Brand

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Brand Wiens unter Ottokar II. Přemysl.
Daten zum Ereignis
Art des Ereignisses Brand
Datum von 0400 JL
Datum bis
Thema
Veranstalter
Teilnehmerzahl
Gewalt
PageID 69290
GND
WikidataID
Objektbezug Antike, Mittelalter, Frühe Neuzeit
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 28.08.2023 durch WIEN1.lanm08son
Bildname Brände.jpg
Bildunterschrift Brand Wiens unter Ottokar II. Přemysl.

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Nachrichten über Brände liegen in Wien (abgesehen vom Brand des antiken Römerlagers Vindobona um 400) seit dem 13. Jahrhundert in großer Zahl vor; deshalb gab es auch seit dem Stadtrecht Leopolds VI. (1221) in Stadtrechten und Feuerordnungen (1432 Ordnung für die Vierer in den Vorstädten; 1454 älteste Feuerordnung) immer wieder Bestimmungen und Regelungen, die sich mit der Brandverhütung und Brandbekämpfung (siehe Feuerlöschwesen) beschäftigten.

Manche lokale Schadenfeuer entwickelten sich infolge der oftmaligen Verwendung von Holz zu Flächenbränden, die große Teile der Stadt vernichteten (siehe Stadtbrand); der letzte verwüstete 1627 145 Häuser.

Brandkatastrophen (Auswahl)

12./13./14. Jahrhundert

  • 1193: Ein vermutlicher Stadtbrand, älteste Überlieferung eines Brandes
  • 1258: Während der Herrschaft von Ottokar II. Přemysl wurde am 7. August um die zweite Vesper in der Nacht brach ein Feuer aus, dass den Großteil der Stadt zerstörte. Die Pfarrkirche St. Stephan mit ihren Glocken, die Häuser des Deutschen Ordens und der Johanniter, das Kloster St. Jakob auf der Hülben und das Dominikanerkloster wurden zerstört.
  • Am 21. oder 28. April wütete ein verheerende Brand, von dem nicht einmal ein Zehntel des Stadtgebiets verschont blieb. Alle Kapellen der Stadt, die Pfarrkirche, die Minoritenkirche und Maria am Gestade wurden zerstört.
  • 1276: Innerhalb von etwas mehr als einem Monat brachen drei Brände aus: Am 28. März wurde die Singerstraße durch ein in einem Haus ausgebrochenes Feuer verwüstet. Am 16. April brach im Haus eines Kämmerers auf dem Kienmarkt ein Feuer aus, dass auch den Hohen Markt mehr als zur Hälfte zerstörte sowie den Salzgries verwüstete. Am 30. April brach vor dem Schottentor in einem Hof, in dem eine Fleischerei untergebracht war, ein Feuer aus, dass vom Wien angefacht und in die Stadt getragen wurde. Alle Stadttore (bis auf das Widmertor und das Kärntnertor), die Türme der Stadtmauer, die Klöster der Schotten und der Minoriten, die Pfarrkirchen St. Stephan, St. Michael und St. Peter sowie beinahe 150 Herbergen um den Neuen Markt wurden in Schutt und Asche gelegt. König Ottokar gewährte der Stadt für den Wiederaufbau für den bis dato größten Stadtbrand für fünf Jahre völlige Steuer- und Mautfreiheit sowie auf Dauer einen Jahrmarkt und einen Wald.
  • 1326: Im Haus eines Bäckers brach ein Feuer aus. Wien wurde bis auf ein Drittel der Stadt verwüstet.
  • 1327: In einer Küche in der Wallnerstraße brach am 5. Dezember ein Feuer aus, dass die Stadt von der Herrengasse bis zum Kohlmarkt in Asche legt. Besonders betroffen waren die Michaelerkirche mit ihren Glocken, die Kärntner Straße, der Stephansplatz], die Singerstraße bis zur Stadtmauer, der Graben bis zum Roßmarkt, die Radstraße und alle Straßen bis zum Hohen Markt. König Friedrich der Schöne weilte zum Zeitpunkt des Unglücks in Wien.
  • 1350: Am 23. März Wien wurde abermals schwer verwüstet. Besonders verheerend war ein starker Wind, der die Flammen über die Ziegeldächer der ummauerten Stadt bis in die Gebiete jenseits der Donau trug.
  • 1354: Neuerlich wurde bei einem großen Brand die halbe Stadt verwüstet.

15. Jahrhundert

  • 1406: Im Judenviertel brach ein Feuer aus, dass drei Tage lang - vom 5. bis zum 7. November - wütet. Dabei kam es zu Plünderungen von jüdischen Häusern, niemand wurde verletzt. Für einen Teil de Güter konnte eine Rückgabe erreicht werden.
  • 1446: Ungarische Truppen überfielen und plünderten das Umland Wiens. Sie legten am 13. Dezember in Perchtoldsdorf Feuer.
  • 1452: Der Turm des Nonnenklosters St. Jakob an der Hülben brannte am 6. Dezember ab. Eine Nonne kam ums Leben.
  • 1455: 100 Häuser wurden bei einem Brand zerstört.
  • 1459 (Münzerstraße)
  • 1463: Am 4. März setzten feindliche Söldner den Tabor, das Haus und die mittlere Donaubrücken in Brand.
  • 1468: Ein Stadtteil brennt nieder, das Büßerinnenhaus beim Kloster Sankt Hieronymus bleibt unversehrt.
  • 1488: Bei alchimistischen Versuchen durch ungarischen Alchimisten wurde am 7. Juli hinter der Pankrazkapelle in der Naglergasse ein Brand ausgelöst bei dem 100 Häuser zerstört wurden. Der Turm der Schottenkirche brannte ebenfalls, die darin befindlichen Glocken wurden zerstört.
  • 1489: Ausgelöst durch ein unbeaufsichtigtes Feuer im Haus eines Bäckers - der eingeschlagen war - wurde am 19. April ein Feuer verursacht, bei dem 200 Häuser zerstört wurden. )
  • 1490: Am Ostersonntag, dem 11. April brach ein Feuer aus, dass weite Teile der Stadt verwüstete. Der Graf Stephan Szápolyai von der Zips konnte eindämmen.

16. Jahrhundert

17. Jahrhundert

18. Jahrhundert

19. Jahrhundert

Der Brand des Wiener Ringtheaters am Abend des 8. Dezember 1881.

20. Jahrhundert

Julidemonstration: Feuerwehreinsatz vor dem brennenden Justizpalast (1927).
Brand der Rotunde 1937. Skizze aus dem Bericht der Feuerwehr.

Quellen

  • Wiener Stadt- und Landesarchiv, Hauptarchiv - Akten - Reihe B, A1: 1200. Brand der Rotunde.

Literatur

  • Felix Czeike: Das Feuerlöschwesen in Wien. 13. - 18. Jahrhundert. Wien: Verlag für Jugend und Volk 1962 (Wiener Schriften, 18), darin Auflistung und teilweise Beschreibung der Brände
  • Ferdinand Opll: Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien. Zeitgenossen berichten. 1995
  • Hans Pemmer / Ninni Lackner: Der Prater einst und jetzt. Leipzig / Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1935, Register (Brände im Prater)
  • Helmut Bouzek: Wien und seine Feuerwehr. Geschichte und Gegenwart. Wien: Wiener Landes-Feuerwehrverband [1990], S. 709 ff.
  • Helmut Kretschmer / Herbert Tschulk: Brände und Naturkatastrophen in Wien. In: Wiener Geschichtsblätter, Beiheft 1 (1995), S. 10 ff.