Bethausverein Beth Jakob

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Daten zur Organisation
Art der Organisation Verein
Datum von 1923
Datum bis 1938
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 67404
GND
WikidataID
Objektbezug Jüdisches Bethaus, Jüdische Geschichte
Quelle
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Letzte Änderung am 13.04.2021 durch DYN.krabina
  • 9., Rotenlöwengasse 5

Frühere Adressierung

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48° 13' 26.02" N, 16° 21' 52.08" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Vereinsgeschichte

Der Kranken-Unterstützungsverein und ab 1937 auch Bethausverein Beth Jakob (=Haus Jakob) wurde 1923 in Wien gegründet und unterhielt von 1923 bis 1937 in 9., Müllnergasse 24 und ab September 1937 in 9., Rotenlöwengasse 5, in "prachtvollen Räumen"[1] ein Jüdisches Bethaus und Vereinslokal. Zunächst hieß der Verein „Kranken-Unterstützungsverein Beth Jakob“. Die Proponenten Simon Jolles, Kaufmann, 1923 wohnhaft in 9., Schlickgasse 6, Osias Popper, Kaufmann, 9., Hahngasse 12 und Chaim Ungar, Kaufmann, 9., Elisabethpromenade (9) 25 reichten die Statuten im März 1923 bei der Vereinsbehörde ein. Der Vereinszweck war „seinen Mitgliedern in Erkrankungsfällen eine Geldunterstützung nach Maßgabe und Zulässigkeit der Vermögensverhältnisse des Vereins zu gewähren“ (Statut 1923, § 1). „Wirkliche Mitglieder konnten alle männlichen Einwohner Wiens jüdischen Glaubens werden, welche das 20. Lebensjahr erreicht haben“ (Statut 1923, § 3). Im September 1937 wurde das „Neue Bethaus“ des Vereins „Beth Jakob“ in der Rotenlöwengasse 5 neu eröffnet. Das Bethaus wurde innen von dem Architekten Josef Hahn gestaltet und mit Wandmalereien dekoriert.[2] Noch im Februar 1938 beschlossen die Vorstandsmitglieder des Vereins in einer Generalversammlung eine Änderung der Statuten. Der Verein hieß nunmehr „Bethausverein Beth Jakob“ und sein Vereinszweck war „ die Pflege der Religiosität durch a) tägliche Abhaltung von Morgen- und Abendgebeten nach sephardischem Ritus, b) Abhaltung von biblischen Vorträgen und Vorlesungen, c) Anlage und Erhaltung einer diesem Zwecke dienenden Bibliothek“ (Statut 1938, § 1). [3] Der Verein wurde nach 1945 nicht wieder begründet.

Arisierung und Vereinsauflösung 1938-1940

Die amtliche Auflösung des Bethausverein Beth Jakob sowie dessen Löschung aus dem Vereinsregister durch den Stillhaltekommissar für Vereine, Organisationen und Verbände erfolgte im Verlauf des Jahres 1940. Das Vereinsvermögen wurde aufgrund eines Bescheides des Stillhaltekommissars in die Israelitische Kultusgemeinde Wien für Fürsorgezwecke eingewiesen. Laut Beantwortung eines Fragebogens der Gauleitung Wien vom 31. März 1938 war der Verein in einem „Mietlokal“ eingemietet und hatte außer Sitzbänken, einer Thorarolle und Gebetbüchern kaum mehr Vermögen. [4]

Bedeutende Rabbiner

Der letzte Rabbiner des Bethausvereins Beth Jakob war Moses Leib Fränkel[5]

Vereinsvorstand

  • Einer der Obmänner war Leopold Schreck, Inhaber eines Damenkonfektionsgeschäftes in 1., Maria-Theresien-Straße 34-36, 1938 wohnhaft, 9., Porzellangasse 45.[6]
  • Der letzte Obmann war Markus (Mordko) Biener, Firmengesellschafter, 1938 wohnhaft 9., Porzellangasse 50

Quellen

Literatur

  • David Jüdische Kulturzeitschrift
  • Hugo Gold: Geschichte der Juden in Wien. Ein Gedenkbuch. Tel-Aviv: Publishing House Olamenu 1966, S. 124.
  • Jahresbericht der Israelitischen Kultusgemeinde Wien 1928, 1932, 1936.
  • Jüdisches Jahrbuch 1932.
  • Krakauer Kalender vom Jahre 1937.
  • Elisheva Shirion: Gedenkbuch der Synagogen und Jüdischen Gemeinden Österreichs. Hg. Vom Synagogen Memorial, Jerusalem. Wien: Berger-Horn 2012 (Synagogen Gedenkbücher Deutschland und Deutschsprachige Gebiete, 5 Österreich), S. 100 .


Einzelnachweise

  1. Central Archives for the History of the Jewish people (CAHP): A/W 1268
  2. Anno Die Stimme. Jüdische Zeitung, 10. Jg., Nr. 674, 3. September 1937, S. 16
  3. Wiener Stadt- und Landesarchiv, M. Abt. 119, A 32: Zl. 6809/1923.
  4. Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac 31 A 9/2, Schachtel 556.
  5. Elisheva Shirion: Gedenkbuch der Synagogen und Jüdischen Gemeinden Österreichs. Hg. Vom Synagogen Memorial, Jerusalem. Wien: Berger-Horn 2012 (Synagogen Gedenkbücher Deutschland und Deutschsprachige Gebiete, 5 Österreich), S. 100.
  6. David Jüdische Kulturzeitschrift und Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger : nebst Handels- u. Gewerbe-Adressbuch für d. k.k. Reichshaupt- u. Residenzstadt [...].