Eduard Angeli

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Daten zur Person
Personenname Angeli, Eduard
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 43652
GND 118849344
Wikidata Q29043295
Geburtsdatum 15. Juli 1942
Geburtsort Wien
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Maler
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 19.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri


  • 7., Westbahnstraße (Wirkungsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Preis der Stadt Wien für Malerei und Grafik (Verleihung: 1982)


Eduard Angeli, * 15. Juli 1942 Wien, Maler.

Biographie

Eduard Angeli studierte von 1960 bis 1965 Malerei und Kunsterziehung bei Robin Christian Andersen an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. 1965 übersiedelte er nach Istanbul, wo er 1967 eine Gastprofessur für Malerei an der Staatsakademie annahm.

Angeli konzentrierte sich einerseits auf historische Malerei zur türkischen Geschichte, bezog sich auf literarische Quellen und blieb in seinen Bildern ungegenständlich, wiewohl ab und zu eine menschliche Figur oder ein klar erkennbares Objekt ausgemacht werden kann. Es handelte sich vorwiegend um Arbeiten auf Papier in Kunstharz, Tempera, Kohle, Graphit und Aquarell – oftmals auch Mischungen.

In den nachfolgenden Jahren experimentierte Angeli mit verschiedenen Techniken, wählte präzise Titel für seine Bilder und schob Bildteile kulissenartig ins Bildfeld. Linien und kräftige Bildflächen sind deutlich voneinander abgegrenzt, Skizzenhaftigkeit mischt sich mit bildhaft ausgereiften Kompositionen. Bis 1970 beschäftigte er sich inhaltlich mit den Kriegsthemen innerhalb der türkischen Geschichte. Der Künstler erzählte Geschichte(n), erklärte historische Ereignisse, übersetzte Geschichte in Allegorie.

1971 kehrte er mit seiner Frau, der Malerin Aylin Tektaş, und den beiden Kindern Cem und Semiramis nach Wien zurück und bezog ein Atelier in der Westbahnstraße im 7. Bezirk.

In den folgenden Jahren entstanden hauptsächlich Arbeiten mit Kohle auf Papier und Acryl auf Leinwand. Ab 1974 arbeitete Angeli an monumentalen Kompositionen und Mitte bis Ende der 1970er Jahre setzt er sich intensiv mit der Materialität und der malerischen Behandlung von Oberflächen auseinander. Ab 1980 gewann die Stofflichkeit der Bildgegenstände zunehmend an Bedeutung. Eduard Angeli nahm mehr Abstand von den kahlen Bildräumen und setzte sich mit dem Naturerlebnis auseinander. Es entstanden Gartenbilder, das Thema "Wasser" taucht immer wieder auf und wurde 1983/1984 selbst zum Bildgegenstand. In den Wasserbildern ist keine Uferzone zu sehen, kein Horizont und keine Begrenzung. Ab 1984 entwickelte Angeli in seinen Bildern neue geometrische Prinzipien. Horizontale und vertikale Balken und Stangen werden zum tragenden Gerüst der Bildfläche. Die Farbigkeit wird zurückhaltender und Details wie beispielsweise ein Stofftuch setzen Bewegungsakzente innerhalb der statischen Formen. In den 1990er und 2000er Jahren entstanden die sogenannten Nachtbilder, die den Gegensatz einer begrenzten Lichtquelle zu einem übermächtigen Dunkel zeigen.

Die Gegenstände in Eduard Angelis Stillleben sind meistens exakt beschriebene Gegenstände, wie ein Stein oder Gegenstände mit metallischen Oberflächen, die er sehr nahsichtig zeigt und in eine rätselhafte Umgebung platziert. Oft ist die Beleuchtung kontrastreich oder die Verankerung des Gegenstandes im Raum bleibt völlig unklar.

Anfang 2000 arbeitete der Künstler an einer Reihe von sogenannten "Bühnen-Bildern", die nicht Entwürfe für Bühnenkonstruktionen darstellen, sondern Raumsituationen aus zarten rechteckigen Konstruktionen oder bühnenartigen Vorder- und Hintergrundflächen.

Seit 2001 bewohnt Eduard Angeli auch ein Haus in der Nähe von Venedig. Das Motiv der Lagune und der Stadt fließt in Angelis Arbeiten ein.

Zahlreiche Ausstellungen z. B. im Wien Museum, im Museum des 20. Jahrhunderts, dem Rupertinum Salzburg, aber auch im – vor allem deutschsprachigen – Ausland dokumentieren Angelis künstlerisches Schaffen.

Literatur

  • Eduard Angeli: Angeli. Wien: Eigenverlag 1993 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 174)

Weblinks