Eva Blimlinger

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
Personenname Blimlinger, Eva
Abweichende Namensform
Titel Mag. phil.
Geschlecht weiblich
PageID 37757
GND 1060465124
Wikidata Q15808910
Geburtsdatum 12. September 1961
Geburtsort Wien
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Germanistin, Historikerin, Rektorin, Politikerin
Parteizugehörigkeit Die Grünen - die Grüne Alternative
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage, Gedenktage-GW
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 18.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri


Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Forschungskoordinatorin der Österreichischen Historikerkommission (1998 bis 2004)
  • Leiterin der Stabsstelle des Rektors für Projektkoordination Kunst- und Forschungsförderung, der Universität für angewandte Kunst (2004 bis 2011)
  • Rektorin der Akademie der bildenden Künste Wien (01.10.2011 bis 30.09.2019)
  • Stellvertretende Vorsitzende des Kunstrückgabebeirates (2008 bis 2020)
  • Wissenschaftliche Koordinatorin der Kommission für Provenienzforschung (2008 bis 2020)
  • Mitglied des ORF-Publikumsrates (2007 bis 03.2018)
  • Präsidentin der Österreichischen Universitätenkonferenz (uniko) (11.12.2017 bis 30.06.2019)
  • Abgeordnete zum Nationalrat (23.10.2019)

  • Ludo-Hartmann-Preis (Verleihung: 1989)
  • Förderungspreis der Stadt Wien (Verleihung: 1990)
  • Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch (Verleihung: 2003)
  • Willy und Helga Verkauf-Verlon-Preis (Verleihung: 2006)
  • Friedrich und Marietta Torberg-Medaille (Verleihung: 2007)
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Übernahme: 16. Juni 2016)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Übernahme: September 2019)
  • Frauenring-Preis (Übernahme: 23. Mai 2019)


Eva Blimlinger, * 12. September 1961 Wien, Germanistin, Historikerin, Politikerin.

Biografie

Eva Blimlinger maturierte 1979 am Bundesrealgymnasium 15, Possingergasse, und studierte Deutsche Philologie und Geschichte (Lehramt) an der Universität Wien. 1991 schloss sie ihre akademische Ausbildung mit der Sponsion zur Mag. phil. ab. Daneben arbeitete sie als Angestellte in einer Tabak-Trafik. Nach einigen Monaten im "Österreichischen Filmbüro" wurde sie im November 1991 zur Gleichbehandlungsbeauftragten der Österreichischen Rektorenkonferenz bestellt. Im folgenden Jahr wechselte sie als Leiterin des Büros für Öffentlichkeitsarbeit an die Hochschule (später: Universität) für angewandte Kunst Wien.

Von Februar 1999 bis Februar 2004 war Blimlinger als Forschungskoordinatorin der Historikerkommission der Republik Österreich tätig. Neben konzeptioneller Arbeit bestand ihre Aufgabe in der Abstimmung von über 50 Forschungsprojekten, an denen rund 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in mehreren Staaten beteiligt waren. Außerdem wurde sie 1999 Mitglied von "forschungsbüro. Verein für wissenschaftliche und kulturelle Dienstleistungen". Ab 2002 wirkte sie zudem als Geschäftsführerin des Stipendienprogramms "Premiere" für Absolventinnen und Absolventen der Universität für angewandte Kunst. Von 2004 bis 2011 leitete sie an der gleichen Institution die Abteilung für Projektkoordination und Prozessmanagement Kunst- und Forschungsförderung. Daneben war Eva Blimlinger als freiberufliche Journalistin für Tages-, Wochen und Monatszeitungen tätig und lehrte von 1993 bis 2011 als Universitätslektorin an verschiedenen österreichischen Universitäten. In den Jahren 1995 bis 1998 war sie Kustodin des Bezirksmuseums Neubau. Ab 2008 fungierte sie als wissenschaftliche Koordinatorin der Kommission für Provenienzforschung sowie stellvertretende Vorsitzende im Kunstrückgabebeirat des Bundes. Als von den Grünen nominiertes Mitglied gehörte sie von 2007 bis 2018 dem ORF-Publikumsrat an. Zudem war sie Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des "Hauses der Geschichte Österreich". Auffassungsunterschiede innerhalb dieses Beratungsgremiums führten dazu, dass sie diese Funktion Ende Juni 2018 zurücklegte.

