Eduard Hauser Ziegelwerke

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Eduard Hauser Fabrikeingang um 1900
Daten zur Organisation
Art der Organisation Firma
Datum von 1800
Datum bis 1924
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 45623
GND
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Letzte Änderung am 31.08.2023 durch WIEN1.lanm08jan
Bildname 1 Hauser.jpg
Bildunterschrift Eduard Hauser Fabrikeingang um 1900
  • 9., Spitalgasse 19

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48° 13' 3.76" N, 16° 21' 4.38" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Eduard Hauser Ziegelwerke, Steinbrüche und Granitschleiferei, k.u.k. Hof-Steinmetzmeister

Werksgelände in der Spitalgasse um 1900

Das ursprünglich 1781 gegründete Steinmetzgeschäft ging im Jahr 1800 durch Verschwägerung in den Besitz der Familie Hauser. Einen großen Aufschwung erlebte das Unternehmen erst mit dem 1857 durch kaiserliches Reskript beschlossenen Bau der Ringstraße. Nach Alois und Franz Hauser übernahm 1858 Eduard Hauser das Geschäft, vertiefte auf einer Studienreise seine Kenntnisse und erweitere es um die Erzeugung von Grabmonumenten. Dieser Produktionszweig gewann immer mehr an Bedeutung, wobei zur Erzeugung Syenite und Porphyre importiert wurden. 1873 erfolgte die Erweiterung der Geschäftstätigkeit in den Bereich der Ziegelproduktion. Durch den Ankauf von Ziegeleien in Heiligenstadt und Nußdorf entstand gemeinsam mit einem Bruchsteinbruch in Grinzing ein Werkskomplex. In Heiligenstadt errichtete Hauser auch eine Granit-Dampfschleiferei. Für diesen Zweck wurden die ersten Schleifmaschinen die in Österreich-Ungarn zum Einsatz kamen aus England importiert. Die Firma produzierte die Granitsäulen für das Gebälk des Vestibüls der Universität Wien. Zu diesem Zweck ließ sich Hauser die größte Granit-Drehbank der Monarchie erbauen. Für die künstlerische Gestaltung der Monumente und Grabsteine richtete Hauser ein eigenes Atelier ein mit einem Architekten und zahlreichen Bildhauern. Er erhielt für die Grabsteingestaltung Aufträge zahlreicher prominenter Wiener Familien und exportierte diese bis nach China.

Im Bauzweig der Firma entstanden bis zur Jahrhundertwende für rund 1000 Bauten, darunter 28 neuerrichtete Kirchen, die Steinmetzarbeiten, darunter für die Kirche der Lazaristen, Weißgerber, die Russisch-orthodoxe Kirche, die Favoriten- und Brigittenauer Kirche. Restaurierungsarbeiten wurden an der Redemptoristenkirche und der Kirche in Heiligenstadt und Sievering durchgeführt. Von den öffentlichen Bauten sind der Ausbau der Hofburg am Michaelerplatz, das k.k. Operntheater, das Rudolfspital, das Thonethaus am Stephansplatz, die alte Börse auf der Freyung, der Nord- und Staatsbahnhof, der Justizpalast, die Creditanstalt und das Gebäude des Ingenieur- und Architektenvereins zu nennen. Im Jahr 1888 waren im Unternehmen rund 350-400 Arbeiter beschäftigt. Neben Eduard Hauser folgte Robert Hauser 1908 als Steinmetzmeister und 1909 als Baumeister der Familientradition.[1]. Durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges erlebte der Betrieb einen schweren Rückschlag. In der Zwischenkriegszeit ging die Nachfrage bedingt durch die allgemein krisenhafte wirtschaftliche Situation erheblich zurück.

Quellen

Literatur

  • Die Gross-Industrie Oesterreichs. Festgabe zum glorreichen fünfzigjährigen Regierungs-Jubiläum seiner Majestät des Kaisers Franz Josef I. dargebracht von den Industriellen Oesterreichs 1898, Bd. 2, Wien: Leopold Weiss 1898, S. 54-57.
  • Mitgliederverzeichnis der Genossenschaft der Bau- und Steinmetzmeister in Wien mit dem Stande vom 1. Jänner 1910. In: Jahrbuch der Genossenschaft der Bau- und Steinmetzmeister uralte Haupthütte in Wien 1 (1910), 293-313.
  • Lehmann-Allgemeines Adressbuch und Branchenverzeichnis 1924.

Einzelnachweise

  1. Mitgliederverzeichnis der Genossenschaft der Bau- und Steinmetzmeister in Wien mit dem Stande vom 1. Jänner 1910. In: Jahrbuch der Genossenschaft der Bau- und Steinmetzmeister uralte Haupthütte in Wien 1 (1910), S. 297, 305