Favoritener Colosseum

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Sitzplan des Favoritener Colosseums, nach 1920
Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Theater
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1920
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1944
Benannt nach Favoriten
Prominente Personen
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  359171
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
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Letzte Änderung am 19.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
BildnameName des Bildes Favoritener Colosseum WSTLA MAbt 104 A8 32 12.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Sitzplan des Favoritener Colosseums, nach 1920
  • 10., Landgutgasse 2−4
  • Zeltzirkus Gloss
  • Zirkus Favoriten

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48° 10' 53.21" N, 16° 22' 42.64" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Das Favoritener Colosseum (10., Landgutgasse 2-4) befand sich in den Räumen des ehemaligen „Zirkus Favoriten“ – auch „Zirkusarena“ und „Zeltzirkus Gloss“. Gründer und Lizenzinhaber (Konzessionär) der ersten Jahre war der Zirkusdirektor Fritz Gloss, ab 1929 wird als Direktor Robert Rainer in den Akten des Wiener Magistrats genannt.

1929 übernahm Hugo Pick als neuer Inhaber die Direktion und wohl auch die Konzession für den Betrieb. Pick konzentrierte sich in der Folge auf Theatervorstellungen, was vorerst jedoch vom Magistrat abgelehnt wurde, etwa bei einem geplanten Gastspiel des „Löwinger Bauern Theaterensembles (Schwank: Liebe in den Bergen)“, da die Konzession sich ausschließlich auf die Veranstaltung von Varietés bezog „[…] und durch die Veranstaltung von Theatervorstellungen durch längere Zeit der Charakter des Unternehmens als Varieté verändert würde“. Jedoch schon Ende des Jahres finden sich vermehrt Theatervorstellungen, unter anderem die Bauernkomödie Der Hausdrachen, Steirerherzen und Ausgsteckt is von Max Leo Deutsch und Hans Spirk (Musik: Heinrich Strecker), wobei in allen Bescheiden der Hinweis zu finden ist, dass diese Abende durch Varietéeinlagen zu ergänzen waren, um so den Charakter der Varietébühne zu erhalten. So gastierten im Dezember 1929 unter anderem der Illusionist Herbert, das Tanzduo Dolly Sisters, die Harmonika-Virtuosen Hochholzer & Cepp und die Sängerin Ria Stürmer, und es gab eine Tanzszene mit dem Titel 8 Silbersterne. 1930 gastierte die Löwinger-Bühne mit dem Volksstück Kaiser Josef im Favoritener Colosseum.

Im September 1930 kam es zu Konflikten mit Pick, die dazu führten, dass man ihm wegen Mangels an Verlässlichkeit keine Konzessionsverlängerung erteilen wollte. Schließlich wurde im September 1930 die Konzession tatsächlich an Robert Rainer recte Franz Mock (10., Antonsplatz 13) verliehen und das Theater in einem Schreiben vom 17. September 1930 als „Theater des Ostens“ bezeichnet.

In einem Umbauplan aus dem Jahr 1931, auf dem immer noch Fritz Gloss als Bauherr (Eigentümer) genannt wird, findet sich eine erhöhte Fassungszahl von nunmehr 1.022 Personen. Zudem wurden in diesen Monaten ein Schuppen sowie weitere Toiletten für das Favoritener Unterhaltungsetablissement erbaut; als Konzessionär trat in diesem Jahr weiterhin Robert Rainer auf. Wie aus einem Schreiben an Rainer-Mock vom 4. April 1931 hervorgeht, wurden zu diesem Zeitpunkt oft zeitlich zu naheliegende Abend- und Nachtvorstellungen angeboten, wobei sich die letzteren oft bis 2 Uhr nachts zogen.

Bereits am 21. August 1931 hieß der neue Konzessionär Arpad Stein (6., Schmalzhofgasse 22), neuer Geschäftsführer wurde „Georg August Kanitz (Theatername Gustav Tellheim)“ (6., Stumpergasse 9/5); doch schon im Mai 1932 gab Stein das Unternehmen wieder auf – und vermutlich an Pick zurück: Im September 1932 findet sich der einstige Leiter des Etablissements in den Schreiben des Wiener Magistrats wieder, im Oktober dieses Jahres findet man auch den Namen Dr. Walter Cornelius (9., Langackergasse 7a) in den Magistratsakten des Betriebs, in einem Schreiben vom 20. Dezember 1932 ist erneut Hugo Pick als Konzessionär ausgewiesen.

Entweder noch gegen Jahresende, spätestens aber im Folgejahr übernahm schließlich die Löwinger Bühne das Favoritener Colosseum mit seinen nunmehr rund 1.200 Plätzen, das diese bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs führte.

Noch 1937 finden sich in den Akten des Wiener Stadt- und Landesarchivs schwere Angriffe gegen Direktor Pick durch einen privaten Anzeigenerstatter.

Schauspielerinnen und Schauspieler

Im Wien Geschichte Wiki gibt es 2 Einträge von Personen, die im Favoritener Colosseum engagiert waren.

BildName des BildesNameBerufBerufGeburtsdatumDatum der GeburtSterbedatumSterbedatum
Cilli LöwingerSchauspielerin
Theaterdirektorin
30 Dezember 187726 Februar 1949
Paul Löwinger (senior)Schauspieler
Regisseur
Theaterleiter
10 November 190417 Dezember 1988

Quellen

Weblinks