Esterházypalais (1, Kärntner Straße)

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Esterházypalais in der Kärtner Straße (1910)
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1450
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Grundemannpalais, Zum goldenen Löwen
Benannt nach Esterházy
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 3872
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Letzte Änderung am 16.09.2022 durch WIEN1.lanm08jan
Bildname Esterhazypalaiskaertnerstrasse.jpg
Bildunterschrift Esterházypalais in der Kärtner Straße (1910)
  • 1., Kärntner Straße 41
  • 1., Annagasse 2
  • Nr.: 1004 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 1024 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 1066 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)

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48° 12' 16.25" N, 16° 22' 15.26" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Esterházypalais (1, Kärntner Straße 41, Annagasse 2; Konskriptionsnummer 1004).

Vorgängerbauten

Laut der Häuserchronik von Karl August Schimmer befand sich hier im 14. Jahrhundert das Hospiz "Zum heiligen Geist", das bis 1409 dem Bürgerspital gehörte. Diese Darstellung findet sich auch bei Wilhelm Maximilian Kisch und Eugen Guglia, die sich möglicherweise auf Schimmers Daten stützten. Laut Harrer (Paul Harrer: Wien, seine Häuser) standen zu dieser Zeit zwei Häuser auf diesem Grundstück, die jedoch weder ein Hospiz waren noch dem Bürgerspital gehörten. Demnach wurde das eine Gebäude, das an der Ecke Kärntner Straße/Pippingerstraße (heute Annagasse) lag, am 27. November 1349 vom Richter Hans Schuchler dem Kloster Rein (Steiermark) wegen versessenen Burgrechts zugesprochen, das es 1352 wieder verkaufte. Das andere Objekt, das damals 11 Eigentümer hatte und an das Haus Stadt 1004 (Kärntner Straße 43) grenzte, wurde am 12. Jänner 1381 an einen Priester verkauft. Wann die beiden Häuser zu einem verbaut wurden, ist nicht mehr genau feststellbar, es muss aber in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts geschehen sein.


Heutiges Palais

Das heutige Palais wurde gegen Mitte des 17. Jahrhunderts (laut Harrer erst am Beginn des folgenden Jahrhunderts) erbaut und gehörte ab dem 21. September 1664 dem kaiserlichen Rat Adam Antonius Grundemann von Falkenberg auf Waldenfels und seiner Gattin Rebecca Rosamunde ("Grundemannpalais"). Es ist das älteste und niedrigste Gebäude der Kärntner Straße und trug am Beginn des 18. Jahrhunderts den Namen "Zum goldenen Löwen". 1775 kam es in den Besitz von Josefa Gräfin Karoly, unter der 1785 die Fassade verändert wurde (Anbringung des Balkons). Im Jahr 1833 wurde dem Gebäude, das auf einer Grundfläche von 1081 Quadratmetern steht, in der Breite der letzten fünf Fensterachsen ein drittes Stockwerk aufgesetzt.

1871 kam das Palais an Moritz Graf Esterházy-Galäntha-Forchtenstein, der es im Inneren umgestalten ließ. Von den ursprünglich im Empirestil ausgestatteten Räumen haben sich nur Reste erhalten. Das Palais beherbergt seit 1945 den Haute-Couture-Salon Fred Adlmüller. Nach einem Brand am 23. Jänner 1968 wurde die Innenausstattung erneuert, am 8. Dezember 1968 im ersten Stock ein Casinobetrieb ("Cercle Wien"; Casinos Austria) eröffnet. 1990/1991 ließ die Casinos Austria AG das Innere des Esterházypalais grundlegend renovieren. Dabei wurden klassizistisch-pompejanischen Wandfresken entdeckt. Die Ausgestaltung der Casinoräumlichkeiten erfolgte unter Mitwirkung bekannter Künstler, darunter Michael und Ernst Fuchs. Die Wiedereröffnung wurde am 24. April 1991 vorgenommen. Das fensterlose Atrium mit seinem tempelartigen Aufbau mit den beiden klassizistischen Kuppeln wird durch Gemälde von Engelsgestalten und guten Dämonen geschmückt (Werk eines unbekannten Künstlers des 19. Jahrhunderts).


Gewerbe und Firmen innerhalb des Hauses im Laufe der Jahre

Quellen

Literatur

  • Felix Czeike: Die Kärntner Straße. Wien [u.a.]: Zsolnay 1975 (Wiener Geschichtsbücher, 16), S. 106
  • Felix Czeike: Das Casino Wien im Palais Esterházy. In: Wiener Geschichtsblätter (46). Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1991, S. 128 ff.
  • Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 92 f.
  • Heinrich Srbik / Reinhold Lorenz: Die geschichtliche Stellung Wiens 1740-1918. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1962 (Geschichte der Stadt Wien, Neue Reihe, 7/3), S. 34
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 64
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 5, 2. Teil. Wien ²1956 (Manuskript im WStLA), S. 319-322