Ernst Kaltenbrunner

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Ernst Kaltenbrunner
Daten zur Person
Personenname Kaltenbrunner, Ernst
Abweichende Namensform
Titel Dr. jur.
Geschlecht männlich
PageID 25025
GND 119017202
Wikidata Q78473
Geburtsdatum 4. Oktober 1903
Geburtsort Ried im Innkreis, Oberösterreich
Sterbedatum 15. Oktober 1946
Sterbeort Nürnberg
Beruf Nationalsozialistischer Politiker, SS-Führer, Polizeiführer
Parteizugehörigkeit NSDAP
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug NS-Zeit
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage-NG
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Recherche
Letzte Änderung am 22.10.2021 durch WIEN1.lanm09mer
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
Bildname Ernstkaltenbrunner.jpg
Bildunterschrift Ernst Kaltenbrunner

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Ernst Kaltenbrunner, * 4. Oktober 1903 Ried im Innkreis, Oberösterreich, † 15. Oktober 1946 (Hinrichtung) Nürnberg, nationalsozialistischer Politiker, SS- und Polizeiführer, Sohn des Rechtsanwalts Dr. Hugo Kaltenbrunner.

Biografie

Studierte an der Universität Graz (Dr. jur. 1929), verbrachte seine Konzipientenzeit in Linz, trat 1929 der Heimwehr und 1932 der NSDAP und SS bei. Nach dem nationalsozialistischen Putschversuch im Juli 1934 wurde er wegen Hochverrats verurteilt und war bis 1935 inhaftiert. Danach übernahm er sofort die Führung der illegalen SS. Am 10. März 1938 wurde er SS-Brigadeführer und Führer des SS-Oberabschnitts "Donau", von 13. März 1938 bis 30. April 1939 war er Staatssekretär für Sicherheitswesen, blieb aber in Wien oberster Verantwortlicher für Polizeiangelegenheiten und wurde im April 1941 zum Generalleutnant der Polizei beziehungsweise am 30. Jänner 1943 zum SS-Obergruppenführer und Nachfolger Reinhard Heydrichs als Chef des Reichssicherheitshauptamts (Chef der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes der SS) befördert. Damit kontrollierte er nicht nur die Gestapo, sondern auch den Verwaltungsapparat für die "Endlösung" der Judenfrage. Er ging mit besonderer Brutalität vor und war an den verschiedensten Tötungsmethoden interessiert (die unter seiner Aufsicht in den KZs "ausprobiert" wurden); auf seinen Befehl hin wurden Tausende Menschen, auch Kriegsgefangene, getötet. Gegen Kriegsende versuchte er in Aussee eine antikommunistische Regierung zu bilden, wurde jedoch von einer amerikanischen Militärpatrouille entdeckt und nach Nürnberg überstellt, wo er im Nürnberger Prozess als "Hauptkriegsverbrecher" zum Tod verurteilt wurde.

Literatur

  • Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begründet von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearbeitet von Karl Bosl [u.a.]. München: A. Francke 1973-1975
  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - 1957
  • Robert Wistrich: Wer war wer im 3. Reich. Anhänger, Mitläufer, Gegner aus Politik, Wirtschaft, Militär, Kunst und Wissenschaft München: Harnack 1983
  • Harry Slapnicka: Oberösterreich - Die politische Führungsschicht 1918-1938. Linz: Oberösterr. Landesverl. 1976, S. 142 f.
  • Ludwig Jedlicka: Ein unbekannter Bericht Kaltenbrunners über die Lage in Österreich im September 1944. In: Österreich in Geschichte und Literatur 4 (1960), S. 82 ff.
  • Peter Black: Ernst Kaltenbrunner. Vasall Himmlers. Eine SS-Karriere. Wien [u.a.]: Schöningh 1991