Beugel

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Datum von
Datum bis
Objektbezug Wiener Küche
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 3.08.2021 durch WIEN1.lanm09was

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Beugel (Beugerl), Kaffee- und Teegebäck aus Germbutterteig in wenig gebogener, an den Enden stark gekrümmter Kipfelform, mit einer Fülle aus Nüssen oder, stark gekrümmt, mit einer Fülle aus Mohn (Preßburger Beugel genannt). Charakteristisch ist die gefleckte Eistreiche, die durch Trocknenlassen vor dem Backen entsteht. Die Bezeichnung leitet sich von althochdeutsch boug, baue ab (so viel wie Ring, besonders Arm- oder Halsring, eine seit der Urnenfelderzeit bekannte Schmuckform). Das Beugel gehörte ursprünglich zu den Brauchtumsgebäcken, und zwar gesalzen und ohne Fülle zur Fastenzeit, im östlichen Niederösterreich und im heutigen Burgenland süß und mit Nüssen gefüllt als "Hochzeits-Beugel", das von der Braut unters Volk geworfen wurde. Der erste Beugelbäcker in Wien ist 1403 nachweisbar.

Literatur

  • Max Höfler: Gebildbrote der Hochzeit. Wien: Gerold 1911 (Zeitschrift für österreichische Volkskunde 17 [1911], Supplement-Heft 7), S. 36 f.
  • Hans Ziegenbein / Julius Eckel: Die gute Wiener Mehlspeise. Die weltberühmte Wiener Süß- und Mehlspeisküche in 1500 einfachen und feinen Rezepten. Wels: Leitner 1953, S. 34 f.
  • Richard Witzelsberger: Das österreichische Mehlspeisen-Kochbuch. Wien: Kremayr & Scheriau 1979, S. 53 f.
  • Barbara van Melle / Pierre Reboul: Vom Kipferl zum Croissant. Wiener Feingebäck einfach selbst machen. Wien: Pichler 2019