Elisabeth Bergner

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Daten zur Person
Personenname Bergner, Elisabeth
Abweichende Namensform Ettel, Elisabeth
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 9265
GND 11850956X
Wikidata Q93711
Geburtsdatum 22. August 1897
Geburtsort Drohobycz, Galizien
Sterbedatum 12. Mai 1986
Sterbeort London
Beruf Schauspielerin, Filmregisseurin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Theater, Film, Neue Wiener Bühne, Schauspielerin, Ehrenmedaille
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Ehrenmedaille der Stadt Wien in Gold (Verleihung: 24. April 1978, Übernahme: 16. Juli 1979)
  • Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst (Verleihung: 3. Juni 1980, Übernahme: 29. Oktober 1980)
  • Ernst Lubitsch-Preis (Übernahme: 28. Jänner 1979)

Elisabeth Bergner, * 22. August 1897 Drohobycz, Galizien, † 12. Mai 1986 London, Schauspielerin, Filmregisseurin.

Biografie

Elisabeth Bergner kam bereits als Kind mit ihren Eltern Rosa und Emil Bergner (ursprünglich Ettel) aus Galizien nach Wien. Ihr Vater war Kaufmann, sie wuchs in einem bürgerlichen Haushalt auf. Der spätere Psychiater und Begründer des Psychodramas Jacob Levy Moreno war während seines Studiums Hauslehrer für Elisabeth Bergner und ihre beiden Schwestern.

Ihr erstes Engagement als Schauspielerin hatte Bergner im Jahr 1915 am Innsbrucker Stadttheater, es folgten Engagements in Zürich, am Lessing-Theater in Berlin und der "Neuen Wiener Bühne" (1919–1920), zu dieser Zeit ein innovatives Theater. Bergner wurde Mitglied der KPÖ und hatte Verbindungen zu Béla Kun. Vor allem in Deutschland feierte sie in den 1920er Jahren triumphale Erfolge. Mit ihren Rollen in Inszenierungen von Max Reinhardt – etwa dem Shakespeare-Stück "Wie es euch gefällt" im Jahr 1923 – wurde sie zu einem der großen Schauspiel-Stars. Bergner lebt und arbeitet nun vorwiegend in Deutschland. In dem Stummfilm "Der Evangelimann" (Deutschland 1923, Regie: Holger-Madsen) war Bergner zum ersten Mal im Kino zu sehen. Im gleichen Jahr drehte sie in "Einmal kommt der Tag", unter der Regie von Paul Czinner (* 30. Mai 1890 Wien, † 22. Juni 1972 London), ihrem späteren Ehemann, der auch ihr bevorzugter Regisseur war: Von Bergners insgesamt 22 Kinofilmen inszenierte Czinner mehr als die Hälfte. Bei einigen dieser Filme agierte ihre "Elisabeth Bergner Poetic Film Co." als Koproduzent.

1933 kehrten Bergner und Czinner von Dreharbeiten in England nicht wieder nach Deutschland zurück und entgingen so der nationalsozialistischen Judenverfolgung. Bergner war weiter als Bühnen- und Filmschauspielerin tätig. Für ihre Darstellung der der Gemma Jones in dem von Czinner inszenierten Film "Verlaß mich niemals" (UK, 1935) wurde sie für den Oscar als beste Hauptdarstellerin nominiert. 1936 war Bergner neben Laurence Olivier in der Shakespeare-Verfilmung "As You Like It" (UK 1936, Regie: Paul Czinner). zu sehen, ein Jahr später in einem Remake von "Der träumende Mund" (Frankreich/Deutschland 1932, Regie: Paul Czinner) mit dem Titel "Dreaming Lips" (UK 1937, Regie: Paul Czinner). 1940 emigrierte sie in die USA, arbeitete dort unter anderem mit Bertold Brecht und W.H. Auden zusammen und engagierte sich für Flüchtlinge. Sie unterzeichnete auch die Erklärung des "Council For A Democratic Germany". Bergner war auch in Kontakt mit Albert Einstein, bereits in Berlin hatte er sie in mehr als 20 Theaterstücken auf der Bühne gesehen.

Einstein motivierte Bergner auch zu einer intensiven Auseinandersetzung mit der Bibel. Mit Lesungen von Bibelstellen und Arthur Schnitzlers "Fräulein Else" besuchte Bergner 1949 Deutschland und Israel. 1954 trat sie wieder als Schauspielerin in Deutschland auf. Legendär wurde "Geliebter Lügner" (ab 1959, Jerome Kilty nach Briefen von Stella Patrick Campbells mit George Bernard Shaw).

1978 erhielt Bergner die Ehrenmedaille der Stadt Wien in Gold. Mit Bundeskanzler Bruno Kreisky sprach sie über eine mögliche Rückkehr nach Wien, die aber nicht mehr zustande kam. Am 12. Mai 1986 starb Bergner in London an den Folgen einer Krebserkrankung. Im Jahr 2000 wurde der Elisabeth-Bergner-Weg im 23. Bezirk nach ihr benannt.

Quellen

Literatur

  • Ilse Korotin [Hg.]: biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 1. Wien/Köln/Weimar: Böhlau 2016, S. 270–271
  • Margret Heymann: Elisabeth Bergner. Mehr als eine Schauspielerin. Berlin: Vorwerk 8 2008
  • Ernst Bruckmüller [Hg.]: Personen Lexikon Österreich. Wien 2001
  • ... Unsere schwarze Rose. Elisabeth Bergner. In Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum der Stadt Wien, 21. Jänner bis 21. März 1993. Wien: [Eigenverlag der Museen der Stadt Wien] 1993 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 170)
  • Klaus Völker: Elisabeth Berger. Das Leben einer Schauspielerin ganz und doch immer unvollendet. Berlin: Edition Hentrich 1990 (Beiträge zu Theater, Film und Fernsehen aus dem Institut für Theaterwissenschaft an der Freien Universität Berlin, 4)
  • Elisabeth Bergner: Bewundert viel und viel gescholten ... Elisabeth Bergners unordentliche Erinnerungen. München: Bertelsmann 1978
  • Artur Eloesser: Elisabeth Bergner. Berlin: Williams 1927

Weblinks