Im Oktober 2011 avancierte die Wienerin zur Rektorin der Akademie der bildenden Künste. Ihr gelang eine Konsolidierung des Budgets ohne Personaleinsparungen. 2014 erfolgte ihre Wiederwahl für eine zweite vierjährige Amtsperiode ab Oktober 2015. Am 11. Dezember 2017 wurde Eva Blimlinger als erste Frau Präsidentin der Österreichischen Universitätenkonferenz (uniko). Eine dritte Periode als Rektorin scheiterte am Senat der Akademie der bildenden Künste, der sie nicht in den Dreiervorschlag aufnahm. Blimlinger gab daraufhin im Juni 2019 bekannt, in die Politik gehen zu wollen. Im Herbst 2019 zog sie für die Grünen in den Nationalrat ein, wo sie unter anderem als Obfrau des Kulturausschusses fungiert.

Eva Blimlinger ist die Enkelin des ehemaligen Justizministers (1945–1949 und 1952–1954) und Sportfunktionärs Josef Gerö. Ihr Bruder Thomas Blimlinger war von 2001 bis 2017 Bezirksvorsteher von Wien-Neubau.

Werke (Auswahl)

  • Ottakringer Lesebuch. Was hab ich denn schon zu erzählen. Lebensgeschichten. Mit einem Vorwort von Michael Mitterauer. Wien / Köln / Graz: Böhlau 1988 (Mitherausgeberin)
  • Alle Jahre wieder. Weihnachten zwischen Kaiserzeit und Wirtschaftswunder. Wien / Köln: Böhlau 1993 ("Damit es nicht verlorengeht ...", 25) (Mitherausgeberin)
  • Schlussbericht der Historikerkommission der Republik Österreich. Vermögensentzug während der NS-Zeit sowie Rückstellungen und Entschädigungen seit 1945 in Österreich. Zusammenfassungen und Einschätzungen. Wien / München: Oldenbourg 2003 (Veröffentlichungen der Österreichischen Historikerkommission, 1) (Mitherausgeberin)
  • Veröffentlichungen der Österreichischen Historikerkommission. Vermögensentzug während der NS-Zeit sowie Rückstellungen und Entschädigungen seit 1945 in Österreich. 49 Bände. Wien / München: Oldenbourg 2003−2004 (Mitherausgeberin) [Stand: 12.12.2017]
  • "Arisierung" und Rückstellung von Wohnungen in Wien. Mit Beiträgen von Georg Graf, Brigitte Bailer-Galanda, Eva Blimlinger und Susanne Kowarc. Wien / München: Oldenbourg 2004 (Veröffentlichungen der Österreichischen Historikerkommission, 14)
  • Vermögensentzug − Rückstellung − Entschädigung. Österreich 1938 / 1945−2005. Innsbruck / Wien / Bozen: Studien-Verlag 2005 (Österreich – Zweite Republik. Befund, Kritik, Perspektive, 7) (gemeinsam mit Brigitte Bailer-Galanda)
  • Der Torahmantel der Familie B. Restitutionspraxis in Österreich. In: Verena Pawlowsky / Harald Wendelin [Hg.]: Raub und Rückgabe: Österreich von 1938 bis heute. Band 3: Enteignete Kunst. Wien: Mandelbaum-Verlag 2006, S. 221 ff.
  • Zwei Wiener Fußballfunktionäre Ignaz Abeles und Josef Gerö. In: Wolfgang Maderthaner / Alfred Pfoser / Roman Horak [Hg.]: Die Eleganz des runden Leders. Wiener Fußball 1920−1965. Göttingen: Die Werkstatt 2008, S. 156 ff.
  • ... wesentlich mehr Fälle als angenommen. 10 Jahre Kommission für Provenienzforschung. Wien: Böhlau 2009 (Schriftenreihe der Kommission für Provenienzforschung, 1) (Mitherausgeberin)
  • Kunst sammeln, Kunst handeln. Beiträge des internationalen Symposiums in Wien. Wien: Böhlau 2012 (Schriftenreihe der Kommission für Provenienzforschung, 3) (Mitherausgeberin)
  • Die Praxis des Sammelns. Personen und Institutionen im Fokus der Provenienzforschung. Wien: Böhlau 2014 (Schriftenreihe der Kommission für Provenienzforschung, 5) (Mitherausgeberin)

Literatur

Weblinks