Felix Mitterer

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Daten zur Person
Personenname Mitterer, Felix
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 56922
GND 119022370
Wikidata Q112527
Geburtsdatum 6. Februar 1948
Geburtsort Achenkirch
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Schriftsteller, Dramatiker, Schauspieler
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Forschungsinstitut Brenner-Archiv der Universität Innsbruck
Objektbezug Theater, Film, Fernsehen, ORF, Schauspieler, Schriftsteller, Autor, Die Tribüne, Volkstheater (Institution)
Quelle Gedenktage, Gedenktage-GW
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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Kunstpreis der Stadt Innsbruck (Verleihung: 1978)
  • Österreichischer Volksbildungspreis (Verleihung: 1980)
  • Walter-Buchebner-Preis (Verleihung: 1980)
  • Peter Rosegger-Literaturpreis des Landes Steiermark (Verleihung: 1987)
  • Kunstpreis des Landes Tirol (Verleihung: 1988)
  • Würdigungspreis des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst für Literatur (Verleihung: 1991)
  • Adolf-Grimme-Preis (Verleihung: 1992)
  • Ernst-Toller-Preis (Verleihung: 2001)
  • Ehrenzeichen des Landes Tirol (Verleihung: 2005)
  • Ödön-von-Horváth-Preis (Verleihung: 2013)
  • Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien (Verleihung: 13. Februar 2018, Übernahme: 15. März 2018)


Felix Mitterer, * 6. Februar 1948 Achenkirch, Schriftsteller, Dramatiker, Schauspieler.

Biografie

Felix Mitterer kam 1948 in Tirol zur Welt. Seine Mutter Adelheid Marksteiner, Bauerntochter und Landarbeiterin, gab den Sohn an das kinderlose Landarbeiterehepaar Julie und Michael Mitterer weiter, das ihn schließlich adoptierte. Mitterer wuchs im bäuerlichen Milieu in der Gegend von Kitzbühel auf, wo er die erste Klasse Volksschule besuchte; die restlichen Pflichtschuljahre absolvierte er in Kirchberg. Ein Lehrer, dem die schriftstellerische Begabung des Schülers auffiel, förderte ihn. Von 1962 bis 1966 besuchte Mitterer die Lehrerbildungsanstalt in Innsbruck und wohnte in einem katholischen Internat. Nach Abbruch der Ausbildung nahm er eine Stelle beim Zollamt Innsbruck an.

Den Schritt in die Laufbahn eines freien Künstlers wagte er 1977. In diesem Jahr wurde Mitterer als Autor und Schauspieler entdeckt, nachdem seine erste selbstständige Publikation, das Kinderbuch "Superhenne Hanna", beim Wiener Verlag Jugend & Volk erschienen war. Außerdem wurde sein Stück "Kein Platz für Idioten" mit ihm in der Rolle des Buben auf der Innsbrucker Volksbühne Blaas uraufgeführt und seine erste filmische Arbeit mit dem Titel "Schießen" vom ORF fürs Fernsehen produziert. Seither legte Mitterer knapp vierzig Theaterstücke und Hörspiele vor. Mehr als zwei Dutzend Drehbücher, etwa seine überaus erfolgreiche "Piefke-Saga", sowie vier Kinder- und Jugendbücher, darunter eines mit Illustrationen seiner 1980 geborenen Tochter Anna Mitterer ("Die Jagd nach dem hohen C", 2005), zeichnen sein Werk ebenfalls aus.

Felix Mitterer lebte mit seiner Frau, der Tiroler Künstlerin Chryseldis Hofer-Mitterer (1948–2017), und der gemeinsamen Tochter lange in Innsbruck, danach, von 1995 bis 2011, in Castlelions, Irland, bis er sich schließlich im niederösterreichischen Weinviertel niederließ. Einige Monate verbrachte Mitterer aber auch in Wien, nachdem er von Otto Ander, dem damaligen Direktor des Theaters "Die Tribüne", für eine Aufführungsreihe von "Kein Platz für Idioten" als Schauspieler engagiert worden war (1978/1979). Aus Mitterers Wien-Zeit gingen zwei biografische Fernsehprojekte hervor: die Filme "Egon Schiele" (1979/1980), in dem Mitterer die Titelrolle spielte und an dessen Drehbuch er mitgearbeitet hatte, und "Der Narr von Wien. Peter Altenberg" (1982), dessen Drehbuch er allein verantwortete (beides ORF-/ZDF-Produktionen, Regie: John Goldschmidt). Im Theater "Die Tribüne" kam es 1985 zur ersten Uraufführung einer dramatischen Arbeit Mitterers auf einer Wiener Bühne ("Besuchszeit", Regie: Oskar Willner). Das historische Hexenprozess-Stück "Die Kinder des Teufels" feierte 1990 seine Österreich-Premiere am Wiener Volkstheater. Mit dem Monolog "Sibirien", der 1991 mit Fritz Muliar auf die Bühne des Akademietheaters kam, erschrieb sich Mitterer schließlich die Burgtheater-Reife.

