Emmerich Zederbauer

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Daten zur Person
Personenname Zederbauer, Emmerich
Abweichende Namensform Zederbauer, Emerich
Titel Dr. phil., Hsch.-Prof., Dr. h. c.
Geschlecht männlich
PageID 60804
GND 132865238
Wikidata
Geburtsdatum 29. September 1877
Geburtsort Nußdorf an der Traisen
Sterbedatum 4. Dezember 1950
Sterbeort Wien
Beruf Botaniker, Hochschullehrer
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 10.11.2023 durch WIEN1.lanm09krs
Begräbnisdatum 7. September 1950
Friedhof Friedhof Grinzing
Grabstelle Gruppe 1, Nummer 32

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Ordinarius für Obst- und Gartenbau an der Hochschule für Bodenkultur (1924 bis 1938)
  • Rektor der Hochschule für Bodenkultur Wien (1937 bis 1938)

Emmerich Zederbauer, * 29. September 1877 Nußdorf an der Traisen, † 4. September 1950 Wien, Botaniker, Hochschullehrer.

Biografie

Emmerich Zederbauer begann nach der Matura ein Studium der Botanik an der Universität Wien, das er mit der Promotion zum Dr. phil. 1903 beendete. Zunächst arbeitete er als Inspektor an der Forstlichen Versuchsanstalt Mariabrunn, konnte sich aber 1912 an der Hochschule für Bodenkultur im Fach Systematische Botanik habilitieren. 1921 wurde er zum außerordentlichen Professor und 1924 zum Ordinarius für Obst- und Gartenbau an der Hochschule ernannt. Im betont deutschnationalen bis nationalsozialistischen Milieu der Hochschule galt er gemeinsam mit seinem Kollegen Hans Karl Zeßner-Spitzenberg als entschiedener Gegner der Anschlussbewegung.

1937 avancierte Zederbauer zum Rektor der Hochschule und wurde bereits am 12. März 1938 von den Nationalsozialisten festgenommen und im Polizeigefängnis Roßauer Lände inhaftiert. Außerdem wurde er in den zwangsweisen Ruhestand versetzt. Er gehörte dem sogenannten Prominententransport in das Konzentrationslager Dachau an, von wo er auf Interventionseiner Studenten im September des Jahres freikam. Der ständigen Überwachung ausgesetzt, wurde er von der Gestapo im Juli 1939 verhört.

Nach der Befreiung Wiens wurde der Botaniker als Hochschullehrer rehabilitiert. Durch den Aufenthalt im Konzentrationslager gesundheitlich schwer in Mitleidenschaft gezogen, verstarb er 1950 in Wien. 1984 wurde im Hauptgebäude der Universität für Bodenkultur in der Gregor-Mendel-Straße 33 eine Gedenktafel für ihn und den in Dachau verstorbenen Kollegen Zeßner-Spitzenberg errichtet.

Quellen

Literatur

  • 100 Jahre Hochschule für Bodenkultur in Wien. 1872-1972. Hg.: Hochschule für Bodenkultur. Band 1. Wien: Selbstverlag 1972, S. 220 f.
  • Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951, S. 385

Weblinks