Curt Bry

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Daten zur Person

Curt Bry, * 16. Jänner 1902 Berlin, † Dezember 1974 Los Angeles (Kalifornien, USA), Autor, Pianist, Komponist.

Biografie

Curt Bry begann seine Karriere in der Berliner Kulturszene, die in den 1920er Jahren als Hochburg der deutschen Kabarettkunst galt. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten im Jahr 1933 musste er Deutschland verlassen. Er ließ sich zunächst in Amsterdam nieder, wo er weiterhin für Kabaretts wie „Die Katakombe“ und das ins Schweizer Exil übergesiedelte Kabarett „Ping-Pong“ schrieb. Diese Zeit war geprägt von seinem politischen und künstlerischen Engagement, das auch die exilierte Kabarettszene bereicherte.

Ab 1935 arbeitete Curt Bry in Wien und wurde schnell eine wichtige Figur der dortigen Kabarettszene. Er schrieb für renommierte Bühnen wie das "ABC", den "Lieben Augustin" und "Zum sechsten Himmel". Besonders seine Zusammenarbeit mit Stella Kadmon, der Gründerin des "Lieben Augustin", hinterließ einen bleibenden Eindruck. Brys Chansons und Texte, die von scharfer Beobachtungsgabe und feinem Humor geprägt waren, wurden von Zeitgenossen wie Franz Eugen Klein und Hans Fischer hochgelobt. Die Verbindung zu Stella Kadmon überdauerte sein späteres Exil und nach seiner Flucht aus Europa wurden Brys Werke in Kadmons "Theater der Courage" weiterhin vorgetragen und gesungen. Curt Brys Zeit in Wien war eine der kreativsten Phasen seines Lebens. Seine Werke wurden von Kolleg*innen und Kritiker*innen gleichermaßen geschätzt.

Durch den „Anschluss" Österreichs 1938 musste Bry erneut fliehen. Auch nach seiner zweiten Emigration blieb er als Künstler aktiv und schrieb weiterhin Chansons, die sein Gespür für Sprache, Melodie und Humor unter Beweis stellten. In den USA verläuft sich jedoch seine künstlerische Spur. Von der Zeit seines Exil bis zu seinem Tod wurden keine weiteren Daten zu seinem künstlerischen Schaffen gefunden. Curt Bry war ein vielseitiger Künstler – Autor, Komponist und Pianist – dessen Wirken sich über Kontinente und Ländergrenzen erstreckte. Er war nicht nur ein produktiver Schöpfer von Chansons, sondern auch eine treibende Kraft in der Kabarettszene des frühen 20. Jahrhunderts. Bry veröffentlichte auch unter den Namen Rudolf Aldag und Rudolf Aldach, wie der Nachlass des Filmemachers Günter Peter Straschek dokumentiert. Diese Namen spiegeln möglicherweise seine Vielseitigkeit wider, die er als Komponist und Textdichter unter verschiedenen Identitäten auslebte.

Curt Bry verstarb im Dezember 1974 in Los Angeles, Kalifornien. Seit 2004 ist ein „Stern der Satire“ auf dem „Walk of Fame des Kabaretts“ in Mainz zu finden.

Quellen

Literatur

Weblinks