Enge Verbindungen bestehen zwischen Mitterer und dem Theater in der Josefstadt, in dem Erwin Steinhauer 1991 die Uraufführung von "Ein Jedermann" mit Helmuth Lohner in der Hauptrolle inszenierte; zuletzt feierten dort die Stücke "Der Boxer" (2015), eine Erinnerung an den roma-stämmigen Sportler Johann Trollmann, und "Galápagos" (2017) Premiere. Im Auftrag des Volkstheaters wiederum legte Mitterer 2011 ein Stück mit eminentem Wien-Bezug vor: "Du bleibst bei mir" dramatisiert die Geschichte der Schauspielerin Dorothea Neff, die während des Zweiten Weltkriegs die Jüdin Lilli Wolff in ihrer Wiener Wohnung versteckte und vor der Deportation rettete. Ins Wien von Kaiserin Maria Theresia führt schließlich Mitterers historischer Roman "Keiner von euch" (2020) über Angelo Soliman.

Felix Mitterer ist Mitglied der IG Autorinnen Autoren und der Grazer Autorenversammlung. Zwei umfangreiche Teile seines Vorlasses wurden 1995 beziehungsweise 2014 vom Forschungsinstitut Brenner-Archiv der Universität Innsbruck erworben.

Werke (Auswahl)

  • Felix Mitterer: Superhenne Hanna. Mit Bildern von Helga Meinhart. Wien / München: Jugend und Volk 1977
  • Felix Mitterer: Kein Platz für Idioten. München: Friedel Brehm 1977
  • Felix Mitterer: Der Narr von Wien. Aus dem Leben des Dichters Peter Altenberg. Ein Drehbuch. Salzburg / Wien: Residenz Verlag 1982 (= Fernsehspiel-Bibliothek)
  • Felix Mitterer: Kein schöner Land. Ein Theaterstück und sein historischer Hintergrund. Mit Beiträgen von Hans Thöni und Gretl Köfler. Innsbruck: Haymon Verlag 1987
  • Felix Mitterer: Die Kinder des Teufels. Ein Theaterstück und sein historischer Hintergrund. Mit Beiträgen von Heinz Nagl, Norbert Schindler und Meinrad Pizzini. Innsbruck: Haymon Verlag 1989
  • Felix Mitterer: Sibirien. Ein Monolog. Innsbruck: Haymon Verlag 1989
  • Felix Mitterer: Die Piefke-Saga. Komödie einer vergeblichen Zuneigung. Drehbuch. Innsbruck: Haymon Verlag 1991
  • Felix Mitterer: Ein Jedermann. Innsbruck: Haymon Verlag 1991
  • Anna Mitterer und Felix Mitterer: Die Jagd nach dem hohen C. Wien: G & G 2005
  • Felix Mitterer: Stücke. 5 Bde. Innsbruck / Wien: Haymon Verlag 1992−2016
  • Felix Mitterer: Mein Lebenslauf. Innsbruck / Wien: Haymon Verlag 2018
  • Felix Mitterer: Keiner von euch. Roman. Innsbruck / Wien: Haymon 2020

Literatur

  • Felix Mitterer. Materialien zu Person und Werk. Innsbruck: Haymon Verlag 1995
  • Felix Mitterer: Lebenslauf. In: Ders.: Stücke 2. Innsbruck: Haymon Verlag 1992, S. 347–365
  • Irene Prugger: "Ich bin ein großer Zweifler". In: Wiener Zeitung, 24.10.2015 [Stand: 20.03.2018]
  • Ursula A. Schneider / Annette Steinsiek: Felix Mitterers "Zettel"-Werk. Über das Exzerpt als literarische Vorstufe. In: Marcel Atze / Volker Kaukoreit [Hg.]: "Gedanken reisen, Einfälle kommen an." Die Welt der Notiz. Sichtungen, 16./17. Jg., Wien: Praesens 2017, S. 324–335

Weblinks