Edmund Löwe
Edmund Löwe (eigentlich Löw), * 16. Dezember 1870 Wien, † 20. Februar 1931 New York City (USA), Schauspieler, Sänger und Regisseur.
Biografie
Der Sohn des Privatbeamten Eduard Löw und seiner Frau Philippine, geborene Herlitzka, wurde ebenfalls Beamter. Daneben trat er als Coupletsänger bei Vereinsveranstaltungen auf. 1890 entschloss er sich für die Bühnenlaufbahn und debütierte in Teplitz (Teplice/Tschechien). Es folgten Engagements an den Theatern in Meran (1891/92) und Regensburg (1892/93), am Friedrich-Wilhelmstädtischen Theater in Berlin und 1894/95 am Theater in Troppau (Opava/Tschechien). 1896 gastierte er in New York. 1897/98 war Löwe in Wien als Sänger und Schauspieler Ensemblemitglied am Theater an der Wien, danach als Gast am Grazer Landestheater und von 1899 bis 1901 am Carl Schultze-Theater in Hamburg. 1902/03 war er wieder am Theater an der Wien engagiert, wo er seine größten Erfolge als Operettensänger und Schauspieler in Possen feierte. 1905/06 sang Löwe am Irving Place Theatre in New York und machte eine Südamerika-Tournee mit einem Operetten-Ensemble. Nach Engagements in Dresden und Amsterdam gehörte er als Sänger, Regisseur und Direktionsstellvertreter der "Jean-Gilbert-Tournee (Kinokönigin)" an (die Spielzeit war von August 1913 bis April 1914). Danach beendete er weitgehend seine Bühnenkarriere.
1912 spielte Löwe seine erste Filmrolle, in dem Stummfilm "Europäisches Sklavenleben" (Regie: Emil Justitz), danach folgten weitere Filme mit seiner Mitwirkung, unter anderem "Nachtasyl" (1919; Regie: Rudolf Meinert), "Johann Baptiste Lingg" (1920; Regie: Arthur Teuber), Lucifer" (1922; Regie: Josef Stein) und "Im Schatten der Moschee" (1923; Regie: Walter Richard Hall). Für den Film "Das Geheimnis der vier Tage" (1921; Regie: Arthur Teuber) schrieb er das Drehbuch.
Als Regisseur realisierte Löwe 1919 "Die Wallfahrt nach Kevlaar" und "Don Juan", 1920 "Elixiere des Teufels", in allen drei Filmen spielte er selbst mit sowie Hugo Held, in dessen Wiener "Hugo-Held-Film-Gesellschaft" die Filme entstanden.
Löwe war seit 1900 mit Rosa Stagl verheiratet. Mit dem gemeinsamen Sohn Frederick Loewe ging er 1924 in die USA. Edmund Löwe starb in Manhattan und wurde auf dem Fresh Pond Crematory and Columbarium in Middle Village (Queens) in New York City beigesetzt.
Literatur
- K. J. Kutsch/Leo Riemens: Großes Sängerlexikon (4., erweiterte und aktualisierte Auflage. Unter Mitarbeit von Hansjörg Rost) Band 4. München: K. G. Saur 2003
- Ludwig Eisenberg: Großes biographisches Lexikon der Deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Leipzig: Paul List 1903
Edmund Löwe im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.