunsthefte 9 (1987), S. 156 f.
  • Ulrike Jenni: Friedrich Gauermann. 1807 - 1862. Ölskizzen und Zeichnungen im Kupferstichkabinett. Zur Arbeitsmethode des Malers. [Ausstellung vom 8. Mai bis 8. Juni 1987]. Graz: Akademische Druck- und Verlagsanstalt 1987 (Kataloge des Kupferstichkabinetts der Akademie der bildenden Künste, Neue Reihe, 2)
  • Carl von Lützow: Gauermanns Einnahmebuch 1822-1859. In: Zeitschrift für Bildende Künste 1883, S. 137 ff., 177 ff., 251 ff., 282 ff., 327 ff.
  • Carl von Lützow: Gauermanns Einnahmebuch 1822-1859. In: Zeitschrift für Bildende Künste 1884, S. 176 ff.
  • Rupert Feuchtmüller: Friedrich Gauermann. Persönlichkeit und Werk. In: Mitteilungen der Gesellschaft für vergleichende Kunstforschung 2 (1950)
  • Rupert Feuchtmüller: Friedrich Gauermann. In: Alte und moderne Kunst. Österreichische Zeitschrift für Kunst, Kunsthandwerk und Wohnkultur 4 (1959), S. 6 ff.
  • Walther Buchowiecki / Margarethe Poch Kalous: Geschichte der bildenden Kunst in Wien: Geschichte der Malerei in Wien. Das Wiener Kunsthandwerk seit der Renaissance. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1955 (Geschichte der Stadt Wien, Neue Reihe 7/2), S. 137 ff.
  • Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963 , S. 226 f.
  • Wiener Kunsthefte 9 (1987), S. 156f.
  • Rathaus-Korrespondenz, 05.07.1962