Claire Wallentin

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Claire Wallentin
Daten zur Person

Claire Wallentin, * 3. Jänner 1878 Wien, 12. Februar 1934, Schauspielerin.

Biografie

In eine wohlhabende jüdische Kaufmannsfamilie hineingeboren, interessierte sich Claire Wallentin seit Kindesalter für Schauspiel. 1895, im Alter von 17 Jahren, wurde sie am Innsbrucker Stadttheater engagiert. Zwei Jahre später wechselte sie zum Deutschen Volkstheater und kehrte damit nach Wien zurück. Bereits in ihren ersten beiden Rollen in "Die Hochzeit von Valeni" und "Die Erziehung zur Ehe" gelang es Wallentin, dem Publikum ihre künstlerische Vielfältigkeit zu präsentieren.

Der Dramaturg Siegfried Geyer bezeichnete sie in einem Nachruf als "die auf liebenswürdigste Art faszinierende Schauspielerin des Deutschen Volkstheaters."[1] Als Nachfolgerin der erfolgreichen Schauspielerin Helene Odilon wurde Wallentin als großes Theatertalent gefeiert und zählte bald zu den beliebtesten Schauspielerinnen des Deutschen Volkstheaters. Sie wurde zum Publikumsmagnet und neuen Gesicht der sogenannten Salondame. In den Jahren 1912 bis 1918 war sie auch mehrmals im Stummfilm zu sehen.

Claire Wallentin heiratete am 28. September 1910 Gisbert von Wolff-Metternich, den sie vermutlich nicht allzu lange davor im niederländischen Scheveningen kennengelernt hatte. Nur wenige Monate nach der Eheschließung machte ihr Ehemann – und dadurch auch die Schauspielerin selbst – Schlagzeilen. Der hochverschuldete und wegen Betrugs steckbrieflich gesuchte Gisbert Wolff-Metternich war in Wien verhaftet und nach Berlin ausgeliefert worden, wo ihm der Prozess gemacht wurde. Der aufsehenerregende Fall fand nicht nur in der Tagespresse, sondern auch im 7. Band der Reihe "Interessante Kriminal-Prozesse von kulturhistorischer Bedeutung. 1911–1921" Niederschlag. 1912 standen Claire und Gisbert Wolff-Metternich in der Filmproduktion "Der Stallmeister" gemeinsam vor der Kamera, wenig später dürfte die Ehe aber geschieden worden sein. 1916 heiratete Claire Wallentin den Industriellen Alfred Wurdinger. Sie zog sich von der Bühne zurück und lebte mit ihrem Mann im böhmische Saaz (Žatec). Lediglich für Gastspiele kehrte sie gelegentlich auf die Bühne nach Wien zurück.

Sechs Wochen vor ihrem Tod begab sich Wallentin zur Behandlung in ein Sanatorium in der Nähe von Wien. Dort verstarb sie am 12. Februar 1934 aufgrund eines schweren Nierenleidens.


Quellen


Claire Wallentin im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.


Weblinks

Referenzen