Engelskirchnerpalais

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Baron Geimüller Palais
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1710
Datum bis 1958
Andere Bezeichnung Rainerpalais
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Leopold von Engelskirchen
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 17883
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 25.04.2021 durch DYN.krabina
Bildname Baron Geimüller Palais.jpg
Bildunterschrift Baron Geimüller Palais
  • 4., Schönburgstraße 1
  • 4., Wiedner Hauptstraße 63
  • 4., Rainergasse 18

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Engelskirchnerpalais (4., Schönburgstraße 1, Wiedner Hauptstraße 63, Rainergasse 18). Leopold von Engelskirchen, Sohn eines getauften Juden, Hofhandelsmann (1708 geadelt) ließ sich 1710/1711 ein Sommerhaus erbauen, das er mit großer Pracht ausstattete und mit Statuen von Lorenzo Mattielli und mit einer großen, aus drei Terrassen bestehenden Gartenanlage schmückte. 1724 wurde der Besitz exequiert, worauf Johann Baptist von Garelli, Leibarzt Leopolds I., Josephs I. und Karls VI., in den Besitz des Palais gelangte. Ihm folgte sein Sohn Pius Nikolaus Garelli, Leibarzt Karls VI., im Besitz nach († 1739). Des Pius Nikolaus Tochter verkaufte das Palais an Karl VI. Viele Jahre hindurch verblieb es daraufhin im Besitz der kaiserlichen Familie (1746 Franz I.). Maria Theresia soll hier während ihrer Blattern- oder Pockenkrankheit gewohnt haben (23. Mai bis 14. Juni 1767). 1824 erwarb der Großhändler Johann Heinrich Freiherr von Geymüller das Haus und ließ es umbauen (1825). Dieser Neubau war das erste mittels Gas beleuchtete Haus Wiens (1832). Geymüller feierte hier glanzvolle Feste und erkor das Palais zu seinem Sommersitz. 1843 musste er es an die Erste österreichische Spar-Casse verkaufen. Das Palais kam 1844 an die Familie Pálffy und befand sich sodann 1854-1913 im Besitz des Erzherzogs Rainer. Das Engelskirchnerpalais ist als Kern des "Rainerpalais" fast gänzlich erhalten gewesen und war lediglich durch Zu-, Um- und Aufbauten verändert beziehungsweise erweitert worden. Nach schweren Schäden, die es während des Zweiten Weltkriegs erlitten hatte, und nach 10-jähriger sowjetrussischer Besetzung wurde das Engelskirchnerpalais 1957/1958 abgetragen. Die auf dem Dach befindlichen Statuen von Lorenzo Mattielli stehen jetzt am Eingang zur Innsbrucker Hofburg. Seit 1965 befindet sich auf dem Areal ein modernes Bürohochhaus (Semperitzentrum; seit 1984 Eigentum und Sitz der Bundeskammer der gewerblichen Wirtschaft).

Literatur

  • Das "Rainer-Palais" und seine Geschichte. In: Semperit-Zentrum. 1965, S. 40 ff.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2.-21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 104
  • Karl Bertele: Das Engelskirchnerische Gebäude. In: Mitteilungen des Vereines für Geschichte der Stadt Wien. Jahrgang 2. Wien: Verlag des Vereines 1921, S. 25 ff.
  • Gustav Suttner: Zur Geschichte des Entstehens des Palais des Erzherzog Rainer. In: Monatsblatt des Altertums-Vereines zu Wien. Heft 3. Wien: Alterthumsverein zu Wien 1886, S. 50 ff.