Café Leibenfrost

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Daten zur Organisation
Art der Organisation Kaffeehaus
Datum von 1820
Datum bis 1896
Benannt nach Franz Leibenfrost
Prominente Personen
PageID 14890
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 4.11.2022 durch WIEN1.lanm08jan
  • 1., Neuer Markt 12

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48° 12' 22.25" N, 16° 22' 13.19" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Café Leibenfrost (1, Neuer Markt 12), schräg gegenüber dem Silbernen Kaffeehaus gelegen.

Im Jahr 1820 eröffnete an der Ecke Plankengasse / Neuer Markt das Café des Franz Leibenfrost. Zuvor war für wenige Jahre an dieser Stelle ein französisches Spielhaus untergebracht gewesen. Aufgrund der guten Lage und der Bekanntheit der Lokalität war das Kaffeehaus immer gut besucht. 1837 wurde das Café von Grund auf renoviert. Die Theaterzeitung schrieb dazu: "Die Grundfarbe des Ganzen, weiß, im carrarischen Marmortone täuschend ähnlich gehalten, verleiht dem Lokale das freundlichste, einnehmendste Exterieur, und wenn sich Abends der erhellende Lichtstrom von den weitarmigen eleganten Lustres über die hohen lüftigen Räume ausbreitet, kann der imposante Anblick nur den überraschendsten Gesammteindruck hinterlassen. Von Thorwaldsens herrlichen Gipsabdrücken, die hier an der Rückwand des Kaffeehauses prangen, bis zu den zierlichst geformten Seitencanapees, überall die höchste Feinheit, Eleganz, Noblesse in Anordnung und Ausführung der neuen Gesammtdekorierung [...]."[1] Der Umbau erfolgte unter dem Architekten Rupp und dem Zimmermeister Jautz. Der professionelle Billardspieler Horschelt besuchte das Kaffeehaus mehrfach und erfreute das Publikum mit seinem Spiel. In das Kaffeehaus kamen vor allem Maler und andere Vertreter der Bildenden Künste, darunter die Brüder Albert, Georg und Gabriel Decker, Josef Brunner der Ältere, Heinrich Cramolini und manchmal August Xaver Karl Pettenkofen. Andere Gäste waren die Maler Josef Franz Danhauser und Ignaz Raffalt und der Musiker Graf Laurencin. Auch der Kunsthistoriker Rudolf Eitelberger oder der Schauspieler Friedrich Mitterwurzer zählten zu den prominenten Gästen. 1849 wurde das Lokal aufs Neue restauriert. 1896 verschwand das Café mit dem Abbruch des Hauses. Das von Franz Leibenfrost eröffnete Kaffeehaus blieb bis zu seiner Schließung in Familienbesitz.

Literatur

  • Gustav Gugitz: Das Wiener Kaffeehaus. Ein Stück Kultur- und Lokalgeschichte. Wien: Dt. Verlag für Jugend und Volk 1940, S. 170-171
  • Wien 1848-1888. Denkschrift zum 2. December 1888. 2 Bände. Wien: Konegen in Comm. 1888. Band 2, S. 22
  • Neues Wiener Tagblatt, 26.11.1902
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 384
  • Das Wiener Kaffeehaus. Von den Anfängen bis zur Zwischenkriegszeit (Katalog zur 66. Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien), Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien 1980, S. 82

Einzelnachweise

  1. Gustav Gugitz: Das Wiener Kaffeehaus. Ein Stück Kultur- und Lokalgeschichte. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1940, S. 170