Ernst der Eiserne

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Daten zur Person
Personenname Ernst der Eiserne
Abweichende Namensform
Titel Herzog, Erzherzog
Geschlecht männlich
PageID 13725
GND 128967943
Wikidata Q276526
Geburtsdatum 1377 JL
Geburtsort Bruck/Mur, Steiermark
Sterbedatum 10. Juni 1424 JL
Sterbeort Bruck/Mur, Steiermark
Beruf Herzog
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 25.11.2023 durch DYN.gzemann
Begräbnisdatum
Friedhof Stiftskirche Rein (Gratwein-Straßengel)
Grabstelle Gruft

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Ernst der Eiserne, * 1377 Bruck/Mur, Steiermark, † 10. Juni 1424 ebenda (Stiftskirche Rein, Steiermark, Gruft [Grabplatte]), Herzog von Österreich und Steiermark (Haus Habsburg), erste Gattin (1392) Margarethe von Pommern († 30. April 1407 Bruck/Mur), zweite Gattin (1412) Cimburgis von Masowien, Bruder Leopolds IV., Sohn Herzog Leopolds III. („Leopoldinische Linie"), wurde bei der Erbteilung 1406 Herzog der Steiermark und damit Begründer der Steirischen Linie der Habsburger, von der die späteren Habsburger abstammten (seine Söhne waren unter anderem Friedrich III. und Albrecht VI.).

Biografie

Mußte nach dem Tod seines älteren Bruders Wilhelm (15. Juli 1406) die Vormundschaft über den minderjährigen Albrecht V. und damit die Regentschaft über Niederösterreich und Oberösterreich seinem Bruder Leopold IV. überlassen, der sich auf den niederen Adel und in Wien auf die ärmeren Bevölkerungsschichten stützte, wogegen der Hochadel und die bürgerliche Oberschicht mit Ernst sympathisierten. Im November 1407 eskalierte der Konflikt zum Krieg, in dessen Verlauf Ernst am 5. Jänner 1408 fünf Wiener Handwerker enthaupten ließ. Nach dem Waffenstillstand vom 14. Jänner 1408 kam Leopold in Niederösterreich und Wien wieder zur Macht und veranlaßte unter dem Druck der Handwerker die am 11. Juli 1408 vollzogene Hinrichtung des Bürgermeisters Konrad Vorlauf und der Ratsherrn Konrad Ramperstorffer und Hans Rockh. Ernst forderte Rechenschaft, der habsburgische Bürgerkrieg flammte wieder auf und wurde erst am 13. März 1409 durch einen Schiedsspruch König Sigismunds (demzufolge Leopold und Ernst gemeinsam die Vormundschaft führen sollten) beendet.

Nach einem Putsch der Niederösterreichischen Landstände, die Albrecht V. am 2. Juni 1411 für großjährig und regierungsfähig erklärten, erlag Leopold IV. am 3. Juni einem Schlaganfall; Ernst gab am 30. November 1411 seine Ansprüche auf Niederösterreich und Oberösterreich auf. Als nunmehriger Alleinherrscher in Innerösterreich ließ er sich am 18. März 1414 auf dem Kärntner Zollfeld huldigen (letzte derartige Herzogseinsetzung); ab 1414 nannte er sich Erzherzog. Sein Versuch, die Herrschaft auf Tirol und die Vorlande auszudehnen, scheiterte. Seine Söhne waren Friedrich III. und Albrecht VI.

Literatur

  • Brigitte Hamann [Hg.]: Die Habsburger. Ein biographisches Lexikon. Wien: Ueberreuter 1988
  • Erwin Heinzel: Lexikon historischer Ereignisse und Personen in Kunst, Literatur und Musik. Wien: Hollink 1956
  • Richard Perger: Die politische Rolle der Wiener Handwerker im Spät-Mittelalter. In: Wiener Geschichtsblätter. Wien: Band 28. Verein für Geschichte der Stadt Wien 1983, S. 1 ff.
  • Ausstellung Gotik in Österreich. 19. Mai bis 15. Oktober 1967, Minoritenkirche Krems-Stein, Niederösterreich. Krems an der Donau 1967, S. 207