Eduard Schmidt

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Todesanzeige von Eduard Schmidt, 1911
Daten zur Person
Am Heumarkt 19: Buffet im Speisezimmer von Eduard Schmidt
Am Heumarkt 19: Speisezimmer von Eduard Schmidt
Hoher Markt mit Haus Wipplingerstraße 1 (Bildmitte), errichtet 1884 nach Plänen von Eduard Schmidt
Am Heumarkt 19: Urkunde über die Verleihung des Franz-Joseph-Orden an Eduard Schmidt, 1902
Am Heumarkt 19: Speisezimmer (Detail) in der Wohnung von Eduard Schmidt; Plastik von Hans Rathausky


Eduard Schmidt, * 17. Oktober 1846 Wien, † 18. Oktober 1911 Wien, Architekt, Stadtbaumeister.

Biografie

Eduard Schmidt, Sohn des Wiener Geschäftsmannes Heinrich Schmidt und dessen Ehefrau Josepha, geborene Langer, wurde 1846 im Haus Stadt 951 geboren. Mütterlicherseits war er mit dem Architekten und Baumeister Anton Oelzelt verwandt.

Eduard Schmidt absolvierte von 1863 bis 1867 das Wiener Polytechnikum und erwarb 1873 die Baumeisterkonzession. In erster Ehe war Eduard Schmidt mit Emilie Eckstein (1858–1900), in zweiter Ehe mit Margarethe Schmidt (1861–1953) verheiratet, das Paar war kinderlos geblieben. Auch Eduards älterer Bruder Heinrich (1844–1889), ebenfalls am Polytechnikum ausgebildet, wirkte als Architekt und Stadtbaumeister.

Als selbständiger Architekt hat Schmidt nach heutigem Kenntnisstand ein eher kleines Œuvre hinterlassen. Von ihm stammen die Wohnhäuser Fuhrmannsgasse 2 und 2a (1883), das Wohn- und Geschäftshaus Hoher Markt 6 / Wipplingerstraße 1 / Schultergasse 2 (1884) sowie das nicht mehr bestehende Wohnhaus Lessinggasse 4 (1888; 1945 abgerissen).

Schmidts Architektur ist dem Späthistorismus zuzurechnen, seine Bauten weisen mäßige Einflüsse der (deutschen) Neorenaissance auf (besonders Fuhrmannsgasse 2–2a). Dagegen ist der große Komplex in der Inneren Stadt, bei welchem Schmidt auch Bauherr war, in den Formen der Wiener Neorenaissance gestaltet.

Eduard Schmidt bewohnte und besaß ein von Anton Oelzelt 1856 errichtetes Wohnhaus (Am Heumarkt 19/Lagergasse 1). Seine Wohnung, deren Einrichtung aus den 1880er Jahren datiert, hat sich weitestgehend in den ursprünglichen Formen erhalten und ist ein rares Beispiel für ein bis in die Details (Luster, Wandbespannung, reich geschnitztes Mobiliar) erhaltenes Raumensemble. Irrtümlich wurden diese Räume lange Zeit mit dem Wiener Dombaumeister und Architekten des Wiener Rathauses Friedrich Schmidt in Verbindung gebracht, was auf einer Verwechslung aufgrund der gleichlautenden Familiennamen beruhen dürfte.

Eduard Schmidt verstarb am 18. Oktober 1911 in seiner Wohnung und wurde im Familiengrab auf dem Zentralfriedhof beigesetzt.


Quellen

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