Franziskanerplatz 5

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1., Franziskanerplatz 5-6, um 1940
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1476
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner Konrad Celtes, Hieronymus Vietor
PageID 45941
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Letzte Änderung am 15.09.2022 durch WIEN1.lanm08jan
Bildname Franziskanerplatz5-6.jpg
Bildunterschrift 1., Franziskanerplatz 5-6, um 1940
  • 1., Franziskanerplatz 5
  • 1., Ballgasse 5
  • Nr.: 920 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 951 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 976 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)


1, Franziskanerplatz 5 (Konskriptionsnummer 920), Ballgasse 5.

Dieses Haus bildet den überbauten Schwibbogen, der vom Platz in die Ballgasse führt und der für die geschlossene Platzgestaltung des Franziskanerplatzes wesentlich ist. Nach dem Castleplan von 1857 befand sich hier die Tischlerherberge. Dies ist jedoch ein zeichnerischer Irrtum, da sich diese im Haus Stadt 929 (Ballgasse 8) befand.

Die älteste urkundliche Erwähnung eines Gebäudes auf diesem Grundstück stammt aus dem Jahr 1476. In diesem Jahr kaufte es Meister Johannes Krull von Selingstat (Seligenstadt in Mittelfranken) um 172 ungarische Gulden, welcher Professor an der Wiener Universität, Arzt und Kapitular des Stiftes Göttweig war. 1483 gab er es um 280 ungarische Gulden an den Arzt Johannes Tichtel weiter, der ebenfalls Professor an der Wiener Universität war. Als 1492 Konrad Celtes nach Wien kam, stellte ihm Tichtel dieses Haus zur Verfügung, um hier seine Vorlesungen über die griechische Sprache und Literatur halten zu können. 1516 richtete der Buchdrucker Hieronymus Vietor hier seine Werkstatt ein, nachdem er sich von seinem Gesellschafter Hans Singriener dem Älteren getrennt hatte. In dieser arbeitete Johann Agricola von Eisleben als Korrektor. Als Vietor 1517 nach Krakau übersiedelte, übergab er das "Wiener Office" seinem Bruder Benedikt.

1635 schied dieses Haus aus dem städtischen Grundbuch aus und wurde in das Grundbuch des Schottenstiftes übertragen, dem es nun mit 24 Pfennig jährlich grunddienstbar war. Zwischen 1671 und 1779 gehörte es den Freiherren von Sonnau.

1797 entstand das heutige Gebäude auf einer Grundfläche von 1108 Quadratmetern. Dieses wurde mit Kaufvertrag vom 22. Jänner 1909 von der Gemeinde Wien erworben. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs (8. April 1945) wurde die Nordwestecke des Hofes von einer Bombe getroffen. Dabei wurde im auf der anderen Seite des Hofes liegenden Treppenhaus ein junges Mädchen getötet, das gerade versuchte, die Kellertür im Hausflur zu erreichen.

Im Jahr 2001 wurde das Gebäude von Wiener Wohnen an eine Privatstiftung verkauft.


Gewerbe und Firmen innerhalb des Hauses im Laufe der Jahre


Literatur