Ferdinand Joseph Leber

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Ferdinand von Leber (1727-1808), Arzt, um 1786
Daten zur Person
Personenname Leber, Ferdinand Joseph
Abweichende Namensform
Titel Edler, Mag. chir., Dr. h.c.
Geschlecht männlich
PageID 4878
GND 11761291X
Wikidata Q55124932
Geburtsdatum 31. Dezember 1727
Geburtsort Wien
Sterbedatum 14. Oktober 1808
Sterbeort Wien
Beruf Anatom, Chirurg
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Frühe Neuzeit, Langes 19. Jahrhundert
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 19.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
Bildname HMW 001447.jpg
Bildunterschrift Ferdinand von Leber (1727-1808), Arzt, um 1786
  • 1., Bauernmarkt 6 (Sterbeadresse)
  • 1., Brandstätte 4 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Große goldene Zivilmedaille (Verleihung: 1805)


Ferdinand Joseph Leber (Edler von 1778), * 31. Dezember 1727 Wien, † 14. Oktober 1808 Stadt 626, Anatom, Chirurg.

Biographie

Zunächst bei einem Wundarzt in Wien in der Lehre, konnte Ferdinand Joseph Leber später (durch eine Erbschaft mit den erforderlichen finanziellen Mitteln versehen) das Studium der Wundarznei an der Universität Wien absolvieren. Dieses beendete er 1751 als Mag. chir. Danach wurde er durch Vermittlung des Leibarztes von Maria Theresia, Gerhard van Swieten, als Hospitalarzt in Breitenfurt (Niederösterreich) angestellt.

Durch die Unterstützung des medizinischen Klinikers Anton de Haen konnte Leber aber schon im folgenden Jahr seine Tätigkeit im Bürgerspital aufnehmen. In seinem Verantwortungsbereich lag außerdem das Spital von St. Marx und das Bäckenhäusel. Ab 1757 wirkte Leber auch als "Folterarzt", wobei er die körperliche Tauglichkeit der für eine Tortur vorgesehenen Häftlinge zu prüfen hatte; er trug wesentlich dazu bei, dass Joseph von Sonnenfels sich bei Maria Theresia für eine Abschaffung der Folter (1776) einsetzte. 1776 wurde Leber Leibchirurg Maria Theresias und zwei Jahre später wurde er von dieser geadelt. Auch verlieht ihm die Universität Wien honoris causa den Doctortitel.

1786 legte er das Lehramt der Anatomie, mit dem er bereits 1761 betraut worden war, zurück und versah bis zu seinem Tod die Lehrkanzel der theoretischen Chirurgie an der Universität Wien zu den Gebieten chirurgische Pathologie, Instrumenten- und Bandagenlehre und operative Chirurgie.

Literatur

  • August Hirsch: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte aller Zeiten und Völker. Wien-Leipzig 1884
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856–1891. Register 1923
  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), S. 61 ff.
  • Max Neuburger: Ferdinand Edler von Leber's Verdienste um die Aufhebung der Tortur in Österreich. In: Wiener klinische Wochenschrift 22 (1909), S. 1075 ff.
  • Georg Preyss: Ferdinand Edler von Leber's Leben und Wirken. Eine Festrede, gehalten im Consistorialsaale der kaiserlich-königlichen Universität am 24. Mai 1869. In: Österreichische Zeitschrift für praktische Heilkunde 15/1869, Beilage
  • Elisabeth Hermann: Beiträge zur Geschichte des Lehrkörpers der Medizinischen Fakultät der Universität Wien im 18. Jahrhundert. Geisteswissenschaftliche Diss. Univ. Wien. Wien 1981, S. 76 ff.

Quelle

WStLA, Dokumente und Unterlagen zu Personen und Familien, A1 – Akten: 1.11 – Dr. von Leber und Dr. von Sonnenfels.

Weblinks

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich: BLKÖ:Leber, Ferdinand Joseph Edler von