Franz Xaver Rudtorffer

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Daten zur Person
Personenname Rudtorffer, Franz Xaver
Abweichende Namensform
Titel Freiherr von
Geschlecht männlich
PageID 725
GND 16672285
Wikidata Q55134334
Geburtsdatum 8. Februar 1760
Geburtsort Wien
Sterbedatum 13. Februar 1833
Sterbeort Wien
Beruf Chirurg
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Franz Xaver Rudtorffer (1809 von, 1822 Ritter von), * 8. Februar 1760 Stadt 103 (1, Melker Hof), † 13. Februar 1833 Wien, Chirurg.

Biografie

Zunächst bei einem Chirurg in der Lehre, besuchte Rudtorffer ab 1774 an der Universität Wien auch die Vorlesungen des berühmten Ferdinand Joseph Leber über Anatomie und Chirurgie. Nach drei Jahren erhielt Rudtorffer den Freibrief, wurde 1779 Mag. chir. und wirkte unter anderem als Assistent beim bedeutenden medizinischen Kliniker Maximilian Stoll am Dreifaltigkeitsspital und wurde nach Eröffnung des Allgemeinen Krankenhauses (1784) an diesem zum Sekundarwundarzt bestellt. Außerdem fielen noch die chirurgische Versorgung der Geisteskranken im Irrenturm (Narrenturm) und die Vornahme der gerichtlichen Obduktionen in sein Aufgabengebiet. 1793 wurde Rudtorffer zum Primarchirurg für alle medizinischen Abteilungen des Allgemeinen Krankenhauses bestellt, 1801 erhielt er noch die Stelle eines Primararztes der 2. chirurgischen Abteilung.

Neben seiner reichen Vorlesungstätigkeit veröffentlichte er 1805 die vielbeachtete und preisgekrönte Schrift "Abhandlung über die einfachste und sicherste Operationsmethode eingesperrter Leisten- und Schenkelbrüche ..." und 1808 die grundlegende "Abhandlung über die Operation des Blasensteins nach Pajola's Methode". Als Anerkennung für diese beiden wissenschaftlichen Schriften erhielt Rudtorffer die Doktorwürde der Universität Würzburg.

Während der Besetzung Wiens durch Napoleon (1809) versorgte Rudtorffer das mit 2.000 Verwundeten belegte Allgemeine Krankenhaus und bewährte sich in dieser schweren Aufgabe hervorragend. Nach Lebers Tod erhielt Rudtorffer 1810 die Lehrkanzel für theoretische Chirurgie an der Universität Wien, die er bis zur Emeritierung (1821) innehatte.

Sein Hauptwerk, eine chirurgische Instrumentenlehre, erschien 1817 unter dem Titel "Armamentarium chirurgicum selectum, oder Abbildung und Beschreibung der vorzüglichsten älteren und neueren chirurgischen Instrumente". Nach der in diesem Werk getroffenen Ordnung stellte Rudtorffer auch die Sammlung chirurgischer Instrumente und Verbände der Universität Wien auf. 1821 folgte die "Abhandlung über die Verbesserung der zur Wiederbelebung der Scheintodten erforderlichen Instrumente, Geräthe und Nebenerfordernisse".

Literatur

  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Agathon Wernich / August Hirsch: Biographisches Lexikon der hervorragenden Aerzte aller Zeiten und Völker. Wien [u.a.]: Urban u. Schwarzenberg 1884-1888
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891